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41 - Scorpio in Flammen

41 - Scorpio in Flammen

Titel: 41 - Scorpio in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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gleicht, meiner Delia von Delphond, meiner Delia aus den blauen Bergen.
    Nach einer Weile sagte ich: »Bevor wir mit der Feier anfangen, muß ich die Bronzekästen in ihrem Gestell befestigen.«
    »Muß das sofort sein, Dray?« fragte Milsi fast schmollend.
    Mevancy zuckte heftig zusammen. Ich vermute, sie hatte es von dem Augenblick an gewußt, da wir alle zusammentrafen. Gewußt, aber im Innersten nicht akzeptiert. Nun mußte sie sich damit auseinandersetzen.
    Merkwürdigerweise brach Llodi als erster das Schweigen. »Ich gewöhne mich gerade daran, dich Prinz Chaadur zu nennen, Drajak, und nun bist du Dray Prescot. Das alles kann einen Burschen ganz schön durcheinanderbringen.«
    »Nennt mich so, wie es euch am besten gefällt«, sagte ich. »Wie ihr möchtet.« Dann fügte ich sehr schnell hinzu: »Nur nicht Kendur – darauf haben nur die Jungs ein Recht.«
    Mevancys Gesicht hatte die Farbe des untergehenden Zims. Langsam sagte sie: »Ich habe gesagt, du wärst niemals so gut wie der echte Dray Prescot.« Einen schrecklichen Augenblick lang befürchtete ich, sie würde anfangen zu weinen. Ihre Stimme klang belegt. »Die Welt ist schon komisch, was, Kohlk... Ich meine: Majister.«
    »Wenn du mich nicht Kohlkopf nennst, Hühnchen, bin ich wirklich verletzt«, sagte ich streng.
    »Aber ...«
    Delia nahm sie freundlich am Arm. »In einer mit getrockneten Blumen verzierten Zedertruhe habe ich ein paar schöne Kleider. Du mußt dir aussuchen, was dir gefällt. Es sind zu viele für mich.«
    Benommen ging Mevancy mit der göttlichen Delia weg.
    Nun, in dieser Nacht veranstalteten wir ein großes Fest und sangen und tanzten im Licht der Monde. Es war eine schöne Zeit. Es gab genug zu essen und zu trinken, und keiner zeigte schlechte Manieren und betrank sich.
    Die Nacht verging, und obwohl ich mir gewünscht hätte, daß die Sonnen von Scorpio etwas damit warten würden, in der Morgendämmerung aufzusteigen, taten sie es natürlich nicht, und der nächste Tag war da. Delia rief: »Raus aus den Federn, Herrscher aller Herrscher!« Und ein reizender Fuß, der auf vortreffliche Weise zu einem wohlgeformten rosigen Bein gehörte, versetzte mir einen ordentlichen Tritt. Ich fiel polternd auf die Kabinenplanken.
    Ich setzte mich auf, und dem donnernden Klopfen an der Kabinentür folgte sofort Segs lauter Ruf.
    »Hai! Alles aufstehen! Direkt über uns fliegt eins der verdammten Flugboote der Shanks!«

7
     
     
    Obys Traum, ein berühmter Voller-Kampeon zu werden, hatte sich erfüllt. Er war, wie ich bestätigen kann, wenn nicht der beste, so doch einer der besten Piloten Vallias. Er trug den Ehrenrang eines Chuktars des vallianischen Luftdienstes, diente aber als persönlicher Pilot des Herrschers – er war also mein Pilot. Ihm brauchte ich nicht zu sagen, was zu tun war.
    Er stieg mit der Shankjid in der anmutigen, leicht ansteigenden Kurve in die Höhe, die auf einen hervorragenden Piloten verweist. Das hatte nichts mit der schnellen ruckartigen Rücksichtslosigkeit zu tun, mit der beispielsweise Rollo einen Flieger in die Luft brachte. Im Vergleich zu Oby war Rollo ein blutiger Anfänger; doch auch Oby war einst ein solcher Draufgänger gewesen.
    Ich klammerte mich am Geländer des Niedergangs zur Kapitänskajüte fest, um zu verhindern, daß ich Hals über Kopf zurück unter Deck stürzte. Delia, die auf der Stufe über mir stand, schwang zurück wie eine anmutige Weide im Wind. Mit einer geschmeidigen Bewegung erlangte sie das Gleichgewicht wieder und hatte den Niedergang vor mir erklommen.
    Wir stürzten an Deck und fanden ein Bild fleißigen und wohlgeordneten Aufruhrs vor.
    Meine Jungs vom 1SWH stammen aus der Kavallerie, jeder Art von Infanterie, der Artillerie und den Pionieren. Sie beherrschen jeden finsteren Trick des Kriegshandwerks, und sie waren damit beschäftigt, die an der Reling verteilten Varter vorzubereiten. Andere stiegen zu den Kampftürmen hinauf, während andere wiederum Eimer mit Sand und Wasser bereitstellten. Bogenschützenkontingente verteilten sich an günstigen Angriffsstellungen auf dem Schiff. Kurz gesagt, die Shankjid wurde zum Gefecht klargemacht.
    Während wir in der frischen Morgenluft schnell in die Höhe stiegen, roch ich den letzten Dufthauch von den Blumen und Gewächsen dort unten. Bald war ich nur noch von den Gerüchen des Kampfes und eines Schiffes umgeben, das sich auf den Kampf vorbereitete.
    Trotz der vielen Jahre, die mittlerweile vergangen waren, vermißte ich in solchen

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