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41 - Scorpio in Flammen

41 - Scorpio in Flammen

Titel: 41 - Scorpio in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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ein gewöhnlicher Baum aussah.
    Dunkler Rauch stieg in den hellen Himmel auf.
    Ein plötzliches Rumoren in meinem Leib erinnerte mich daran, daß ich ein ordentliches kregisches Mahl vertragen konnte. Wenn man mich nicht bald fände, müßte ich auf die Jagd gehen.
    Wie man sich leicht denken kann, war keine große Konzentration erforderlich, um ein Feuer in Gang zu halten und weißen und schwarzen Rauch hoch in den Himmel zu schicken. Ich konnte in Ruhe über meine mannigfaltigen Probleme nachdenken.
    »Bei Kurins Klinge!« sagte ich laut, als ich die Krozairklinge säuberte und polierte. »Ich hielt es für einen wahrhaft klugen Schachzug, die Stellung des Herrschers von Vallia aufzugeben. Und nun will jedermann, daß ich Herrscher von Paz werde.«
    Die göttliche Delia war zwar hilfsbereit und verständnisvoll, aber ich hielt es für unumgänglich, daß ich bei dieser schwierigen Angelegenheit ihre wahren Gefühle in Erfahrung brachte, ohne daß es zu Mißverständnissen käme. Ich mußte auch den Willen der Herren der Sterne berücksichtigen. Sie waren der Meinung, daß ich das Yrium besaß, das gepriesene und verfluchte Charisma, mit dem ich alle Länder Paz' gegen die Shanks vereinen konnte. Und da gab es noch andere ... Das Ganze war wirklich ein Durcheinander!
    Von einer Sache war ich mit jeder Faser meines Wesens überzeugt. Ich durfte nichts tun, was die Everoinye veranlaßte, mich verächtlich zur Erde zurückschleudern.
    Es kann sehr schädlich sein, wenn man sich über den Verlauf der Zukunft sorgt und die derzeitigen Handlungen keinen Einfluß auf den Lauf der Ereignisse haben. Doch es lohnt sich wirklich, vorauszuplanen, um möglichen Ereignissen zu begegnen. Unsere Pläne für die Entwicklung der Zukunft schienen gut durchdacht zu sein. Was letztendlich dann passierte, war natürlich eine Zorca mit einem völlig anderen Horn. Es war nicht gut, zuviel zu grübeln. Ich schürte das Feuer, daß die Sonnen verblaßten, und zog das Krozair-Langschwert.
    Ein Kämpfer muß in Form bleiben. Jeden Tag trainieren. Also absolvierte ich auf der vergessenen Lichtung im Dschungel bei den Stromschnellen an der Biegung des Flusses die Waffenübungen der Krozair. Gewöhnlich war nur Zeit für die Grundtechniken da, doch ich vollführte sämtliche Übungen des Fünften Kreises der Schwertkünste. San Zefan, Krzy, hatte seine Künste vor etwa zweieinhalbtausend Perioden auf der Insel Zy am Auge der Welt niedergeschrieben. Später war diese grundlegende Arbeit von Schwertkünstlern erweitert und verbessert worden. Einige hatten lediglich schmückendes Beiwerk geliefert, und ihre Anwender gaben eine spektakuläre Vorstellung. Auf Kregen bleibt ein Schwertkämpfer nur durch ständiges Üben und harte Arbeit am Leben.
    Gegen Ende des Durchgangs fühlte ich mich viel ruhiger.
    »Bekämpft du auf diese Art Phantome, Dray?« fragte eine sehr verzerrte und gedämpfte Stimme.
    Ich wirbelte herum. Am Ufer flimmerte die nur zur Hälfte sichtbare Gestalt Deb-Lu-Quienyins im Licht der Sonnen. Der Turban schien ihm vom Kopf zu fallen, um dann im Hitzeflimmern an seinen Platz zurückzufließen.
    »Deb-Lu! Llahal und Lahal!«
    Während ich sprach, schimmerte die geisterhafte Gestalt, wurde fester und dunkler. Ich nahm an, daß der Zauberer aus Loh mehr Kharma in die lupale Projektion einfließen ließ. Dann sah ich, daß das nicht der Fall war. Das Gesicht Khe-Hi-Bjanchings erschien anstelle von Deb-Lus weisem alten Antlitz und verschwand, als Deb-Lu wieder erschien. Sie projizierten beide an dieselbe Stelle.
    »Khe-Hi! Was ist los?«
    »Uns steht ein gewaltiger störender Einfluß gegenüber. Ich bin in Whonban, Deb-Lu ist in Vallia. Die Ebenen verzerren ...« Die aufgeregte Stimme wurde schrill bis zur Unverständlichkeit. Ein Gefühl äußersten Mißbehagens bemächtigte sich meiner.
    Sie sprachen beide gleichzeitig mit einem merkwürdigen doppelten Echo.
    »Wir halten unsere Überwachung weiter aufrecht. Aber die Belastung ist lähmend. Wenn wir mehr wissen, werden wir ...« Mit einem gutturalen Gurgeln, das klang, als würde Wasser im Abfluß versickern, verloren sich die Stimmen. Die lupale Projektion flackerte auf und erstarb. Ich war allein.
    Die beiden Kameraden waren mächtige Zauberer aus Loh, die sich in ihren magischen Künsten gut auskannten. Ihre Thaumaturgie beschützte sowohl meine Kameraden als auch mich. Doch nun wurden sie an einer einfachen lupalen Kommunikation gehindert. Das konnte nur einer mächtigen und

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