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41 - Scorpio in Flammen

41 - Scorpio in Flammen

Titel: 41 - Scorpio in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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mir heran und sprach beruhigend auf sie ein.
    »Glima, mach die Augen auf! Pack die Wurzel hier!«
    Direkt vor mir wuchs eine Baumwurzel aus dem Uferstreifen. Glima schaffte es keuchend und planschend, die Wurzel zu packen. Mevancy zog mich zurück. Glimas Mund verzog sich, als sie gleichzeitig atmen und schreien wollte. Ich ließ mit der linken Hand ihr Haar los, packte ihren rechten Arm und zerrte sie näher heran. Dann schrie ich »Hühnchen! Halt fest!« und zog Glima aus dem Fluß.
    Wir zogen Glima heraus, als sie sich zwischen mir und der Wurzel befand. Mevancy hielt mich fest, Glima krallte sich bis zum letzten Augenblick an der Wurzel fest, und ich zog und zerrte.
    Glima rutschte wasserspuckend mit dem Kopf zuerst neben meinen Körper ans Ufer.
    Ich konnte sie nicht mehr sehen, da ich mit dem Kopf nach unten dalag, von Mevancy festgehalten wurde und in dieser Stellung nicht zurückrutschen konnte. Ich legte die Hand auf die Wurzel, um mich abzustützen. Genau in diesem Augenblick ließ Mevancy, die sich um Glima sorgte, sie für gerettet hielt und annahm, daß ich mich aus eigener Kraft zurück aufs Ufer schieben konnte, meine Fußgelenke los.
    Die Gefahr war gebannt. Ich mußte mich lediglich mit den Händen auf die Wurzel stützen und mich dann nach oben drücken. Kein Problem.
    Die Wurzel brach.
    Ich stürzte kopfüber in den Fluß. Sofort riß mich die Strömung fort. An jeder Seite schäumte weißes Wasser, und glänzende schwarze Felsen schossen an mir vorbei. Die Strömung hielt mich wie mit einem Würgegriff gepackt. Ein donnernder Schlag auf den Hinterkopf raubte mir halb die Besinnung. Ein starker Regenschauer ging nieder. Wie ein Stück Treibholz wurde ich hilflos flußabwärts getragen.

11
     
     
    Das Wasser stieß mich wild umher; ich prallte gegen schwarze Felsen, wurde von Treibholz getroffen und von herabhängenden Ästen gepeitscht – ja, ich kann sagen, daß mir der namenlose Fluß im dunkelsten Chem eine der stürmischsten Fahrten meiner Laufbahn bescherte. Eine Laufbahn, der es an stürmischen Fahrten nicht mangelte, wie alle bestätigen können, die meine Erzählungen verfolgt haben.
    Ich wurde fortgerissen und wühlte bei dem ziemlich kläglichen Versuch, mir einen Weg ans Ufer und aus dem Mahlstrom heraus zu kämpfen, nur das Wasser auf.
    Mich ununterbrochen wie ein verfluchtes Stück Treibholz drehend, während ich unablässig von solchem Treibholz getroffen wurde, sah ich reißendes schwarzes und weißes Wasser, erhaschte einen Blick auf das grüne Ufer und auf den von schwarzen Ästen verhangenen Himmel. Die Strömung verfügte über die Kraft Tausender von Leems. Die Felsen standen da, wie von der schlauen Bosheit eines Mak Grancesis verteilt. Ich spürte, wie meine Prellungen anschwollen. Wenn ich nicht schnell hier herauskam, würde ich mit dem Kopf frontal gegen einen Felsblock geschleudert, und wenn das, was ich an Hirn hatte, ins Wasser sickern würde, hätte Dray Prescot sein Ende gefunden.
    Einer der opazverfluchten Zweige, die mich unablässig peitschten, während ich unter ihnen vorbeitrieb, erwies sich als Rettung für meinen geschundenen Leib. Das Ding führte einen gemeinen Schlag gegen meinen Kopf aus, während ich mit wild rudernden Armen und Beinen weitergetragen wurde und mein Gesicht an die Oberfläche kam. Ich riß Arme und Hände in die Höhe, auf der Suche nach einer Überlebenschance.
    Von Todesangst beflügelt, griff ich zu. Ich spürte den Schock, den der plötzliche Halt meiner halsbrecherischen Fahrt verursachte. Keuchend klammerte ich mich weiter fest, und nach einer Weile biß ich die Zähne zusammen und zog mich in die Höhe. Als ich die Beine dem zupackenden Rachen des Stroms entrissen hatte und mich an dem Ast festklammerte, fühlte ich mich, als hätte man mich mit Stöcken geprügelt. Nachdem ich wieder zu Atem gekommen war, zog ich mich Stück für Stück ans Ufer.
    Ich war nicht so dumm zu glauben, daß meine Probleme damit erledigt waren. Nein, bei Vox!
    Hier war ich nun gestrandet, mitten in einem feindlichen Dschungel; Regen fiel in einer solchen Stärke, daß ich nichts mehr sah. Ich war allein, und nur mein Geschick und meine Waffen konnten mich davor bewahren, irgendeinem Raubtier als Mittagmahl zu dienen. Nun, wie Ihnen bekannt sein dürfte, war es keine neue Situation für Dray Prescot, auch wenn sich jede Situation voneinander unterscheidet. Frühere Erfahrungen würden sich als unschätzbar erweisen. Das Unerwartete wird stets

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