Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
41 - Scorpio in Flammen

41 - Scorpio in Flammen

Titel: 41 - Scorpio in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
eintreffen, und darum muß man es erwarten.
    Weil man auf Kregen selbst für den kürzesten Gang seine Waffen mitnimmt, war ich nicht unbewaffnet. In dem wasserdichten Beutel an meinem Gürtel waren Ersatzsehnen für den lohischen Langbogen. Ich hatte das Krozair-Langschwert und Rapier und Main-Gauche dabei. Mein altes Seemannsmesser schmiegte sich an die rechte Hüfte. Und natürlich trug ich den unvermeidlichen scharlachroten Lendenschurz.
    Nun, also ...
    Der Regen hörte so jäh auf, wie er begonnen hatte, und das ständige zischende Trommeln wurde von einem stetigen Tropfen abgelöst, als das überflüssige Wasser von den Blättern herablief. Alles fing an zu dampfen wie in den Dampfräumen des neunfachen Bades.
    In dieser ärgerlichen Situation war eines ganz klar.
    Ich mußte am Fluß bleiben, der allmählich breiter geworden war. Doch obwohl er rasend schnell und tosend dahinschoß und tückische Felsen in der Flußmitte weißschäumendes Wasser erzeugten, bestand für mich überhaupt kein Zweifel, daß Delia und meine Kameraden den vom Dschungel umwucherten Fluß auf der Suche nach mir abfliegen würden.
    »Ein Feuer!« rief ich laut aus. »Bei der widerlichen, verfaulten linken Niere und der giftigen Leber Makki-Grodnos! Ein Feuer!« Und um meinen Gedankenblitz zu bekräftigen, fügte ich noch hinzu: »Eine schöne Rauchwolke, bei den schwarzen Achselhaaren und dem lüsternen Blicken der Heiligen Dame von Belschutz! Ein Feuer, das unaufhörlich qualmt!«
    Einige hundert Schritt vor mir machte der Flußlauf eine Biegung und wurde noch breiter. Eine unregelmäßige Reihe von Felsblöcken, die sich über die gesamte Breite erstreckten, bildeten eine Art Damm, und das Wasser schmetterte schäumend dagegen und funkelte in allen Farben des Regenbogens. Der Lärm der Stromschnellen dröhnte ununterbrochen in den Wald hinein. In diesem Teil des Dschungels wäre es nicht leicht, mit einem Boot oder Kanu auf dem Fluß zu fahren. Die Luft roch angenehm, doch hier und da wurde ein schrecklicher Gestank herangetragen, der auf pflanzliches Leben hinwies, das Tiere einer völlig anderen Art anzog. Ich schlich vorsichtig weiter.
    An der Biegung gab es tatsächlich eine große Lücke in dem Blätterdach, durch die man in den blauen Himmel sehen konnte. Das in allen Farben strahlende Licht der Zwillingssonnen Luz und Walig munterte mich auf, und mir fiel wieder ein, daß nicht ganz Kregen aus verfluchten Dschungeln bestand.
    Es war nicht schwer, zwischen den tropfenden Ästen trockenes Holz zu finden; ich mußte nur die nasse Rinde abziehen, und schon stand mir das vom Regen verschonte weiche Innere zur Verfügung. Sollte mein Feuerstein versagen, nähme es nur wenige Augenblicke Zeit in Anspruch, einen Zündbogen zu bauen, den ich so lange geschickt drehen müßte, bis der Blätterhaufen Feuer fing. Der Zünder flackerte beim dritten Schlag auf, und ich blies vorsichtig.
    Eine kleine züngelnde Flamme sprang ins Leben.
    Nun hatte ich in letzter Zeit genug mit Feuer zu tun gehabt. Ich mußte Vorsicht walten lassen, wenn ich aus einem Lagerfeuer ein loderndes Signalfeuer machen wollte, doch es dauerte nicht lange, und ich konnte feuchtes Holz auflegen, damit der Qualm in die Höhe stieg.
    Als ich mich aufrichtete, um einen neuen Ast zu holen, sah ich einen Mann, der etwa zwanzig Schritt entfernt zwischen den Bäumen stand. Er stand völlig bewegungslos da und starrte mich an.
    Ich hielt inne. Ich starrte zurück. Um uns herum kreischte und heulte der Lärm des Dschungels.
    Der Bursche hatte etwas verteufelt Merkwürdiges an sich.
    Er war fünfzehn oder zwanzig Zentimeter größer als ich, und obwohl sein Gesicht im Schatten der Blätter glänzend und pausbackig aussah, hatte seine Gestalt etwas Hageres. Er war mit nichts als einem tristen beigen Lendenschurz bekleidet und schien keine Waffen bei sich zu haben. Das war in einem bedrohlichen Dschungel auf Kregen entschieden merkwürdig, bei Vox!
    Er trat vor, und ein Strahl des vermengten Lichts fiel auf das Gesicht. Die Pausbäckigkeit wurde von der Helligkeit noch unterstrichen, das Gesicht glänzte wie der Panzer einer Krabbe. Ich konnte die Form seines Körpers nicht genau erkennen. Er verfügte zwar über zwei Beine, doch ich konnte keine Arme sehen. Auf der Brust lagen sich überschneidende Schatten.
    Ich rief: »Llahal, Dom!«
    Ich unternahm keinerlei Anstalten, eine Waffe zu ziehen.
    Er kam näher heran, verließ die Schatten und trat in das helle Licht der Sonnen. Worum

Weitere Kostenlose Bücher