Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
41 - Scorpio in Flammen

41 - Scorpio in Flammen

Titel: 41 - Scorpio in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
›schien‹, weil unsere Zauberer aus Loh noch nichts über ihre Nachforschungen berichtet hatten. War es möglich, daß sie, als sie über Carazaar etwas in Erfahrung bringen wollten, noch stärkere Mächte aufgescheucht hatten? Mächte, die derselben Schurkereien fähig waren wie Carazaar, und die uns in Zukunft unermeßlichen Schaden zufügen konnten?
    Einer Sache war ich mir absolut sicher: Die Schutzzauber, die man mir, meiner Familie und meinen Freunden gewährt hatte, erfüllten noch immer ihre Aufgabe. Es konnte nicht anders sein. Sonst hätte Carazaar uns schon vor langer Zeit vernichtet.
    Eine Gruppe Shanks, die viel Lärm machten, näherte sich von der Leeseite des Schiffs ihrer Horde. Ich vermutete, sie meldeten ihren gescheiterten Versuch, mich aufzuspüren. Wußten sie, wen sie jagten? Ich konnte es wirklich nicht sagen. Vielleicht war es reiner Zufall gewesen, daß sie tiefergegangen und mich entdeckt hatten. Vielleicht hatten sie überhaupt nichts mit Carazaar zu tun. Ich konnte nur Vermutungen anstellen, ein Urteil treffen, das auf dem zynischen Unglauben an gar zu viele Zufälle basierte, seien sie nun glücklicher oder unglücklicher Natur. Es war gar keine Frage für mich, daß Carazaar mit den Shanks in Verbindung stand. Da gab es zum Beispiel diese vielen Fischsymbole. Es war eine traurige Überlegung. Hier gab es neben den verdammten Katakis noch jemanden, der sich auf Seite der Shanks gegen das Volk von Paz stellte.
    Daraus ergab sich ein auf der Hand liegender Gedanke. Der schlaue Zauberer Carazaar und seine Gefolgsleute Arzuriel und N'gil – wer vermochte zu sagen, wie viele widerwärtige Gefährten es noch gab? – stammten vielleicht gar nicht aus Paz. Wie die Shanks kamen sie möglicherweise von der anderen Seite der Welt.
    Die nachtlebenden Insekten waren erwacht und flogen umher. Sie wollten beißen, stechen und saugen. Der Saft der gepreßten Kräuter, mit denen wir uns einschmierten, um sie fernzuhalten, war bei meinem Eintauchen im Fluß fast abgewaschen worden, also verbrachte ich ein oder zwei Bur damit, die richtigen Blätter zu sammeln und mir den Saft auf den Körper zu schmieren. Ich war immer der Meinung gewesen, daß der eigene Körpergeruch dem Menschen eine Art Schutz gegen jene Raubtiere bot, die vor allem mit Hilfe ihres Geruchssinns jagten. Ich konnte nicht sagen, ob es auch stimmte.
    Was taten meine Freunde auf der Shankjid in diesem Moment? Wahrscheinlich trieb sie die Verzweiflung, daß die Brise erstorben war, schier zum Wahnsinn. Doch der Aufgang der Sonnen würde wieder Bewegung in die Luft bringen, und wenn die Brise einigermaßen stark war, würden die Gefährten kommen. Falls der Shank-Voller bis dahin noch nicht abgehoben hatte ... Ich weigerte mich, darüber nachzudenken, was dann geschehen konnte. Doch ich wollte meine Hoffnung auf die Jungs setzen, bei Krun!
    Ich erjagte und häutete mir das Abendessen. Am Waldrand fand ich einen Felsen, der als Unterlage diente, und so entfachte ich ein kleines Feuer und briet mir das Fleisch einigermaßen gar. Es war alles andere als ein reichliches kregisches Mahl, und als Nachtisch gab es nur Wasser aus dem Fluß. Doch ich fand ein paar tropische Palines und befriedigte so die Ansprüche eines echten Mannes.
    Die Shanks hatten kein Feuer gemacht, also kochten sie sich ihre Fischmahlzeit an Bord des Fliegers. Das Schiff stand wuchtig auf der Lichtung, groß, finster – ein verdammtes Ärgernis. Ich sammelte einige etwa handlange Stöcke und spitzte sie an beiden Enden zu. Der von mir ausgewählte Baum stand direkt am Rand des Dschungels, doch bis zum Nachbarbaum war ausreichend Platz. Er hatte einen vernünftigen Stamm, und die Äste gabelten sich in einer Höhe von sechs Metern. Es fiel mir nicht schwer, bis zu der Gabelung hinaufzuklettern. In den Stamm bohrte ich mit meinem alten Seemannsmesser Löcher und trieb die angespitzten Stöcke in spitzem Winkel hinein. Falls irgend etwas oder irgend jemand den Stamm erklimmen wollte, um mich zu überfallen, würde bei der Überwindung der Holzdorne genug Lärm entstehen, damit ich aufwachte. Ich wiederholte die Vorkehrungen an den beiden über mir befindlichen Ästen, machte es mir auf der Gabelung bequem und schlief ein.
    Überraschenderweise erwachte ich erst bei Sonnenaufgang.
    Da mein Schlaf gewöhnlich nie tief ist – wie Sie wissen, passiert es oft auf Kregen, daß man aus einem zu festem Schlaf nie mehr erwacht –, hatte ich mit irgendeinem nächtlichen

Weitere Kostenlose Bücher