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41 - Scorpio in Flammen

41 - Scorpio in Flammen

Titel: 41 - Scorpio in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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gab keinerlei Anzeichen für Katakis oder Werstings. Soweit uns bekannt war, besaßen die Shanks keine abgerichteten Bluthunde. Die Schatten wurden länger, sie setzten sich aus einem dunklen Schwarzgrün und einem Rot zusammen, das so düster war wie das von Carazaars Robe.
    Ich schlug einen Bogen nach links.
    Falls das, was wir über die Shanks zu wissen glaubten, der Wahrheit entsprach, verabscheuten sie lange Märsche weitab vom Meer. Da gab es den Fluß. Sie konnten sich wahrscheinlich nicht vorstellen, daß es möglich war, ihn zu überqueren – ich hingegen konnte von einem Felsen zum nächsten springen oder mich an einer Liane darüber hinwegschwingen. Sie würden das Gebiet, in dem ich zwischen den Bäumen verschwunden war, so gründlich wie möglich durchsuchen und dann aufgeben. Es war nicht gerade ein genialer Plan, doch der beste, der mir einfiel.
    Auf gar keinen Fall wollte ich mich tiefer in den Wald wagen.
    Nun war es dunkel unter den Zweigen. Nebelschwaden schlängelten sich am Boden. Ich verringerte meinen Lauf zu einem schnellen Gehen, wobei ich noch immer jeden Schritt überprüfte und lauschte.
    Die stille neblige Luft trug die Stimmen von Männern heran, die sich geräuschvoll einen Weg durchs Unterholz bahnten. Sie schienen geradewegs in die Richtung zu gehen, die ich anfangs eingeschlagen hatte. Ich wurde noch langsamer und sah mich aufmerksam lauschend nach allen Richtungen um. Merkwürdigerweise konnte ich noch immer bemerkenswert gut sehen, und das zu einem Zeitpunkt, da es hätte stockdunkel sein sollen. Der Nebel beschnitt die Sicht viel stärker als die Dunkelheit.
    Und noch etwas anderes – kein Lufthauch rührte sich. Das war gar nicht erfreulich. Es bedeutete, daß meine Freunde mit der Shankjid nicht segeln konnten. Sie hingen dort fest, wo das Schiff gerade gewesen war, als die Brise erstarb.
    Plötzlich ertönte rechts hinter mir ein immer lauter werdender schriller Schrei. Ich lächelte zwar nicht gerade, doch verspürte ich ein grimmiges und böses Vergnügen. Die Shanks waren auf einen Bewohner des nächtlichen Dschungels gestoßen.
    Das Getöse wurde noch lauter und erstarb ganz. Die anfänglichen Geräusche waren wieder zu hören. Die Fischgesichter kehrten zurück zum Schiff.
    Ich erreichte den Fluß. Hoch oben, weit entfernt von der Dummheit des Menschen, leuchteten die ersten Sterne.
    Die Gerüche des Dschungels veränderten sich mit dem Einbruch der Nacht. Exotische Blüten öffneten sich, um von dem Mondlicht zu trinken, das an den Ästen vorbei zu Boden fiel, und andere exotische Blüten schlossen die Kelche, um das Aufgehen der Sonnen zu erwarten. Etwas außerordentlich Widerwärtiges hüstelte weit entfernt zu meiner Rechten.
    Ein paar Schritte am Ufer entlang zeigten mir die Möglichkeit zum Überqueren.
    Felsen, die an dieser Stelle dafür gesorgt hatten, daß der Fluß eine Biegung machte und eine Lichtung durchströmte, lagen wie aufs Geratewohl verstreut herum. Ich sprang flink auf die andere Seite, wie beim Sackhüpfen. Dabei wurde ich nicht nasser, als ich ohnehin schon war.
    Im nächtlichen Dschungel wurde gekreischt und gegrunzt, und überall gab es Getöse. Ich ging ein kleines Stück am Ufer entlang, um mir das Flugboot der Shanks anzusehen. Mein Feuer war erloschen, doch auf der Lichtung war es hell genug, um Einzelheiten zu erkennen. Einige Fischgesichter hatten sich um den Voller geschart, und es wurden Arme geschwenkt und Dreizacke geschwungen. Die Stimmen zischten und gurgelten wie gegen Land anstürmende Gezeiten.
    Hinter einem Stein verborgen, setzte ich mich, wartete und sah zu. Ich verspürte mittlerweile einen unbändigen Hunger. Wenn die Schtarkins abgeflogen wären, wollte ich auf Jagd gehen.
    Einige unerfreuliche Gedanken prallten in meinem alten Voskschädel aufeinander. Hatte Carazaar mich hier festgehalten, nachdem er den Shank-Voller herbeibefohlen hatte? Oder war er gerade in der Nähe vorbeigeflogen und bot sich deshalb für die Aufgabe an? Und wieso wußte Carazaar so genau, wo ich zu finden war? Es gab eine äußerst beunruhigende Antwort auf diese wichtigen Fragen.
    Er hatte die lupalen Projektionen Khe-His und Deb-Lus gestört. War es möglich, daß Carazaar sie verfolgte, während sie sich den Weg durch die Ebenen bahnten, um mit mir hier in Chem zu sprechen? Hatten die mit mir befreundeten Zauberer aus Loh Carazaar tatsächlich zu mir geführt?
    Was oder wer Carazaar nun war, schien niemand zu wissen. Ich verwende das Wort

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