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41 - Scorpio in Flammen

41 - Scorpio in Flammen

Titel: 41 - Scorpio in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Zwischenfall gerechnet. Ich erwachte frisch und mit klarem Blick, und während ich in tiefen Zügen die prächtige frühmorgendliche Luft Kregens einatmete – die es sogar im Regenwald gibt –, sah ich mich um.
    Die Shanks waren noch immer da, doch nach ihren Aktivitäten sah es so aus, als wollten sie starten. Mir kam die böse Idee, ihnen einen Pfeil zu schicken, um ihnen auf den Weg zu helfen, doch ich verwarf den Gedanken sofort wieder. Es war schwer genug gewesen, sie loszuwerden, und ich wollte gewiß nicht, daß die Cramphs mich erneut jagten. Nein, bei Vox!
    Bevor die Doppelsonne Scorpios über die Baumwipfel gestiegen war, hob der Voller ab. Seine bemalten Aufbauten wurden kleiner, als er in die Höhe stieg, und der bösartige schwarze Rumpf drehte sich mit geschmeidiger Leichtigkeit. Er verschwand mit hoher Geschwindigkeit in südwestlicher Richtung.
    Ich atmete auf, murmelte ein paar unfreundliche Worte, die ausnahmslos die verschiedenen Rassen der Fischgesichter betrafen, und kletterte von meinem nächtlichen Ruheplatz hinunter.

14
     
     
    Nachdem ich mich ordentlich im Fluß gewaschen hatte, genoß ich ein Frühstück, das aus den Resten des Abendessens bestand. Mir wurde klar, in welcher Klemme ich mich befand.
    Es war erforderlich, ein qualmendes Feuer anzuzünden, damit ich meinen Freunden zeigte, wo ich mich befand, doch genau dieser Rauch konnte den Shank, der sich auf Patrouille befand, oder einen anderen anlocken.
    Außerdem blies die aufkommende Brise in Richtung Norden, und dies fand ich noch bestürzender als das Problem mit dem Rauch. Die Helligkeit der Sonnen und die Frische der Luft wirkten plötzlich eher kühl. Die Geräusche des Dschungels hallten noch bedrohlicher als sonst herüber. Sogar die Gerüche wurden bitter.
    Eine Sache war erfreulich. Carazaar erschien kein zweites Mal. Vielleicht war sein Kharma begrenzt, so daß er eine große Menge davon einsetzten mußte, um seine Taten zu vollbringen, und danach einige Zeit nicht mehr handeln konnte. Vielleicht.
    Ich hielt Ausschau nach allem, was über mir hinwegflog, ebenso wie nach meinem Freund, dem Gottesanbeter-Mann.
    Nachdem ich etwa eine Bur oder länger mit dieser nutzlosen Beobachtung verbracht hatte, sah ich ein, daß das keinen Sinn hatte. Die Shankjid vermochte diesen teuflischen Nordwind mit langen und kraftvollen Schlägen zu bezwingen und so gegen den Wind nach Norden zu segeln. Meine Jungs sollten in der Lage sein, mit einem einzigen Shank-Voller fertig zu werden, obwohl ich nach den kürzlichen Erfahrungen finstere Zweifel hegte, die ich mit keiner Seele teilen wollte. Schafften sie es nicht, saßen wir alle in den Dschungeln von Chem fest.
    Es waren erst wenige Augenblicke beim Feuerschlagen vergangen, als ich aufhörte, Feuerstein und Stahl aneinanderzuschlagen. Gestern hatte ich beschlossen, daß ich im Freien bleiben mußte, damit meine Freunde auf der Shankjid mich entdecken konnten. Das war der Grund gewesen, warum ich mich nicht sofort, immer am Ufer entlang, flußaufwärts auf den Rückweg gemacht hatte. Unter der geschlossenen Fläche der Baumwipfel hätten sie mich nie entdeckt.
    Doch die Shankjid war nicht gekommen. Die verdammte Brise hatte zur Folge, daß sie sich irgendwo im Süden aufhielt und nach Norden zu kreuzen versuchte. Ich konnte mich absolut nicht entscheiden, welche Vorgehensweise die beste war.
    Der Schlaf hatte meinen Körper erfrischt, doch meinen Verstand offensichtlich nicht sonderlich geschärft.
    Zögernd kam ich zu dem widerwärtigen Schluß, daß ich keine andere Möglichkeit hatte. Ich mußte das Feuer anzünden, den Rauch aufsteigen lassen und in der Hoffnung, daß der fünfhändige Eos-Bakchi auf meine Bemühungen herablächelte, auf Opaz vertrauen.
    Mit verhaltener Wut schlug ich Feuerstein und Stahl gegeneinander, und der Holzstoß fing schon beim erstenmal Feuer. Vorsichtiges Pusten entzündete ihn vollends. Bald stieg Rauch in die Luft auf und wehte südwärts.
    Ich hatte das Feuer bewußt am nördlichen Rand der Lichtung angezündet. Falls Carazaar oder einer der verdammten Shank-Voller erschien, konnte ich mich schnell zwischen die Bäume verziehen.
    Die Sonnen krochen über den Himmel. Allmählich fühlte ich mich immer gereizter.
    Diesmal entdeckte ich den Voller früh genug. Er flog aus südlicher Richtung auf völlig geradem Kurs heran. Es war nur ein Blick erforderlich. »Bei Makki-Grodnos falscher Perücke und verstopfter Nase! Stinkende Fischgesichter!«
    Sofort

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