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41 - Scorpio in Flammen

41 - Scorpio in Flammen

Titel: 41 - Scorpio in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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tauchte ich im Schutz der Bäume unter.
    Es war derselbe Voller. Er war auf der Suche umgekehrt, und zweifellos hatte er diesmal die Absicht, seinen Auftrag auszuführen. Ich runzelte die Stirn.
    Wußten die Schtarkins da oben, daß sie jemanden jagten, der Unheil für sie bedeutete? Sie hielten mich von der Aufgabe ab, sie aus Tarankar, aus Loh und schließlich aus ganz Paz zu verjagen. Sogar ein Tag konnte von entscheidender Bedeutung sein. Ich schäumte – ziemlich sinnlos.
    Das Schiff landete auf der Lichtung. Fischgesichter gingen von Bord. Sie verteilten sich, und ein hinterhältig aussehender Haufen kam herübergelaufen, um das Feuer zu begutachten.
    Falls das personifizierte Böse namens Carazaar jetzt in Erscheinung träte ...
    In der Überzeugung, daß sie mich nicht gesehen hatten, blieb ich in den Ausläufern des Waldes und bewegte mich langsam und vorsichtig, um die umherstreifenden Gruppen auf Abstand zu halten. Sie jagten methodisch, doch sie wagten sich noch immer nicht tief in den Wald hinein. Das war natürlich sehr vernünftig von ihnen. Bald darauf erhob sich der Voller ein Stück vom Boden und schob sich in eine enge Lücke im Laubwerk des Lichtungsrands. Er hielt inne und landete. Shanks begannen damit, Äste abzuschlagen. Sie wählten jene aus, die über viel Blattwerk verfügten, und bedeckten den Voller damit. Der Flieger war bald so getarnt, daß er aus der Luft nicht zu entdecken war.
    Das war gar nicht gut.
    Ob sie nun wußten, wer ich war, oder nicht, sie wußten auf jeden Fall, daß das Feuer meine Freunde auf mich aufmerksam machen sollte. Sie warteten still im Hinterhalt.
    Die Hitze steigerte sich, und alles wurde von einer klammen Feuchtigkeit erfaßt.
    Eßbare Wurzeln bildeten eine karge Mahlzeit, denn ich wollte es nicht riskieren, ein Feuer zu entzünden. Es regnete genau zur üblichen Zeit, das Wasser peitschte gegen die Blätter, prasselte in dichten Schwaden auf die Lichtung und spritzte laut trommelnd in den Fluß. Als der Regen nachließ und alles dampfte, blickte ich mit Besorgnis nach Süden und hoffte, nicht die Shankjid zu entdecken, die mit vollen Segeln majestätisch dahersegeln würde.
    Der aufklarende Himmel zeigte nur Wolken, die dahintrieben.
    Die Sonnen sogen die Feuchtigkeit auf. Ich ließ Zim und Genodras ausreichend Zeit, um alles zu trocknen, dann sammelte ich in einem großen Blatt eine Menge trockener Zweige. Ich umging die Lichtung und weiß, daß mein Gesicht den Ausdruck absoluter Bösartigkeit trug.
    Vielleicht lächelte der fünfhändige Eos-Bakchi, der vallianische Glücksgeist, wohlwollend auf mich herab.
    Ich kauerte weniger als zehn Schritte von dem getarnten Schiff entfernt im doppelten Schatten eines Gebüschs und blickte über die Lichtung zum Waldrand, wo sich zwischen den Bäumen etwas bewegte. Die Shanks handelten sofort. Noch während sie von dem Voller sprangen und über die Lichtung liefen, brach ein halbes Dutzend hochgewachsener Gestalten aus der Deckung des nördlichen Dschungels und blieb stehen. Sie starrten die Fischgesichter an. Es waren sechs der seltsamen Gottesanbeter-Kreaturen.
    Sie schienen die Shanks nicht zu fürchten. Vermutlich hatten sie noch nie zuvor ein Fischgesicht gesehen. Einem von ihnen fehlten zwei Arme. Also hatte mein Kontrahent Hilfe geholt.
    Während ich mich lautlos vorwärts bewegte, empfand ich einen flüchtigen Augenblick lang Bedauern für die seltsamen Dschungelwesen. Ich hoffte, daß sie klug genug waren, um wegzulaufen – aber nicht, bevor sie ihren Zweck erfüllt hatten. Ich verlor sie aus dem Blickfeld, als die unterste Galerie des Vollers sie verdeckte. Sie mußten nun auf ihr Glück vertrauen. Sobald sie sich zwischen den Bäumen befanden, wären sie in Sicherheit.
    Der vertraute Fischgestank brannte mir in die Nase, als ich mich auf die Galerie schwang. Der lange schmale Gang lag verlassen da. Ich beeilte mich, schichtete die trockenen Zweige sorgfältig zu einem kleinen Haufen aufeinander, nahm Feuerstein und Stahl zur Hand und pustete, bis das Feuer brannte. Die Ausleger des Vollers hatten die untere Kampfgalerie vor dem Regen geschützt. Wie jedes bemalte Holzluftschiff war auch dieser Voller trocken – knochentrocken. Die Flammen fanden rasch Nahrung.
    Ich nehme an, daß ein unangenehmes Lächeln meinen Mund entstellte.
    Eos-Bakchi zeigte mir erneut seine Gunst. Dort stand eine Reihe ordentlich versorgter Feuertöpfe, sicher vertäut. Sie dienten dazu, aus der Luft auf die Opfer der Shanks

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