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41 - Scorpio in Flammen

41 - Scorpio in Flammen

Titel: 41 - Scorpio in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Herrscherin und Herrscher wurden. Glaubte ich tatsächlich, daß die Tage damals einfacher waren, sonniger, unkomplizierter und sorgenfreier? Vielleicht. Vor uns funkelte das Meer, und Taranjin lag ausgebreitet unter uns. Die Zeit zum Handeln war gekommen, die Zeit zum Träumen war vorbei.
    Da durchzuckte mich ein weiterer Gedanke. Jholaix war ausgefochten worden, als wir darauf gewartet hatten, daß Velia geboren wurde, die nun nicht mehr unter den Lebenden weilte.
    »Segel, ho!«
    Der Ruf schnitt laut durch die Luft, schrill und aufgeregt.
    Wir sahen alle auf.
    Auf den ersten Blick erschien es, als sei der Himmel mit Schiffen gefüllt.
    Wir sahen die Banner. Die Wimpel flatterten kühn im Wind, als die Flotte uns umkreiste. Rot und Gelb. Ein gelbes Schrägkreuz auf scharlachrotem Untergrund – die Flagge der Union von Vallia!
    Ich warf einen Blick auf meine eigene Flagge, Alt-Prachtvoll, die dort oben flatterte, das gelbe Kreuz auf scharlachrotem Untergrund. Es waren viele andere Wimpel zu sehen, die Flaggen der Provinzen Vallias und die Wappen der Adligen; über der Flotte wehte ein farbenprächtiges Feld.
    »Ich habe fünfzig gezählt, und Drak ist nicht dabei«, sagte Seg.
    Delia meinte atemlos: »Er ist viel zu sehr damit beschäftigt, Vallia zu regieren.«
    »Seht mal da!« rief ich scharf und zeigte in die Richtung. »Hyrklana. Und wenn ich mich nicht irre, ist das Jaidurs Flagge.«
    »Ja«, sagte seine Mutter an meiner Seite. »O ja!«
    Ein paar zweisitzige Flieger legten ab und flogen auf uns zu.
    Der Admiral der vallianischen Flotte, Vangar ti Valkanium, kam mit einem flüchtigen Salut an Bord und trat dann geschmeidig zur Seite, als eine flinke Gestalt rufend an Deck sprang.
    »Dray! Ich bin da!« Dann: »Delia! Mein ergebenster Respekt!«
    »Um Opaz willen«, fragte ich, »was ist in dich gefahren?« Denn das war Nath na Kochwold, der strenge Zuchtmeister, der Kapt der Phalanx-Streitmacht.
    »Endlich im Feld, endlich einmal ein Abenteuer! Das ist in mich gefahren!«
    Vangar ti Valkanium war ebenso aufrichtig, adrett und integer wie damals, als ich ihm auf der Rose von Valka in der Großen Nördlichen Bucht von Vondium das erste Mal begegnet war. »Nath hat sich die ganze Reise über benommen wie ein Kind am Geburtstag, Dray. Er wollte nicht stillsitzen.«
    »Nun, hier wartet Arbeit auf ihn.« Ich sah Vangar bedeutungsvoll an. »Wie geht es Lord Farris?«
    Vangar runzelte die Stirn. »Es geht ihm nicht gut, und er hört nicht auf zu arbeiten.« Das Stirnrunzeln verstärkte sich. »Er weiß, daß ich seinen verdammten Posten nicht haben will, bis ... Nun, bis der Tag gekommen ist. Wenn er sich doch nur einmal ausruhen würde!«
    »Er hat diese Streitmacht für uns zusammengekratzt? Was ist mit dem Herrscher?«
    Vangar nickte. »Farris hat die Schiffe irgendwo aufgetrieben – nun, ich weiß natürlich, wie er es angestellt hat. Der Herrscher hat dabei geholfen, obwohl er selbst dringend Schiffe braucht.«
    »Erzähl's mir, Vangar!« verlangte Delia scharf.
    »Diese Narren im verdammten Menaham!«
    In diesem Augenblick landete der zweite Flieger, und Jaidur sprang heraus. Er sah kraftvoll, gebräunt und aktiv aus, doch es haftete ihm auch etwas Merkwürdiges an, das mir nicht gefiel. Sein fast düsterer und resignierter Ausdruck verschwand nur teilweise, als er seine Mutter begrüßte. Sie sah mich über seine Schulter hinweg an, und unsere Blicke trafen sich. Wir hatten beide verstanden, daß es in seiner Heimat Hyrklana Probleme gab.
    »Seid alle willkommen«, sagte Seg. »Die Flotte der Shanks muß euch gefolgt sein ...«
    »Denn«, mischte Inch sich ein, »da ist sie!«
    Am Horizont schwebte die Flotte der Shanks, dunkel im Schein der Sonnen.
    »Lad mich und die Jungs aus, und du kannst deine Luftschlacht haben, Vangar«, entfuhr es Nath na Kochwold. »Halt sie mir vom Hals!«
    »Welche Phalanx?« fragte ich Nath, denn ich wußte, daß Drak nur eine entbehren konnte.
    »Die Fünfte.«
    »Ah«, machte ich, »die Neunten und Zehnten Kerchuris! Ich denke gern an die Zehnte zurück. Sehr kratzbürstig.«
    Wir waren gerade dabeigewesen, die Struktur der Phalanx gründlich zu verändern, als die Herren der Sterne mich aus Valka fortgerissen hatten. Drak hatte mir die Aufgabe übertragen, damit ich beschäftigt war, und Nath und ich hatten hart an Tabellen und Kommandokarten gearbeitet, damit die Phalanx-Streitmacht ihren Platz in einer reduzierten Armee einnehmen konnte, wie sie nach der Zeit der Unruhen

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