41 - Scorpio in Flammen
gebraucht wurde.
Nath sah mich erwartungsvoll an. Vangar auch. Und Oby. Das taten viele Leute, bei Zair!
Ich stand den üblichen Schwierigkeiten gegenüber.
Ich konnte nicht an zwei Orten gleichzeitig sein – es sei denn, die Everoinye wollten es, wie sie es bei einigen denkwürdigen Gelegenheiten veranlaßt hatten. Die Entscheidung, an welcher Stelle ich kämpfte, hätte beträchtlichen Einfluß auf die Schlacht.
Die sich uns schnell nähernde Flotte der Shanks stellte nun eine wesentlich geringere Bedrohung dar. Auch wenn die gerade eingetroffene vallianische Flotte sich aus uralten Vollern und zusammengeflickten Fliegern zusammensetzte – dem Ausschuß der Lüfte –, bestand sie doch aus echten Vollern, die sich aus eigener Kraft fortbewegten. Mein Platz war an der Seite meines Wachkorps.
In dem Augenblick, da ich allen meine Entscheidung verkündete, stieß Vangar hervor: »Wie ich es mir gedacht habe. Ich begebe mich auf mein Flaggschiff. Möge Opaz mit dir fliegen ...«
»Und mit dir, Vangar.«
Jaidur sah uns kaum an, als er Delia einen Kuß gab und dann zu seinem hyrklanischen Flaggschiff flog. Er mußte gewaltige Anstrengungen unternommen haben, um rechtzeitig hier einzutreffen und zu uns zu stoßen. Delia sah mich an. Doch wir vermieden es, dieses Thema im Augenblick anzusprechen.
Wir wußten, daß die kommende Schlacht ein schmutziger Kampf werden würde. Die grundverschiedenen Heere aller Länder ließen sich kaum zu einer geschlossenen Streitmacht zusammenschmieden. Um zu versuchen, eine Art Ordnung in das Ganze zu bringen – was vorher sehr schwierig gewesen und nach der Vereinigung der verschiedenen Flotten praktisch unmöglich war –, wollte ich einen Teil der Flutduin-Truppen als Boten abkommandieren. Normalerweise verwendete man Fluttcleppers oder Volcleppers dazu; unsere Boten würden die prächtigen Flutduins benutzen.
Eines der Boten-Kommandos war Kuong zur Verfügung gestellt worden. Er würde als unsere Verbindung zu Königin Kirsty und ihrem Heer dienen. Wenn sie zusammen mit den Freiheitskämpfern die Stadt stürmten, mußten sich die Sklaven erheben. Die Vallianer würden zu diesem Zeitpunkt in der Stadt landen. Wir alle vertrauten darauf, daß Vangar den Luftangriff der Shanks abwehrte.
Ich sagte zu Nath na Kochwold: »Ich gehe davon aus, daß du außer der Fünften Phalanx noch andere Truppen hast.«
»O ja«, sagte er, beinahe lässig. Für Nath waren die lanzentragenden Brumbyten seiner Phalanx nicht mit Juwelen aufzuwiegen! »Churgurs, Kreutzins, Bogenschützen, Speerträger, Artillerie, Kavallerie – obwohl es von allem nur wenige gibt, bei Vox! Eine Brigade Totrixmänner, Lanze und Bogen, und eine Brigade Swarths.«
»Zorcas? Nikvoves?«
Er schüttelte so heftig den Kopf, daß die hellroten Federn seines Lanzenmannheims hin und her wippten. »Nein. Es war, bei Drig, schwierig genug, Zorcas für meine Befehlshaber zu finden – und für mich. Die Infanterie-Jiktars einiger Regimente reiten das Zorca des armen Mannes, und der alte Jik Ortyg nov Thandin reitet ein Preysany.«
»Ein Preysany! Ein vallianischer Regimentsbefehlshaber reitet auf einem Tier, das nur ein Haarbreit besser als ein Calsany ist! Wir kratzen ja schon den Boden des Fasses aus!« Delia rückte das Rapier mit gereizter Bewegung zurecht. Sie und ich, wir kannten beide die unerträglichen Kosten schändlicher Kriege.
Nath stimmte zu und sagte mit einem Lächeln, das fast einem anzüglichen Grinsen glich: »Es interessiert dich vielleicht, daß ich die Dreiundvierzigste Gemischte Infanteriebrigade bei mir habe.« Er sah, wie diese Nachricht Seg und mich aufmunterte. »Ja, das habe ich mir gedacht! Nun, bei Vox, diesmal werde ich Spaß haben!«
Er fügte hinzu, daß der Ausgewogenheit der Brigade zuliebe ein Regiment Kreutzin dazu abkommandiert worden sei, die schwere Infanterie – Speerträger und Bogenschützen – zu decken.
Während diese wichtigen Vorbereitungen stattfanden, hatte Kirsty ihr Heer ins Freie geführt und rückte zusammen mit den aus Freiheitskämpfern bestehenden Banden in forschem Marschtritt vor.
Am Himmel begannen die Luftkämpfe, als die Shanks den Sperriegel von Vangars Flotte zu durchbrechen suchten, um den Bodenangriff zu stören. Hilzims hamalische Voller hatten ihren vollen Anteil daran, und schon brannten die ersten Schiffe.
Nath warf mir einen Blick zu.
Seine vollergezogenen Vorlcas landeten in der Stadt. Wenn die Sklaven sich beim Anblick der Kämpfer erhoben, die
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