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41 - Scorpio in Flammen

41 - Scorpio in Flammen

Titel: 41 - Scorpio in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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daß sie ihre Erinnerungen nach irgendeinem fürchterlichen Fauxpas durchforstete und dabei inständig hoffte, keinen zu finden. Beim Abschied waren die beiden wesentlich fröhlicher als bei der Ankunft.
    Delia bemerkte im Tonfall einer satten Katze: »Sie nehmen stillschweigend und ohne Frage die Tatsache hin, daß du der Herrscher bist.«
    »Oh, aye, mein Herz. Ich bin ein toller Herrscher. Du bist da schon eher eine richtige Herrscherin. Doch Herrscherin wovon? Ich kann nicht glauben, das jemand auf Paz dies schluckt, ohne ...«
    »Schluß! Tsleetha-tsleethi – ganz langsam! Wir haben einen Anfang gemacht.«
    Ich weiß, daß diese Sätze klingen, als höbe ich mich voller Selbstüberschätzung und Wichtigtuerei in den Himmel und als hätte ich vor Selbstherrlichkeit und Macht den Verstand verloren. Das ist nicht so. Es wird gefordert, daß der Macht Respekt gezollt werde. Manchmal bemerkte ich eine kleine Falte zwischen Delias Augenbrauen, wenn beispielsweise Mevancy mich Kohlkopf nannte oder Llodi mich als Drajak ansprach. Und doch wußte sie, warum dies auch weiterhin geschah. Falls ich die die Stellung des Herrschers mißbrauchte, würde Delia mich auf den richtigen Weg zurückführen. Lehnten mich die Menschen als ihren Führer ab, dann, bei Djan-kadjiryon, würde ich die Stellung freudig räumen!
    Delia schritt mit ihrer graziösen Geschmeidigkeit zur Zeltöffnung und legte die Hand auf ein Seil. Mir stockte der Atem. Delia bringt mir das Blut zum Kochen und das Herz zum Stillstand; sie ist die Herrscherin der Erhabenheit. Khe-Hi-Bjanching betrat an ihr vorbei das Zelt, wandte sich um, lächelte ihr zu und nickte respektvoll. Er trug ein einfaches safranfarbiges Gewand mit silbernem Saum und einen flachen Hut unbekannter Herkunft, der mit kleinen goldenen Herzen geschmückt war.
    »Delia!« sagte er. »Dray! Erfreuliche Nachrichten.«
    Er befand sich nicht wirklich bei uns im Zelt. Soweit uns bekannt war, hielt er sich noch immer im Norden auf, in Whonban. Sein faltenloses Antlitz und sein munterer Gesichtsausdruck verkündeten, daß da ein Bursche stand, dessen vielgeliebte Frau kürzlich Zwillinge bekommen hatte.
    Delia drehte sich um und kam zu mir, während ich auf sie zuging. Wir hielten uns an den Händen, als der Zauberer aus Loh fortfuhr.
    »Flottenadmiral Harulf ham Hilzim konnte einige Überlebende der furchtbaren Schlacht sammeln. Er ist auf dem Weg. Es ist besser, wenn ihr auf ihn wartet ...«
    Khe-His Gestalt verschwamm. Das safrangelbe Gewand überzog sich mit einem blutigen Rot. Seine Stimme wurde leiser. Kurz vor seinem Verschwinden hörten wir die letzten Worte: »Die Störungen ... Deb-Lu wird ... Remberee!«
    »Remberee, Khe-Hi«, sagte Delia ernst und sprach mit der Luft.
    Diese Nachricht machte uns Mut. Mit einer Handvoll Vollern konnten wir die Chancen der antriebslosen Vorlcas beträchtlich vergrößern. Kirstys Heer brach auf, marschierte in der Nacht und verbarg sich am Tag. Es war ausreichend mit Proviant versorgt. Wenn es Stellung bezogen hätte, würde die vallianische Flotte losfliegen. Die Banden würden ausrücken; zweifellos rangen sie noch immer um die Macht, die es nach dem Sieg zu verteilen gab.
    Am Morgen des Tages, da die Flotte aufbrechen sollte, trat ich aus dem Zelt und suchte den frühmorgendlichen Himmel ab. Ein paar Wolken, die Helle der Sonnen, einige Vogelschwärme.
    »Wo in einer Herrelldrinischen Hölle sind sie?« fragte Delia.
    Seg schlenderte von seinem Zelt herüber und richtete das Gesicht gen Himmel.
    »Nun, mein alter Dom, wir haben nicht mit ihnen gerechnet, also werden wir es ohne sie schaffen.«
    »Ich nehme an, das müssen wir tun«, murrte ich.
    Obwohl Inch einen Kopf größer war als wir, zog er daraus bei dieser Gelegenheit keinen Vorteil. Er steckte den Kopf aus seinem Zelt und sah hinauf. »Worüber jammert ihr eigentlich?« wollte er wissen. Er stieß die Hand durch die Öffnung, und ein gerader Finger zeigte in die Höhe. »Seht!«
    Wir drehten uns um. Ein Voller schwebte dicht über den Baumwipfeln heran, dann ein zweiter, dann noch viele andere.
    Rufe erschollen im Lager. »Die Hamaler! Bei Vox, die Hamaler!«
    Es ist vermutlich überflüssig, wenn ich sage, daß mich das an unsere tapferen preußischen Verbündeten erinnerte, die nach Ligny in Waterloo eintrafen. Doch der Gedanke daran war übermächtig.
    Die Voller sahen mitgenommen aus. Sie ließen tapfer ihre Flaggen flattern. Sie schwangen in einer sauberen Formation herum, um auf dem

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