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42 - Die Trommeln von Scorpio

42 - Die Trommeln von Scorpio

Titel: 42 - Die Trommeln von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Schwerter. Pachaks verfügen über zwei linke Arme und eine Schwanzhand, also nahm Wa-Te drei Schwerter.
    Er beugte den rechten Arm, der normalerweise bedeutend stärker als die beiden linken sind. »Das fühlt sich gut an, bei Papachak dem Allmächtigen!«
    Ich schwang die beiden Lynxter durch die Luft und stimmte zu.
    »Ich wollte meinen vollständigen Namen nicht benutzen, solange ich ein Sklave war«, sagte der Pachak ernst. »Ich bin Nath Wa-Te. Lahal, Drajak der Schnelle.«
    »Lahal, Nath Wa-Te. Ich glaube, ich werde dich auch weiterhin Wa-Te nennen.«
    Er lächelte, dort inmitten dieses Ortes der Schrecken. »Ja, es gibt sehr viele Naths in der Welt.«
    Pachaks bilden ihren Namen aus den ersten Silben der Namen ihrer Eltern; eine Tochter benutzt die ersten der Mutter, ein Sohn die des Vaters. Zeugte Nath Wa-Te einmal einen Sohn, würde der einen Vornamen erhalten. Auf den folgte das Na, und die erste Silbe des Namens von Wa-Tes Frau.
    Nun stand ich vor einem Dilemma. War es fair, Wa-Te zu erlauben, mich zu begleiten? Jetzt, wo er seine Freiheit wiedergewonnen hatte, befand er sich in Hochstimmung und war fest davon überzeugt, daß er sich den Weg aus dem Labyrinth herauskämpfen konnte. Wenn er allein aufbrach, mußte er, abgesehen von den Monstern, die bereits erweckt worden waren, nur auf die Fallen achten. Blieb er bei mir, würde er mit Gefahren konfrontiert werden, die nur deswegen zum Leben erwachten, weil ich sie erweckte. Er löste das Problem für mich, indem er sagte: »Wir müssen zusammenbleiben, Drajak. Das ist die einzig vernünftige Vorgehensweise.«
    Natürlich stimmte das aus seiner Sicht. Am Ende war ich davon überzeugt, daß wir zu zweit eine bessere Chance hatten, doch diese Überzeugung stand auf tönernen Füßen.
    Gerade als ich zu diesem zweifelhaften Schluß gekommen war, hallte ein dröhnendes Geräusch durch das Gemach. Es schien aus den Wänden zu kommen. Die Teller und Becher auf den Tischen klapperten. Das Geräusch dauerte eine lange Zeit an, hohl und widerhallend.
    »Bei Hlo-Hli! Das müssen die ...«
    »Aye. Die Trommeln.«
    Die dumpfen Vibrationen der Trommeln verstummten schließlich, und Ruhe kehrte wieder ein. Wir starrten uns an. Was kündigte dieses unheilvolle Geräusch an?
    Nun, ob die bedrohlichen Trommelschläge etwas verhießen oder nicht, mein Weg stand fest.
    Natürlich war es eine ganz andere Sache, dieses Ziel auch zu erreichen. Als wir ausgeruht waren, gingen wir weiter. Wir begegneten diversen kleineren Monstern und marschierten ihnen entweder aus dem Weg oder vernichteten sie. Es war wesentlich besser, wenn man ihnen auswich. Es folgten Gemächer mit geschliffenen Wänden, die mit Gobelins – meist mit Löchern und in schlechtem Zustand – behangen waren und die immer öfter Spuren menschlicher Benutzung zeigten. Das Licht strahlte weiterhin in gleichbleibender Stärke auf uns herab. Nach dem Aufenthalt in der Sklavenkolonne funktionierte unser Geruchssinn langsam wieder, und die Gerüche, die ich mit mir trug, vermischten sich mit denen der Leute, die all diese Perioden in der Lähmung verbracht hatten. In mir wuchs die Überzeugung, daß die Menschen der Trommel nicht sehr zahlreich waren. Hin und wieder dröhnte der donnernde Lärm der Trommeln in unseren Ohren. Nach einiger Zeit war es klar, daß sie jedesmal lauter schallten.
    Obwohl dieses unterirdische Reich voller Magie war, wie Rollo behauptet hatte, waren uns bis jetzt nur lebendige Monster und Fallen begegnet. Zauberei hatte es keine gegeben. Das blieb, wie schon gesagt, ein Rätsel.
    Wa-Te, der einige Schritte vor mir ging, als wir einen Gang entlangschlichen, blieb plötzlich vor einer geöffneten Tür stehen. Ich folgte seinem Beispiel. Er steckte den Kopf äußerst vorsichtig durch den Türrahmen, darauf vorbereitet, sofort zurückzuspringen.
    Er winkte mit der Schwanzhand. Lautlos trat ich auf ihn zu.
    Das Gemach war ziemlich groß. In der Mitte stand ein langer Tisch. Die Wände waren mit Gobelins behangen. Mitten in der Mahlzeit erstarrte Männer saßen am Tisch. Es waren ausnahmslos Chuliks.
    Ihre Arme und Rüstungen – beides leicht eingeölt – glänzten hell. Es waren mehrere Dutzend; die Zöpfe rot und gelb gefärbt, die Stoßzähne mit Gold und Silber beringt – ein übler Haufen.
    »Was ist mit ihnen?« flüsterte Wa-Te. »Sind sie alle tot?«
    »Dann sind sie aber gut erhalten.«
    Wir gingen leise weiter. Die Chuliks verfügten offensichtlich nicht über genug Kharma, daß ich

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