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42 - Die Trommeln von Scorpio

42 - Die Trommeln von Scorpio

Titel: 42 - Die Trommeln von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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schubste die Sklaven an die Wand. Ein Tentakel fuhr auf seinen Kopf zu, verfehlte ihn, und der Peitschenschwanz lachte und hieb mit dem Schwert zu. In dieser Situation war an dem Mut des Schweinehundes nichts auszusetzen. Er war für seine Sklaven verantwortlich und hatte nicht die Absicht, an diesem Ort welche zu verlieren. »Grak!« brüllte er und ließ die Peitsche knallen. »Grak!«
    Ich flüsterte Wa-Te zu. »Bereit?«
    Seine Schwanzhand hob sich, um anzuzeigen, daß er verstanden hatte – und bereit war.
    Als ich mich umdrehte, um Yaka zu beobachten, stolzierte er weiter. Er schlenderte an mir vorbei, und seine Peitsche schnellte nach vorn, um den Fristle zu treffen, der vor Wa-Te ging.
    Ich schwang mit gespreizten Beinen den Körper nach rechts, wobei ich alle meine Kraft in die Bewegung legte, und spie das verhaßte Wort aus. »Greesh!« Der linke Korb am Ende des Jochs fuhr wie der Arm einer Steinschleudermaschine herum.
    Yaka machte einen Schritt zurück, als er die Beleidigung hörte, und wandte sich der Kolonne zu. Der Korb traf ihn mitten auf der Brust. Er wurde zurückgeschleudert.
    Die Syatra griff dankbar zu.
    »Wenda!« schrie ich Wa-Te an. Der Pachak reagierte sofort, und ich stürzte hinter ihm auf die nächste finstere Öffnung in der linken Wand zu.
    »Ich laß jetzt das Joch fallen, Drajak!« rief er zurück.
    Ich konnte ihn ganz gut sehen, darum gelang es mir auch, einen Sprung über das Joch mit seinen Körben zu machen. Mit einem Gefühl der Freiheit warf ich das Joch von den Schultern.
    Die Fesseln zwischen meinen Fußgelenken behinderten mich beträchtlich. Humpelnd lief ich Wa-Te hinterher und stürzte mich in völlige Dunkelheit.

18
     
     
    Felsen prallte auf Felsen, und der am Boden liegende Stein zersplitterte.
    Keinem von uns war nach einem Fluch zumute. »Hier«, sagte Wa-Te und reichte mir den nächsten scharfen Stein. Ich hielt das spitze Ende mit der linken Hand gegen die Niete, die seine Fessel zusammenhielt, und schlug mit dem Brocken in meiner Rechten hart und treffsicher zu. Der Stein zerschellte nicht. Die Niete – ich glaubte, hoffte und beschwor es – lockerte sich. Nur ein ganz kleines Stück, doch sie lockerte sich. Das mußte sie auch.
    In der kleinen Höhle schimmerte sanftes, milchiges Licht. Wir waren hier hineingehinkt, weil wir vermuteten, daß uns die Verfolger in dem finsteren Gang auf den Fersen waren. Doch niemand folgte uns. Wahrscheinlich herrschte unter den Wachen ein derartiger Aufruhr über das plötzliche Ableben Yakas, daß sie sich noch nicht mit den Sklaven beschäftigt hatten. Ich schlug wieder zu. Ich ließ den verdammten Stein immer wieder niedersausen – wenn er zerbarst, griff ich nach dem nächsten. Schließlich fielen – Opaz sei Dank – Wa-Tes Fesseln ab.
    »Ich danke dir, Drajak. Jetzt bin ich an der Reihe.«
    Der Pachak entfernte meine Fesseln mit sauberen, methodischen Hieben, die zwar weniger kraftvoll als meine zerschmetternden Schläge waren, die Arbeit aber auf gezielte Weise erledigten. O ja, wie bereits gesagt: Ich mag Pachaks.
    »Danke, Wa-Te. Wie geht's weiter?«
    »Proviant und Waffen.«
    »Aye.«
    »Wir werden einen Weg an die Oberfläche finden, da Hlo-Hli auf uns herablächelt.«
    Er war absolut zuversichtlich. Er hatte hier unten viel mehr durchgemacht als ich. Er war ein Söldner, ein Zhan-Paktun, der dazu berechtigt war, den goldenen Pakzhan an der Silberkette um den Hals zu tragen. Er war Zeit seines Lebens Söldner gewesen, seit ihn sein Vater ausgebildet und ihm seinen Platz in der Gruppe zugewiesen hatte. Wenn er seinen Nikobi leistete, sein Gelöbnis ehrenhafter Dienste, würde er es nicht ohne weiteres brechen. Pachaks erfüllten ihren Dienst treu bis in den Tod.
    Wir hatten viel Glück.
    Waffenlos wie wir waren, durchquerten wir mit äußerster Vorsicht einen Gang und betraten ein Gemach, in dem Tische, Stühle und Gobelins davon kündeten, daß wir einen der ehemals bewohnten Bereiche des Labyrinths betraten. Es gab zu essen – einfache, den Geschmack von Wächtern treffende Sachen.
    Wir aßen und tranken geradezu ungeheuerliche Mengen. Dann stemmte Wa-Te mit Hilfe eines Stuhlbeins den Deckel einer Truhe auf. Es gab keinen Fallenmechanismus.
    »Es muß eine Wachstube sein«, sagte er. »Sieh dir die an. Verrostet!«
    Viele der in der Truhe befindlichen Waffen waren zusammengerostet. Wir fanden fünf brauchbare Schwerter und säuberten sie mit Spucke und Staub.
    Da ich nur zwei Arme habe, nahm ich zwei

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