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42 - Die Trommeln von Scorpio

42 - Die Trommeln von Scorpio

Titel: 42 - Die Trommeln von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Sasco, es ist nicht zu verstehen!«
    Er mußte kurz vor einem Tobsuchtsanfall stehen, um so zu sprechen. Er war ein Schwertkämpfer, ein Mann der Klinge, und seine leise, eisige Art schüchterte jeden ein, der ihm begegnete. Ich ging weiter und rief mit fester Stimme: »Llahal, Doms!«
    Mit Wa-Te an der Seite ging ich zu ihm hin und blieb stehen. Hinter ihm liefen Wachen und Sklaven zu den gelben Gegenständen. Jetzt konnte ich erkennen, daß es sich um Skelette handelte. Die Aufregung legte sich nicht, doch nach den harten Worten des Anführers, der mit Auspeitschen gedroht hatte, lief alles etwas leiser ab.
    Er warf mir einen Blick zu, als wolle er mir das Rapier aus seinem Gürtel in den Leib stoßen. »Llahal. Ihr werdet mich nicht als Dom ansprechen. Ich bin Vad Gochert, und ihr nennt mich Notor.«
    Ich wußte, daß er Gochert hieß. Daß es sich bei ihm um einen Vad handelte, der im Adel direkt unter dem Kov steht, war interessant.
    Ich sagte: »Das ist Kyr Nath Wa-Te. Ich bin Drajak der Schnelle ... Notor.«
    Sein Auge musterte den Pachak, dann mich. Die mit Diamanten und Smaragden bestickte Klappe glitzerte in dem schlechten Licht, als er den Kopf drehte.
    »Könnt ihr erklären, was passiert ist? Wir betraten einen Schacht, und hinter uns verschloß sich die Wand. Das Vorlind stand im Begriff, einen Mann im schwarzen Gewand anzugreifen. Wir rückten vor, zum Kampf bereit – und das Vorlind ist tot, der Mann in Schwarz verschwunden, und viele meiner Männer sind Skelette. Bei Sasco! Es ist unglaublich!«
    »Wir irren seit einiger Zeit umher, Notor.«
    »Also könnt ihr mir nicht helfen, das Rätsel zu lösen. Meine Männer sind tot!«
    Auch mich hielten genug Rätsel auf Trab; die Lösung hier war leicht. Gocherts Beschreibung der Ereignisse zufolge waren seine Männer in den Bann des Zaubers getreten. Sie hatten einige Sklaven dabei. Der Rest sah, was mit ihnen geschah. Ich vermutete, daß die Grenze des Banns keine scharf umrissene Linie darstellte, deshalb wurden nur einige Leute von der Magie erfaßt. Die Zurückgebliebenen konnten sich nicht erklären, was geschah. Einige waren nach vorn gelaufen und erstarrt. Der Rest hatte sich hinter ihnen zusammengekauert und konnte sich nicht dazu überwinden, der Vorhut zu folgen – in etwas, das ihnen wie der scheinbar sichere Tod erscheinen mußte. Also hatten sie gewartet und gewartet. Einer nach dem anderen war gestorben, und nun waren nur noch Skelette übrig.
    »Mein Beileid, Notor. Bist du sicher, daß es keinen Weg an die Oberfläche gibt?«
    »Keinen. Das habe ich doch gesagt. Die Wand des Schachtes hat sich geschlossen.«
    Seine Wachen versammelten sich nun um uns und hörten begierig zu. In seiner Gruppe gab es einen großen Anteil Khibils und Hytaks, alles gestandene, professionelle Kämpfer. Es waren keine Rapas zu sehen, und nur wenige Fristles. Einer der Hytaks, der einen sperrigen Kax trug, trat vor.
    »Notor, der Proviant, der sich bei den Skeletten befindet, ist verdorben. Doch der bei den Sklaven ist noch immer frisch.«
    Unterdessen sah ich mich in der Schar seiner Leute nach einer Person um, die er meines Erachtens bestimmt mit auf die Expedition genommen hatte. Als zwei stämmige Hytaks vorsichtig herankamen, auf deren verschränkten Armen ein Mädchen saß (mit den restlichen Armen stützten sie seinen Rücken), hatte ich sie gefunden; gleichzeitig wurde mir auch klar, warum Gochert so konfus auf die Situation reagierte. Das Mädchen trug ein langes, blaues Gewand mit einem Gürtel aus Silber, an den zierlichen Füßen hatte es weiche Pantoffeln. Sein hellbraunes Haar war fest zu einem Knoten zurückgekämmt und enthüllte ein rundes, unschuldiges Gesicht ohne jede Schminke. Die Augen waren geschlossen. Es atmete flach und erweckte den Eindruck, als hätten die Hytaks ein halbes Dutzend seiner Sorte tragen können, ohne das Gewicht zu spüren.
    »Merlee!« sagte Gochert besorgt. Seine kalte Art verschwand.
    Sie öffnete die Augen. Sie waren graugrün. Sie versuchte zu lächeln, und die weichen, blassen Lippen zitterten.
    »Sie umgibt uns völlig, Notor, überall. So stark, so schrecklich stark!«
    Eine dicke, vollbusige Frau kam geschäftig herbei, und zusammen legten sie das Mädchen vorsichtig auf einen Stapel Decken. Es lehnte sich zurück und leckte die Lippen. Gochert sah auf es hinunter. Seine Hand tastete über den Griff des Rapiers, als würde er dort Antworten suchen.
    Nun gefällt es Mädchen wie Merlee überhaupt nicht, wenn man

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