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42 - Die Trommeln von Scorpio

42 - Die Trommeln von Scorpio

Titel: 42 - Die Trommeln von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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sie auf diese Entfernung erwecken konnte.
    Ein Stück weiter sagte der Pachak: »Nun, ob es gut ist oder nicht, jetzt haben wir sie im Rücken.«
    »Aye.«
    Keiner von uns hatte sich freiwillig gemeldet, das Gemach zu durchsuchen, um vielleicht einige bessere Waffen und Rüstungen mitzunehmen. Wenn man unter die Labyrinth-Erforscher geht, wird einem Vorsicht zur zweiten Natur.
    Wir schlichen weiter und gelangten an eine Abzweigung. Ein Teil des Ganges führte direkt geradeaus, der andere bog rechts ab. Beide waren gut beleuchtet.
    »Befragen wir das Schwert?« schlug Wa-Te vor.
    Das Schwert fiel gerade herab und gab die Empfehlung, geradeaus weiterzugehen.
    Der Gang zog sich fast gerade dahin. Die bearbeiteten Wänden wurden von rohem Fels abgelöst, und bald durchschritten wir einen Tunnel.
    »Drajak, ich glaube, das Schwert hat gelogen.«
    »Du hast sicher recht.« Um ehrlich zu sein, war ich der Meinung, daß das Schwert die Wahrheit angezeigt hatte. Es schien, als würde dieser Tunnel zu einem Ausgang führen, der in einiger Entfernung von der Stadt des Ewigen Zwielichts lag. »Dort vorn ist eine Biegung. Laß uns ...«
    »Ich gehe voraus.«
    An der Biegung entdeckten wir eine große, unregelmäßig geformte Höhle, die schlecht beleuchtet war. Es rührte sich nichts. »Hier ist kein Kupfer-Ob zu finden. Am besten kehren wir um.«
    »Stimmt«, sagte ich. Da fiel mir etwas auf. »Einen Augenblick.«
    Wa-Te stellte keine einfältige Frage wie: »Was ist?« Er stand schweigend da und wartete, während ich angestrengt zum anderen Ende der Höhle schaute.
    Die gegenüberliegende Wand stieg steil in die Höhe. Davor lagen gelbe Gegenstände verstreut am Boden. Etwas näher standen die kaum auszumachenden Gestalten bewegungsloser Männer. Und in unmittelbarer Nähe erklärte der geduckte Schatten eines Vorlinds, warum die Männer angehalten und eine Reihe gebildet hatten. Viele hielten einen Bogen. Stille und Tod schwebte über dem makabren Anblick.
    Es war offensichtlich, was sich hier abgespielt hatte.
    Ich trat noch einen Schritt vor, und das tödliche Vorlind erwachte zum Leben. Ihm war es egal, ob dort ein Dutzend mit Bögen bewaffnete Männer standen. Sein wilder Hunger trieb es unerbittlich an. Da ich es wieder zum Leben erweckt hatte, mußte ich schnell handeln, damit die Männer vom Bann befreit und ihr Leben, das unter Klauenhieben zu enden drohte, gerettet werden konnte.
    In die Bogenschützen kam Bewegung. Lange Zeit ungenutzte Muskeln ächzten, als Bogensehnen gespannt wurden. Einige der Männer stolperten und machten unsichere Schritte. Einer fiel. Die anderen schossen ihre Pfeile ab und das Vorlind brach gespickt zusammen.
    Es entstand ein allgemeiner Aufruhr. Männer und Frauen schrien durcheinander, und eine Stimme übertönte sie brüllend. »Bei Sasco! Ruhe!«
    Nun, da wir nicht mehr zurückkonnten, schritt ich mit erhobener Hand mutig vor. Als ich das tote Vorlind passierte, fiel mir ein Bursche ins Auge, der sich vom Boden aufrappelte, wo er in Todesangst gekauert hatte. Er trug ein langes, schwarzes Gewand und Sandalen. Ein juwelenbesetztes Stirnband hielt sein schwarzes Haar. Sein Gesicht, bleich und dünn, mit herabhängenden Schnurrbarthaaren und einem kleinen, viel zu roten Mund, zeigte blankes, nicht zu steigerndes Entsetzen. Er gab einen quietschenden Laut von sich, als er mich sah.
    »Wo ...?«
    Die laute Stimme fuhr wieder dazwischen. »Ruhe! Bei Spikaturs Jagdschwert! Muß ich euch alle auspeitschen lassen, sowohl Wachen als auch Sklaven?«
    Da machte ich den Sprecher aus. Er stand vor der Reihe, die Hand auf den Knauf eines seiner Schwerter gelegt, und starrte alle mit dem gesunden Auge an. Das linke Auge war von einer mit Diamanten und Smaragden besetzten Klappe verdeckt. Er war so dünn wie ein Pfahl, hatte ein Frettchengesicht und dunkles, kurzgeschorenes Haar. Er bewegte sich mit beherrschtem, krampfartigem Bemühen, schnell und lebhaft. Als ich ihn das letzte Mal gesehen hatte, saß er gerade in einem Sessel, rupfte einer Pflanze die Blätter aus und erschreckte Vad Noran allein durch seine Anwesenheit halb zu Tode. Das war in Huringa gewesen, der Hauptstadt der Insel Hyrklanas, bevor mein Sohn Jaidur dort König wurde.
    Der Mann in Schwarz neben mir bewegte sich mit einem merkwürdigen gleitenden Gang. Er floh vor dem bevorstehenden Tumult und verschwand hinter einer Felssäule.
    Die laute Stimme ertönte erneut, offensichtlich in Antwort auf eine Frage. »Ich weiß es nicht! Bei

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