Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
43 - Der Triumph von Scorpio

43 - Der Triumph von Scorpio

Titel: 43 - Der Triumph von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
gestört. Sie maßen dem Leben nur geringe Bedeutung bei, und das schloß ihre Artgenossen mit ein.
    Das Schiff stieg in die Höhe und drehte sich.
    »Das ist wohl das Ende des heutigen Schauspiels«, sagte ich zu Chido. »Komm, duck dich.«
    »Können wir denn gar nichts tun? Nein, natürlich nicht!«
    Es war jetzt völlig klar, warum die Herren der Sterne mich mit Schild und Speer ausgerüstet hatten. Ich war ein Gesicht in der Menge, ein einfacher Speerträger. Wir traten zurück, und einen kurzen Augenblick lang kam das Schiffsheck in Sicht, als das Gefährt in den grünen Stern an der Wand eindrang. Der Stern fiel in sich zusammen; es bildete sich wieder die Dunkelheit ausstrahlende Kugel. Sie wurde schnell kleiner und löste sich schließlich auf. Carazaar war fort – und mit ihm ein weiterer Bestandteil des Skantiklars.
    Ich blieb zurück und mußte mich mit der unerfreulichen Tatsache auseinandersetzen, daß es mir nicht gelungen war, den Edelstein an mich zu bringen. Aber was viel schlimmer war: Unser Hauptrivale im Kampf um das Skantiklar war nun nicht mehr Na-Si-Fantong. Jetzt standen wir Carazaar gegenüber, der treibenden Kraft hinter den Shanks.
    Plötzlich ertönte hinter uns eine brüllende, triumphierende Stimme. »Ich habe es geschafft! Bei Krun, ich habe es geschafft! Hoko hat sein Antlitz endlich abgewandt! Das Glück hat mich ...«
    »Sei still, Rees. Dort unten wirkt böse Magie.«
    »Magie?« Die brüllende Numimstimme wurde leiser. »Hanitch soll sie holen!«
    Ich warf einen vorsichtigen Blick über die Brüstung. Der Thron stand verlassen da.
    Der letzte Chulik verschwand gerade in der Tür auf der anderen Seite des Saals.
    »Sie sind weg.«
    Es war sinnlos, dem Zauberer hinterherzueilen. So wie ich ihn kannte, schmiedete er bereits Pläne, um den Edelstein zurückzugewinnen. Mir kam ein häßlicher Gedanke. Wie viele rote Edelsteine hatte der Teufel Carazaar bereits in seinen Besitz gebracht? Ich mußte auf dem schnellsten Weg zurück zu meinen Freunden. Es war dringend erforderlich, sich mit meinen Kameraden, den Zauberern und Hexen aus Loh, zu beraten.
    »Puh!« stöhnte Chido. »Ich kann wirklich nicht behaupten, gern gegen verfluchte Magie anzutreten.«
    »Ich auch nicht!« meinte Rees. Dann sagte er fröhlich: »Seht euch das an!«
    Wir drehten uns zu ihm um. Er hatte offenbar einen harten Kampf hinter sich, doch sein Schwert steckte schon wieder gesäubert in der Scheide, und der Schild hing über seiner linken Schulter. Er hielt ein mit Messingbeschlägen versehenes Balasskästchen.
    »Ein Jikaida-Kasten«, sagte Chido.
    »Aye. Aber schau mal, was drin ist!«
    Als ich es sah, freute ich mich riesig für Rees. Das Kästchen war bis zum Rand mit Edelsteinen aller Formen und Farben gefüllt. Es war ein Vermögen.
    »Großartig!« rief Chido. »Nun werden die Ländereien des Goldenen Windes wieder ...«
    »Die wurden schon vor langer Zeit fortgeweht.« Rees warf sich in die Brust. »Ich werde an einem anderen Ort einen neuen Anfang machen. Und ich bin überzeugt, daß Opaz mir zur Seite stehen wird.«
    Als ich mich nach der Schlacht der brennenden Vosks von Rees und Chido getrennt hatte, kreisten meine Gedanken nur um Csitra und den Hexenkrieg. Dieser Kampf hatte schließlich in der Jagdhütte bei Yumapan, die unter dem Namen Imladiels Auge bekannt war, sein Ende gefunden. Danach hatte ich Zeit gehabt, um Nedfar in Ruathytu einen Besuch abzustatten. Nedfar war ein absolut integrer Mann. Viele Männer hätten der Person, die ihnen mit militärischer Hilfe auf den Thron verhalf, keine Dankbarkeit entgegengebracht, sondern Haß. Nedfar hingegen hatte sich einfach bei mir bedankt, und wir waren zu Verbündeten geworden. Also hatte ich für Rees ein gutes Wort eingelegt. Nedfar waren die Taten bekannt, die Rees und Chido vor und während der Entscheidungsschlacht vollbracht hatten. Er hatte sofort angeordnet, geeignete, zur Verfügung stehende Ländereien für sie ausfindig zu machen.
    Da der goldene Löwenmann in Chidos Begleitung nach Übersee gegangen war, hatte sich bis jetzt nichts getan. Jetzt galt es, die Worte mit Bedacht zu wählen.
    »Als ich das letztemal in Ruathytu war«, sagte ich, »kamen mir alle möglichen Gerüchte zu Ohren. Ihr wißt ja, wie es ist: Man erzählte sich unter anderem, der Herrscher sei über eure Aktionen bei den brennenden Vosks sehr erfreut gewesen. Er hat gehört, daß der Wind eure Ländereien fortgeweht hat. Ich glaube, er will euch neue Besitztümer

Weitere Kostenlose Bücher