43 - Der Triumph von Scorpio
Gelächter?
»Du hast viel zu tun, Dray Prescot. Sogar die fehlgeleiteten Savanti, die von der Welt isoliert im weit entfernten Aphrasöe leben, haben ihren Nutzen.«
»Das Savanti-Schwert wird nur für das Gute eingesetzt«, sagte ich.
»Dem stimmen wir gern zu.«
Ich legte meine Waffen langsam und nachdenklich an. Die Savanti hatten mich aus Aphrasöe verbannt und damit aus dem Paradies geworfen. Das war damals meine feste Überzeugung gewesen. Doch ich hatte neue Paradiese auf Kregen gefunden. Die Savanti wollten ganz Kregen zur Domäne der Apim machen, denen sowohl sie als auch ich angehörten. Zumindest war es mein Eindruck gewesen. Sie sahen für die Diffs, die prächtigen Völker, die nicht zur Spezies des Homo sapiens sapiens gehörten, keine Zukunft. Wenn die Everoinye meinten, daß die Savanti in diesem Punkt fehlgeleitet waren, mußte ich ihnen zustimmen.
»Du wirst die Suche nach dem Skantiklar fortsetzen und den Shanks Widerstand entgegenbringen. Beide Aufgaben sind ab sofort miteinander verflochten.«
Ich wollte etwas erwidern, doch die Welt um mich herum wurde blau. Die gigantische Gestalt des Phantom-Skorpions schwebte in der Höhe und riß mich in seine Umarmung. Ich taumelte Hals über Kopf in die blaue Kälte hinein. Dann landete ich verdammt unsanft auf hartem Fels, und der Aufprall trieb mir die Luft aus den Lungen. Ich blieb liegen, und wenn ich Makki-Grodno und die Heilige Dame von Belschutz erwähnte, war das wohl nur gerecht.
»Hör endlich mit dem Gefluche auf, Kohlkopf! Komm hier rauf und hilf mir lieber!«
Ich bekämpfte den Schwindel, der mir den Kopf auf den Rücken drehen und die Eingeweide verknoten wollte, setzte mich mühsam auf und sah mich um.
Wieder eine verdammte Höhle! Eine verfluchte Höhle mit harten Felsen, Syatras und immerwährendem, milchigem Licht. Ich war in einer kleinen Bodenspalte gelandet. Mevancy stand über mir auf einem Sims und hieb geschickt auf ein halbes Dutzend schwarzgekleideter Gestalten mit rot funkelnden Augen ein, die den mörderischen Wunsch hegten, sie in handliche Teilchen zu zerstückeln. Einer schrie auf und taumelte zurück. Sein Gesicht hatte sich in eine rote Masse verwandelt, also mußte Mevancy noch ein paar Pfeile übrig haben. Ich kletterte zu ihr hinauf, zog die Krozair-Klinge und stürzte mich ins Getümmel.
Fragen Sie mich nicht, warum ich das vortreffliche Savanti-Schwert in der Scheide stecken ließ. Ich eilte über den Sims und streckte die beiden ersten mit peinlich genau abgemessenen waagerechten Hieben nieder. Dann wirbelte ich herum, entging einem Wurfmesser und stieß mit der Schwertspitze zu. Ich folgte der Bewegung und setzte zu einem langen Schnitt an, der den Gegner zusammenbrechen ließ. Mevancy hatte den letzten Angreifer getötet, und so standen wir von Leichen umgeben da und musterten einander.
Sie hatte ein rotes Gesicht, und ihre Brust hob und senkte sich unter dem Kettenhemd. Die Depots in ihren Unterarmen waren fast leergeschossen. O ja, meine Kameradin Mevancy war zwar keine große Schönheit, doch sie verfügte über einen prächtigen Charakter und ein großes Herz, und die Ausstrahlung der inneren Werte machte sie attraktiv. Natürlich durfte man ihre schneidende Art und die scharfe Zunge nicht vergessen, die mir so gefiel.
»Nun, Kohlkopf, und wo warst du?«
»Hier und da. Ich werde es dir erzählen, doch erst will ich wissen, ob du in Ordnung bist, Hühnchen. Wir wurden vom Phantom-Skorpion geholt, und dann hast du mich ...«
»Es war wohl eher umgekehrt!«
»Äh«, machte ich. Es gab so viel zu erzählen. Sie würde unsere Trennung allerdings so auslegen, daß ich sie verlassen hatte. Selah! »Was mußtest du ...?«
»Oh, ich mußte einen Kregoinye unterstützen. Strom Irvil ...«
Ich mußte schallend lachen.
Ihre Augen wurden groß; sie sah richtig entrüstet aus.
»Kohlkopf!«
»Strom Irvil vom Pinienberg! Also mischt er auch wieder mit. Und ich wette, er hat dich Zayda genannt ...«
»Allerdings. Dieser überhebliche Onker!«
»Du bist wieder hier, also ist wohl alles gut ausgegangen.«
»Ja. Bei der Rückkehr wurde ich sofort angegriffen, und dann fielst du in diese Spalte und hast dich deinem Selbstmitleid hingegeben wie ein ... ein ...«
»Wie in den alten Kohlkopf-Tagen, was?«
»Ach, du!«
Also waren wir wieder Kameraden und bereit, uns dem zu stellen, was die Zukunft brachte.
Was nicht lange auf sich warten ließ. »Diese Shints!« stieß Mevancy hervor. Ein Gruppe
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