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43 - Der Triumph von Scorpio

43 - Der Triumph von Scorpio

Titel: 43 - Der Triumph von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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schwarzgekleideter Männer kletterte schnell und gelenkig über die Felsen; gezückte Waffen funkelten im milchigen Licht.

13
     
     
    »Wir müssen fliehen, Kohlkopf«, sagte sie ruhig.
    Ich stimmte zu, und das ohne zu zögern oder irgendwelche dummen, selbstmörderischen Heldentaten vorzuschlagen.
    Bei Zair, der junge, draufgängerische Dray Prescot, der gerade auf Kregen gelandet war, hätte sich vermutlich mit einem Kampfschrei und gezückter Klinge auf die schwarzgekleideten Fanatiker gestürzt. Und es ist durchaus vorstellbar, daß ich, wäre ich allein gewesen, diese Taktik ernsthaft erwogen hätte. Gewöhnlich lief ich nicht vor Feinden davon. Wie man in Clishdrin sagt, ist Besonnenheit der bessere Teil der Tapferkeit; in Valka heißt es jedoch, Tapferkeit ist der bessere Teil des Menschen.
    Wir sprangen und hüpften über die Felsen, wichen den zuschnappenden Tentakeln einer verdammt ungesunden Syatra aus und liefen Hals über Kopf in eine Tunnelöffnung hinein.
    Uns kam ein übler Gestank entgegen, der an verstopfte Abwasserkanäle erinnerte. Eine teilweise verweste, mit Pfeilen gespickte Leiche lag direkt am Tunneleingang. In der Wand baumelte ein Holzdeckel unter einer dunklen Öffnung.
    »Armer Teufel!« keuchte Mevancy und sprang über ihn hinweg. »Gahamond sei Dank, daß er die Falle ausgelöst hat.«
    »Und Opaz sei Dank, daß die Menschen hier unten wie versteinert dastanden und deshalb keine Gelegenheit hatten, die teuflische Vorrichtung wieder herzurichten.«
    Es war natürlich klar, was der Gestank bedeutete. Einige Mitglieder unserer Expedition waren bereits hier gewesen und hatten den Lähmungszauber aufgehoben. Wir liefen weiter.
    Uns holte das unheimliche Echo von Ledersandalen ein, die auf den Felsboden trafen. In den Wänden gab es Salpeterflöze. Die Luft wurde langsam frischer. Wir kamen in eine Höhle. Genau in ihrer Mitte sprudelte ein Springbrunnen, und der Teich erstreckte sich fast bis zu den Wänden. Ein schmaler, kaum fußbreiter Sims führte am Rand vorbei.
    »Sei vorsichtig, Kohlkopf.«
    »Mach dir keine Sorgen, Hühnchen, ich passe schon auf. Aber du ... Ich kann mich gut erinnern, daß du gern ...« Ich biß mir auf die Zunge. Welcher Teufel ritt mich, daß ich eine Dame an den Zwischenfall erinnern wollte, bei dem sie ins Wasser gefallen war und tödliche Kiefer mit rasiermesserscharfen Zähnen nach ihr geschnappt hatten? Onker! »Da sind zwei Öffnungen. Links oder rechts?« beendete ich den Satz.
    »Ich werde eine Entscheidung treffen, nachdem ich mir beide angesehen habe.«
    »Quidang!«
    Die erste Öffnung führte in einen dunklen Tunnel. Die zweite ebenfalls.
    Ich schaute zurück über den Teich. Der Eingang wurde fast von der Fontäne des Springbrunnens verdeckt. Die Fanatiker, die uns noch immer verfolgten, würden sich vermutlich in zwei Gruppen aufteilen und jeden Ausgang überprüfen.
    Ich nahm den lohischen Langbogen, zupfte ein paarmal prüfend an der Sehne und zog dann einen Pfeil aus dem Köcher.
    »Bei den blauen Flammen, was hast du vor, Kohlkopf?«
    »Ein paar Zielübungen werden sie entmutigen. Vielleicht treffe ich genug, daß der Rest sich überlegt, ob eine Verfolgung sinnvoll ist.«
    »Nu-un ...«
    Eilige Schritte übertönten das Plätschern des Springbrunnens, und ich hob den Bogen. Der erste Bursche kam durch den Eingang, blieb stehen und ging vorsichtig auf dem Sims weiter. Ich ließ ihn und die nächsten beiden unbehelligt passieren. Jetzt waren es schon vier. Die nächsten traten durch die Tunnelöffnung.
    »Worauf wartest du, Onker? Schieß!«
    »Alles zu seiner Zeit. Seg würde jetzt sagen, Erthanfydd verlangt nicht nur Schnelligkeit und Genauigkeit, sondern auch Perfektion bei der Zielauswahl.«
    »Ach, du!«
    Der Bogen ließ sich geschmeidig spannen. Ich schoß den ersten Pfeil ab. Der Schwarzgekleidete am Eingang stürzte zu Boden und nahm den unmittelbar hinter ihm drängelnden Fanatiker gleich mit, denn der Pfeil hatte beide durchbohrt. Die Gruppe, die sich am Eingang versammelte, und die Männer, die sich über den Sims schoben, gerieten erst in Panik, als zwei weitere ihrer Gefährten gespickt ins Wasser stürzten. Die Männer am Tunnel wollten sich wieder zurückziehen, schrien sich wütend an und stießen einen ihrer Leute ins Wasser. Ich erschoß sie und wandte meine Aufmerksamkeit den vier Kerlen auf dem Sims zu.
    Nach dem, was wir in der Gewalt dieser Leute durchgemacht hatten, fiel es mir schwer, irgendwelches Mitgefühl für sie

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