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43 - Der Triumph von Scorpio

43 - Der Triumph von Scorpio

Titel: 43 - Der Triumph von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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nicht länger ertragen.« Sie bewegte sich unruhig. »Bei Mutter Jinju der Besessenen! Ich wünsche mir ein vernünftiges Leben mit meinem Ehemann an der Seite.«
    Sie können sich sicher vorstellen, daß ich mich in diesem Augenblick wie ein Samphron fühlte, der in die Presse kommt, damit das kostbare Öl aus ihm herausgequetscht wird. Ich konnte nichts tun, um mich den Befehlen der Herren der Sterne zu widersetzen; andererseits wollte ich für meine Delia alles tun – wirklich alles! Eine ausweglose Situation.
    Es überraschte mich nicht, daß ich mich erst einmal räuspern mußte. »Ich glaube, die Herren der Sterne werden mich eine Zeit in Ruhe lassen, sobald wir Carazaar aufgehalten, das Rätsel des Skantiklars gelöst und die Shanks besiegt haben.«
    »Bis zum nächstenmal?«
    »Ich dachte eigentlich an eine dauerhaftere Ruhepause.«
    Das mußte sie erst einmal verdauen. Ihr Haar war auf wunderschöne Weise zerzaust. Dann schaute sie mich an; ihre braunen Augen waren feucht geworden, und die prächtigen roten Lippen zitterten. »Dray, es hört sich schrecklich an!«
    »Oh, das habe ich doch nicht gemeint! Komm, gehen wir an Deck!«
    »Na gut, aber zuerst ...« Und sie küßte mich leidenschaftlich.
    Als wir das Deck betraten, war es spät geworden.
    Wir flogen noch immer nach Norden, und unter uns lag Dschungel. »Ich dachte, wir würden schnellstens nach Westen fliegen, nach Tambu ...«
    »Alles zu seiner Zeit. Wir bleiben erst einmal in Königin Satras Nähe. Die ganze Angelegenheit ist faszinierend. Es war Deb-Lus Vorschlag, darum habe ich es angeordnet.«
    Ich gab einen Grunzlaut von mir. »Hm, gegen Deb-Lus Vorschläge gibt es eigentlich nichts einzuwenden.«
    Dann fiel mir etwas anderes ein. »Warte mal eine Mur. Was ist aus den Bewohnern der Stadt des Ewigen Zwielichts geworden, nachdem sie vom Zauberbann befreit wurden? Was ist mit dieser Heirat und dem Pfuscher, der für den Zauberbann verantwortlich ...«
    Delia lächelte. »Sie verhielten sich so wie die anderen, die wir aus dem Bann befreit hatten. Der Zauberer sah, daß er versagt hatte, dann wurde er entdeckt, und alles stürzte sich auf ihn.« Sie hielt meinen Arm mit der Kraft eines zubeißenden Zhantillas fest. »Sie waren überrascht und bestürzt, daß einem ihrer Türme das Oberteil abgesprengt war.«
    »Da hat Deb-Lu allerdings gute Arbeit geleistet.«
    »Na-Si-Fantong hatte einen Zauberlehrling dort abgesetzt, einen Burschen wie Rollo. Fantong stattete ihn mit zusätzlichem Kharma aus; natürlich hat er bei seinem Auftrag versagt.«
    »Aber er hat deine Flugkünste herausgefordert.«
    »Eine anregende Erfahrung, wenn du es unbedingt wissen willst!«
    Also fand Delia, dank Zair, langsam zu ihrer sonst so guten Laune zurück. Dann erzählte sie mir von dem Empfang, den man Königin Satra in der Heimat bereitet hatte. Sie war zusammen mit einem Teil ihres Gefolges vom vallianischen Luftdienst nach Hiclantung gebracht worden. Der größte Teil ihrer Streitkräfte mußte marschieren. Sie würden eines schönen Tages in Hiclantung eintreffen.
    »Die Walfarger scheinen ein trauriger, dekadenter Haufen zu sein. Ich glaube nicht, daß mehr als ein Dutzend Leute in Jubel ausgebrochen sind, als Satra sich zu erkennen gab.«
    Früher hatten die walfargischen Königinnen der Schmerzen anläßlich der Thronbesteigung oft eine neue Hauptstadt erbauen lassen. Dafür gaben sie freigebig große Summen aus. Die alte Hauptstadt verlor dabei zwar etwas an Einfluß, blieb aber trotzdem mächtig. Diese Sitte kennt man auch auf der Erde, beispielsweise im Mittleren Osten. Aus diesem Grund blieben in den verschiedenen Teilen Walfargs nach dem Untergang des Reiches viele große Städte bestehen. Auch dies ist eine Erklärung für die Spaltung Walfargs. Satra hatte in der Hauptstadt einfach wieder die Macht ergriffen.
    »Und wie hat der amtierende König reagiert? Hieß er nicht Hwangin?«
    »Wie ich höre, sprichst du von ihm in der Vergangenheit.«
    »Aye, mein Schatz. Langsam kennen wir ja unsere Satra.«
    »Allerdings. Nun, heutzutage nennt sich jeder Herrscher über eine große Stadt oder einen größeren Landteil König – und seine Dame Königin.« Delia schürzte abfällig die Lippen. »Er verschwand. Man gab bekannt, er hätte Satra willkommen geheißen und sofort abgedankt.«
    »Vermutlich hat man ihn in einen Sack gesteckt und in den Fluß geworfen.« Ich schüttelte mich. »Ich will gar keine Einzelheiten wissen.«
    »Seine Leibgarde und die Soldaten

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