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43 - Der Triumph von Scorpio

43 - Der Triumph von Scorpio

Titel: 43 - Der Triumph von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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– soweit man diese rückgratlosen Kreaturen als solche bezeichnen kann – jubelten Satra zu. Es wurde Gold verteilt.«
    »Also fängt sie jetzt mit ihrem großen Krieg an, um Walfarg wieder unter ihrer Herrschaft zu vereinen. Ich weiß nicht. Ich habe bei dieser Sache ein ungutes Gefühl.«
    »Bei der Teilnahmslosigkeit der Loher wird sie Paktuns anheuern müssen.«
    »Und ob. Ich möchte gar nicht weiter drüber nachdenken, was passiert, wenn die Shanks einen ernsthaften Angriff unternehmen.«
    Während unseres Gesprächs gingen wir Arm in Arm über jenen Teil des Achterdecks, der sich unmittelbar vor dem hinteren Kampfturm befindet. Es war die Domäne des Admirals, und wir wurden nicht gestört. Dabei hatte ich weitgehend unbewußt eine Bestandsaufnahme der Dame von Vendayha gemacht. Es handelte sich um einen prächtigen Flieger. Er verfügte über drei Decks und drei Kampftürme. An beiden Bugseiten befanden sich Kampfgalerien. Das Schiff hatte eine Kampfkraft, die für die Luftstreitkräfte Vallias relativ neu war; in der Heimat wurden erst seit kurzem Flieger gebaut. Hamal hatte noch immer Schwierigkeiten bei der Beschaffung der Zutaten für die Silberkästen. Auch Hyrklana kam nicht mit dem Schiffsbau nach. Die Silberkästen kamen von unseren Freunden in Balintol. Sie hatten zwar nicht viele, aber schon die geringen Lagerbestände waren für uns lebenswichtig. König Filbarrka na Filbarrka und Königin Zenobya von Balintol hatten wahre Wunder vollbracht, um Vallia zu helfen.
    Ein schneidiger junger Luftkadett kletterte die Leiter hoch und salutierte zackig.
    »Majestrix und Majister – Empfehlung des Kapitäns. Ob ihr ihm die Ehre erweist, mit ihm zu speisen?«
    Ich sah Delia stirnrunzelnd an, und sie sagte lächelnd: »Das wäre schön.« Ihr Lächeln schien den Kadetten in Entzücken zu versetzen.
    »Dein Name, Kadett?« fragte ich.
    Er zuckte zusammen, schluckte und stotterte: »Jankwa, Majister, Larghos Jankwa ti Fakwald.«
    »Also aus dem Hawkwa-Land.«
    »Aye, Majister. Ich kenne alle Geschichten über Jak den Drang.«
    Das kleine Zucken an meinem Mundwinkel konnte gerade noch als Lächeln durchgehen.
    »Das waren noch Zeiten! Nun, Larghos, solche Zeiten kommen auf uns zu.«
    »Aye, aye, Majister!«
    Er lief los und rutschte die Leiter hinunter. Es war durchaus möglich, daß er eines Tages Lord-Admiral des Vallianischen Luftdienstes wurde und Vangar ti Valkaniums Stelle einnahm, die dieser gerade von Lord Farris übernahm. Doch das wußte Opaz allein.
    Wir kleideten uns elegant und der Gelegenheit entsprechend, und als die Sonnen Scorpios in roten und grünen Strömen untergingen, begaben wir uns zum Mahl. Der Rest des schnellen Fluges nach Hiclantung verlief in netter Gesellschaft, angenehm und ohne Zwischenfälle. »Hiclantung«, sagte ich. »Hm, Königin Lilahs Stadt trägt den richtigen Namen.«
    Das Empfangskomitee, das uns auf Befehl der Königin am Drinnik des Reisenden abholte, begleitete uns nicht nur in die Stadt, sondern zeigte uns auch die Sehenswürdigkeiten und bestand darauf, uns jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Kurz gesagt, wir wurden wie Könige behandelt. Man brachte uns in einem Palast unter, und es hätte eine ganze Woche in Anspruch genommen, alle Sklaven und Diener zu zählen. Die Diener waren fleißig und schnell, und die Wachen machten einen fähigen Eindruck.
    »Die Königin der Schmerzen ist schon eine tolle Frau«, sagte ich.
    »Sie hat ihnen Feuer unter dem Hintern gemacht, das ist schon richtig. Als ich losflog, um Mevancy und dich in einem Tragekorb aus dem Dschungel zu hieven ...« Bei dieser Bemerkung zog ich eine Grimasse, doch Delia fuhr ungerührt fort. »... konnte man zwar die ersten Anzeichen erkennen, daß das Volk seine Trägheit abschüttelt, doch in dieser kurzen Zeit hat sich viel verändert.«
    Wir standen auf einem hohem Balkon, von dem man die Stadt überblicken konnte. Die Sonnen warfen schräge jadegrüne und rubinrote Strahlen auf die seltsame walfargische Architektur. Die schattenreichen Arkaden mit den darüber aufragenden Gebäuden, die mit grünen Kupferplatten beschlagenen Kuppeln, die verdrehten Türme und die in der Stadt herrschende beklemmende Atmosphäre, die gleichzeitig äußerst lebendig war, hatten in mir schon immer zwiespältige Empfindungen ausgelöst. Außerhalb der Stadt reihte sich eine ummauerte Villa an die andere, und dazwischen standen schattenspendende Bäume. Hiclantung war einst die größte Stadt Walfargs gewesen. Sie

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