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43 - Der Triumph von Scorpio

43 - Der Triumph von Scorpio

Titel: 43 - Der Triumph von Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Menschen Toleranz entgegenbringen; bei den Wiedergeborenen der großen Glaubensrichtungen zweier Welten ist das allerdings so eine Sache. Die Religion Tsungfarils konnte jeden Prediger, ob fanatisch oder nicht, in den Wahnsinn treiben. Falls ich einigen fanatischeren Gläubigen vermitteln konnte, daß der Kampf gegen die Shanks obersten Vorrang genoß, hatte ich schon viel erreicht – und ich hoffte, daß Opaz der Gütige dabei auf mich herablächelte. Menschen sind empfindlich, was Glaubensfragen angeht. Ich wollte kein Blutvergießen zwischen den Streitkräften, die gegen die Shanks mobilisieren wollten.
    Die Grabstätten, die man über viele Perioden in die Böschungen am Rande des Ödlands und parallel zum Fluß der Treibenden Blätter gegraben hatte und in denen Generationen toter Makilorner ruhten, erinnerten mich stets an Petra. Ich stattete der abseits liegenden Gruft einen Besuch ab. Es gab hier keine Blumen, denn Land ist in Makilorn etwas Kostbares, und Blumen und Holz sind hier seltener als Goldstücke in einer Sklavenbaracke. Tarankar hatte andere Götter als Tsungfaril oder Walfarg, und ich vertraute ihnen Moglins und Fan-Sis Ibs an. Dann kehrte ich in die Stadt zurück.
    Es war der zweite Tag nach unserer Ankunft. Das riesige Fest und die Feier hatten wie geplant stattgefunden. Jeder mürrische alte Kampeon, jeder Kämpfer und jede Kämpferin sind es gewöhnt, daß Kameraden sterben. Der Tod ist lediglich ein Teil des Lebens.
    Makilorn hatte sich nicht verändert. Die mit weißen Dächern im Stil der Gruft Dschingis Khans erbauten Häuser säumten noch immer beide Flußufer. Sie können sich gewiß vorstellen, daß Lunky übers ganze Gesicht strahlte, als er mich begrüßte.
    »Ich habe immer gewußt, Majister, daß du mehr bist, als es den Anschein hat, und daß sogar ein Seher bei dir scheitern muß.« Seine dicken Lippen verzogen sich zu einem selbstironischen Lächeln. »Und dabei warst du die ganze Zeit der Herrscher!«
    »Und, wie ich hoffe, immer noch dein Freund, San.«
    Das schmale, müde Gesicht San Chandros verzog sich zu einem herzlichen Lächeln. »Freunde? Bei Tsung-Tan dem Mächtigen! Du bist es, der uns ehrt!«
    Die beiden Dikaster, der eine Seher, der andere ein Bewahrer, beide Schutzherren der Religion Tsungfarils und der Paol-ur-bliem, der Verfluchten, waren bestrebt, alles zu tun, was in ihrer Macht stand, damit man uns unterstützte.
    Als wir durch die schattigen Arkaden wandelten, mischten sich Kuong und Mevancy ein und erklärten die Lage. Die Stadt war von Wüste umgeben, doch mittlerweile war allen klar, daß die Shanks dieses Hindernis mit ihren Flugbooten überwinden würden. Außerdem hegten wir den Verdacht, daß sie sich an frisches Flußwasser angepaßt hatten. Wir mußten auf jeden Fall damit rechnen, daß sie – unterstützt von den magischen Kräften Carazaars – plötzlich einen brutalen Angriff starten, den Rubin rauben und sich ans Meer zurückziehen würden.
    Wir drehten am Rand der Arkade um, und unsere kurzen Zwillingsschatten begleiteten uns, bis wir unter dem Dach verschwanden. Deb-Lu erschien am anderen Ende. Er kam schnell mit hocherhobenem, poliertem braunem Stab auf uns zu.
    Er machte einen aufgeregten Eindruck. »Allen ein Lahal. Dray! Es ist unglaublich!« Er beugte sich vor und sah Lunky durchdringend an. Der Seher war wie immer schlicht gekleidet und trug das in Tsungfaril übliche braune Gewand. Deb-Lu streckte die Hand aus, hob den Kopf, was seinen Turban in eine gefährliche Schieflage versetzte, und fragte: »Darf ich?«
    »Was denn, San?« fragte Lunky in seiner schwerfälligen Weise zurück.
    »Oh, natürlich! Du trägst da einen ... Gegenstand auf der Brust. Ich vermute, er hängt an einer Kette ...«
    »Ja. Ich kann dir aber nicht sagen ...«
    »Das verstehe ich natürlich. Dürfte ich ihn bitte sehen?«
    Lunky zog langsam eine goldene Kette aus dem Halsausschnitt des Gewandes. An ihr war ein goldenes Schmuckstück befestigt. Es erinnerte in seiner Form entfernt an die herkömmliche Figur Tsung-Tans, allerdings war es etwas dicker. Mir fiel sofort ein brennendes Gebäude ein, ein verbrannter Toter und ein Mädchen, das gerettet werden mußte.
    »Die Drikinger hatten es doch gestohlen!« rief ich aus, bevor Deb-Lu etwas sagen konnte.
    »Kohlkopf! Ich hatte recht!« sagte Mevancy aufgeregt. »Leotes' Männer haben es gerettet.«
    Deb-Lu sah mich verblüfft an. »Du hast es schon einmal gesehen?«
    »Falls es sich tatsächlich um denselben

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