43 - Der Triumph von Scorpio
Gegenstand handelt. San Tuong Mishuro verlor ihn in einem brennenden Gebäude, und danach brachten Räuber es an sich.«
»Es gibt nur den einen.« Lunky hielt die Figur andächtig fest.
Deb-Lu richtete sich auf. Sein gütiges, weises altes Gesicht war voller Triumph. »Der in Makilorn befindliche Rubin des Skantiklars ist zwischen neun Halsketten der Königin versteckt. Das wissen wir ...«
»Der Teufel Carazaar auch!« fauchte Mevancy.
»Stimmt. Aber etwas weiß er nicht. Und wir wußten es auch nicht, bis wir nahe genug herankamen, um uns zu vergewissern. In Makilorn gibt es noch einen zweiten Rubin. Und der ist in der Figur Tsung-Tans verborgen, die San Lunky um den Hals trägt!«
O ja, das war wirklich eine Überraschung, aber eine angenehme. »Ein Grund mehr, sich Carazaar entgegenzustellen«, sagte ich grimmig.
Mevancy sah mich fordernd an, und kurze Zeit später konnten wir ein paar Worte unter vier Augen wechseln. »Die Everoinye müssen es die ganze Zeit gewußt haben!« sagte sie.
»Oh, ich weiß nicht«, erwiderte ich. »Damals haben sie dem verdammten Skantiklar doch überhaupt keine Beachtung geschenkt, oder?«
»Kohlkopf! Warum mußt du immer ...«
»Hühnchen! Manchmal glaube ich, sie sind senil!«
Das verschlug ihr vor Entsetzen den Atem.
»Miscils, Palines, Sazz und Parclear!« rief Kuong. Wir tauschten einen langen, kämpferischen Blick aus und gingen hocherhobenen Hauptes – Mevancy mit hochrotem Gesicht – zu den Erfrischungen hinüber.
Unter den gegeben Umständen war es für mich unumgänglich, eine beeindruckende Parade abhalten zu lassen. Nicht nur mit dem Wachkorps, sondern mit allen anwesenden vallianischen Soldaten. Die Parade fand vor den Stadtmauern in der staubigen Wüste statt, und vielleicht können Sie sich vorstellen, mit welchem Pomp sie vonstatten ging. Alle waren da! Die Swods in ihren disziplinierten Marschreihen. Sie kennen viele der Männer aus meinen Erzählungen. Es sind viele Namen aufgetaucht und wieder verschwunden, gute Männer und Frauen, die in die Eisgletscher von Sicce eingegangen sind, wo sie auf die Grauen treffen und versuchen werden, den Weg in die sonnigen Hochländer des Jenseits einzuschlagen. Und es würden ihnen noch viele folgen, bevor die Sache mit dem Skantiklar und den Shanks überstanden war.
Die Ankunft Königin Kirstys machte uns neuen Mut. Sie und ihr Gefährte Rodders hatten Tarankar umsichtig von den Shanks gesäubert. Ihr Söldnerheer war größer geworden. Jetzt erhob die Königin das Schwert gegen die teuflischen Shanks, die es wagten, ihre Hauptstadt anzugreifen. Außerdem ermunterte sie die teilnahmslosen Bürger, zu den Waffen zu greifen, damit sie ihre Stadt verteidigen konnten.
Es war natürlich unvermeidlich – schließlich befanden wir uns in Loh! –, daß unsere Bogenkunst in Frage gestellt wurde. Jeden Tag gab es Wettkämpfe. Die Bogenschützen aus Loh bezweifelten, daß Männer und Frauen anderer Länder mit dem berühmten lohischen Langbogen umgehen konnten. Wie ich zugeben muß, sah ich mit selbstgefälligem Stolz, daß die meisten Preise an meine Jungs aus Valka und Vallia gingen.
Vielleicht ist in diesem Zusammenhang von Interesse, daß die Ersten Bogenschützen des Herrschers hauptsächlich Langbogen benutzten; es gab allerdings auch eine Pastang Armbrustschützen und eine Pastang valkanischer Reflexbogen. Alle Reihen waren gut gefüllt. Meine Befehlshaber organisierten den Nachschub, und ständig landeten Flieger und luden Proviant, Futter für die Tiere und Ausrüstungsgegenstände aus. Die Versorgung eines großen Heeres ist immer ein Alptraum; die Versorgung eines Heeres in der Wüste ist die Hölle.
Zwei Rubine des Skantiklars waren in unserem Besitz, und die Eingeweihten bewegte eine Frage – wieviel besaß Carazaar?
Sobald er alle neun Steine in den Klauen hielt, würde die Hölle losbrechen.
Aber bis dahin würden wir vermutlich alle tot sein.
Korero polierte die Schilde und rüstete sich noch mit zusätzlichen Waffen aus.
Balass der Falke war über den Tod Fan-Sis und Larghos sehr betrübt, doch er war gegen solch einen Schmerz abgehärtet, ohne deswegen gleich herzlos zu sein – wie wir alle. Meine Befehlshaber des Wachkorps, Nath na Kochwold und seine Phalanx, und die Chuktars der einzelnen Abteilungen bereiteten sich im Feldlager mit grimmiger Entschlossenheit auf den Kampf vor. Jeder wußte, daß uns eine große Schlacht bevorstand, der Höhepunkt unserer Bemühungen.
Die hamalischen
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