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43 Gruende, warum es AUS ist

Titel: 43 Gruende, warum es AUS ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Handler , Maira Kalman
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– ja. Okay. Aber wozu ist dann das Buch?«
    Â»Das Fünfundfünfzig-Dollar-Buch?«
    Â»Das Fünfundfünfzig-Dollar-Buch, ja.«
    Ich habe eine Hand nach dir ausgestreckt. »Das Fünfundfünfzig-Dollar-Buch, das du mir gekauft hast?«
    Â»Min, ich kaufe gerne was für dich, aber hör bitte auf mit den fünfundfünfzig Dollar, ich krieg sonst noch ’nen Anfall.«
    Â»Okay. Also, als du mit diesem blöden Samuraischwert rumgemacht hast …«
    Â»â€¦ das wirklich cool war.«
    Â»â€¦ hab ich das Buch durchgeblättert und sofort gesehen, dass es einfach perfekt ist. Guck dir doch bloß mal die Typografie hier an. Amuse-Gueules.«
    Â»Ich hab keine Ahnung, was Typografie sein soll.«
    Â»Fonts.«
    Â»Okay.«
    Â»Okay, also, in dem Buch sind lauter Rezepte von Filmstars. Und guck, was ich als Erstes aufgeschlagen habe.«
    Â»Sieht aus wie ein Iglu.«
    Â»Es ist ein Iglu! Es ist Will Ringers Rezept, Gretas Ei-Iglu, aus eckigen Eiern. Inspiriert von Greta in der Wildnis .«
    Â»Das war doch …«
    Â»â€¦ unser erstes Date, genau. Der Film, den wir angeschaut haben.«
    Du hast mich nicht geküsst, sondern nur mein Gesicht zwischen den Händen gehalten. Es war so still da drin, nur dein Atem war zu spüren, kaffeebeschleunigt und säuerlich. »Das heißt, wir bauen dieses verrückte Teil nach?«
    Â»Nicht nur das«, sagte ich und blätterte rasch die Seiten durch. »Sieh mal hier.«
    Â»Oh.«
    Â»Wahnsinn, stimmt’s? Lottie Carsons Pensieri-Kekse aus gestohlenem Zucker. Diese Köstlichkeiten, sagte Amerikas Leinwandliebling, seien aus der Not entstanden. Ihre Familie war arm wie die Kirchenmäuse. ›Meine Mutter, Gott hab sie selig, tat alles, damit ihre neun Kinder satt und glücklich waren, und wenn das Geld besonders knapp war, dann klaute sie Zucker, wenn Mrs. Gunderson ihren Bridge-Club zu Gast hatte. Die alte Schachtel hatte meine Mutter angeheuert, damit sie nach diesen Treffen bei ihr sauber machte, und dann ging meine Mutter hin, leerte die Zuckerschale in ihre Handtasche, ging in die Kirche vom hl. Bonifatius zur Beichte und zauberte dann ein Blech voll von diesen Keksen, die uns dampfend heiß erwarteten, wenn wir aus der Schule kamen. Die Glasur enthält Pensieri, einen Likör, von dem Papa sich jeden Freitag ein Gläschen genehmigte. Vater, vergib mir – diese Kekse schmecken einfach nicht ganz so lecker, wenn der Zucker nicht gestohlen ist .‹«
    Dein hinterhältiges Grinsen war so süß. »Also klauen wir den Zucker«, hast du gesagt.
    Â»Willst du? Können wir?«
    Â»Klar, im Schieflage, dem Diner hier in der Nähe. Aber da ist der Zucker in einem von diesen großen Dingern.«
    Ich schaute an uns beiden hinunter. »Bei Kleine Börse sollten sie für fünf Dollar einen Mantel haben, so einen dickeren Wintermantel, mit schön tiefen Taschen. Den kauf ich dir. Du brauchst sowieso einen anderen Mantel, Ed. Du kannst nicht jeden Tag in dieser Jacke rumlaufen wie ein Basketballer.«
    Â»Ich bin ein Basketballer.«
    Â»Aber heute bist du ein Zuckerdieb.«
    Du zähltest mit deiner Mathematikerstimme an den Fingern ab, was anstand: »Wir klauen Zucker, um die Kekse zu backen. Wir kriegen Trevor dazu, den Champagner zu besorgen, und du und Joan und Al, ihr sorgt für die Musik.«
    Â»Fehlt noch der Iglu«, sagte ich.
    Â»Genau, der Iglu«, sagtest du. »Außerdem müssen wir klären, wo das Ganze stattfinden soll, und eine Einladung an diesen Filmstar schicken, dem wir nachgegangen sind.«
    Â»Fünfter Dezember. Und jetzt sag mir bitte, bitte, dass an dem Tag kein Spiel stattfindet.«
    Du hast mir die Haare aus dem Gesicht gestrichen. Ich habe dich geküsst und auf einmal aufgehört und dir auf den Mund gesehen. Klein, unsicher, aber es war eindeutig ein Lächeln. »Du weißt aber schon«, sagtest du, »dass wir nicht mit Sicherheit wissen, ob sie’s ist, und dass es deswegen verrückt ist –«
    Â»Aber wir glauben es, stimmt’s?«
    Â»Ja.«
    Â»Eben«, sagte ich, »und selbst wenn sie’s nicht ist –«
    Â»Selbst wenn sie’s nicht ist?«
    Â»Vielleicht kommt dir das Datum irgendwie bekannt vor – fünfter Dezember.«
    Du hast dir merkwürdig auf die Unterlippe gebissen und auf das Laub am Boden gepustet. »Min, du hast mir

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