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43 Gruende, warum es AUS ist

Titel: 43 Gruende, warum es AUS ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Handler , Maira Kalman
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gesagt, wann dein Geburtstag ist, und ich schwöre, ich hoffe, ich erinnere mich richtig, der ist erst –«
    Â»Es ist unser zweimonatiges Jubiläum.«
    Â»Was?«
    Â»Dann werden’s genau zwei Monate. Seit Greta in –«
    Â»Du denkst jetzt schon an so was?«
    Â»Ja.«
    Â»Die ganze Zeit?«
    Â»Natürlich nicht, Ed.«
    Â»Aber manchmal?«
    Â»Manchmal schon.«
    Du hast einen sehr tiefen Seufzer ausgestoßen.
    Â»Das hätte ich nicht sagen sollen«, warf ich schnell ein. »Bist du – du rastest gleich aus.«
    Â»Allerdings raste ich aus«, sagtest du. Vielleicht erinnerst du dich oder auch nicht, denn irgendetwas sagt mir, dass du vielleicht beschlossen hast, dich ganz anders an dieses Gespräch zu erinnern. »Ich raste deswegen aus, weil ich gerade nicht ausraste.«
    Â»Wirklich?«
    Wieder blieb mir die Luft weg, als ich dein Lächeln sah. »Ja.«
    Â»Sollen wir gehen?«
    Â»Okay, zum Zuckerklauen. Oder warte – erst zum Mantelkauf.«
    Â»Mist – Kleine Börse macht erst um zehn auf. Das habe ich schmerzhaft gelernt. Also müssen wir noch warten.«
    Dann hast du mich geküsst, an diesem unglaublichen Ort, voll Vertrauen und Freude, alles andere als achselzuckend, sondern hungrig, gierig. »Lieber Himmel«, sagtest du und klimpertest mit den Wimpern, so als wärst du total überwältigt. Dabei stelltest du deinen Kaffee so weit von uns weg, wie dein Arm reichte. »Ich frag mich nur: Was könnten meine Freundin und ich bloß machen, eine Stunde lang an einem so versteckten Ort im Park?«
    Clark Baker hätte es nicht besser sagen können. Es war das erste Mal, dass wir beide nackt waren, unsere Kleider in getrennten Häufchen auf der Seite, und wir beide so dicht beieinander, dass man in einer von oben gedrehten Aufnahme nicht hätte unterscheiden können, in diesem spärlich zu uns hereinsickernden Licht, wessen Hand zu wem gehörte. Du hast toll ausgesehen, ganz nackt in dem schönen, scheckigen grünen Licht, wie nicht ganz von dieser Welt, selbst mit den vereinzelten Schmutzflecken auf deinen Beinen, vor allem hinterher, als deine Brust sich immer langsamer hob und senkte, als weit unten auf deinem Rücken Schweißtropfen standen (vielleicht war es auch nur Feuchtigkeit von meinen Lippen) und du schamhaft deine Hände zwischen den Beinen wölbtest, bis ich sie beiseiteschob, damit ich dich wieder ansehen und von vorn beginnen konnte. Und auch ich selbst hatte mich noch nie so schön gefühlt wie da, in diesem Licht, in deinen Armen. Fast musste ich weinen. Noch zwei letzte Schlucke von deinem kalten Kaffee, dann haben wir uns angezogen, haben versucht, alles von uns abzuklopfen. Die Socken ließen sich nur mühsam entrollen, mein BH -Bügel fühlte sich kalt an, ebenso mein T-Shirt, meine Jacke. Aber mir war jetzt wärmer, von der kräftiger werdenden Sonne und auch von allem anderen, also rollte ich meine Strickjacke bloß zusammen und hielt sie unter dem Arm, als wir den Boris-Vian-Park verließen, gleichzeitig mit dem Typen mit dem Kinderwagen, der sich wohl fragte, wo wir auf einmal herkamen, und ließ sie dann den Rest des Tages in Joans Auto. Erst als ich nach Hause kam, nach oben stürmte, gelangweilt zurückbrüllte, als meine Mutter gleich meckerte, erst da warf ich meine Jacke aufs Bett und sah dieses Ding, das von irgendwoher auf den Boden hüpfte. Ich hob es auf und wurde rot bei dem Gedanken daran, wie es in meine Kleider geraten war. Ich legte dieses Was-auch-immer in meine Schublade und später in diesen Karton. Jetzt kannst du meinetwegen selbst rot werden und zerknirscht sein. Wer weiß, irgendein Same, eine Frucht, eine Schote, ein Einhorn, das durchs Unterholz strich, während wir da zusammen lagen. Es in Wasser legen, das hätte ich auch tun können, ich hätte mich darum kümmern können, wer weiß, was vielleicht daraus gewachsen wäre, was geschehen wäre mit diesem Ding aus dem Park, wo ich dich geliebt habe, Ed, so sehr.

    Â 

 
    Â 
    Und hier ist der Mantel, den ich dir gekauft habe, richtig glücklich war ich, die acht Dollar dafür hinzublättern. »Mal sehen, was sich darin verstecken lässt«, hast du gesagt und mich an dich gezogen, gekichert haben wir, als du ihn um uns zwei herumgelegt und die Knöpfe geschlossen hast, du hast mich in diesem Kokon geküsst und hast

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