43 Gruende, warum es AUS ist
versucht, so mit mir zur Kasse zu gehen. Wie ein Vaudeville-Comedian müssen wir gelaufen sein, ich habe dich geküsst und den Kopf in den Nacken gelegt, bis ich dachte, die Knöpfe müssten abspringen, und dann habe ich mich herausgeschält, um meine Handtasche zu öffnen und dich anzusehen, dich nur anzusehen, Ed.
So â verflucht â schön.
»Gehst du damit zur Schule?«
Du hast gelacht. »Kommt nicht in Frage.«
»Guck dir doch bloà mal dieses Muster an. Du kannst den Leuten ja sagen, ich hätte dich gezwungen.«
»Nach dem Zuckerklau will ich das Ding nicht mehr sehen.«
Hier ist er, Ed. Ich dich auch nicht.
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Ein Teil des Zuckers ist herausgerieselt und liegt jetzt am Boden des Kartons. Alles überzuckert, also gerade das Gegenteil von meiner Stimmung. Aber Tatsache ist: Alles lief wie am Schnürchen. Wir bekamen unser Frühstück im Schieflage, Obst und Toast für mich, zwei Eier mit Speck, Würstchen, Rösti, einen kleinen Stapel Pfannkuchen und einen groÃen O-Saft für dich, Kaffee mit Extramilch und dreimal Zucker aus dem Streuer für uns beide. Wir haben ein bisschen geredet, und ich habe in den Rezepten geblättert und darauf gewartet, bis du fertig werden und dir den Mund abwischen würdest, was ich schlieÃlich selbst tun musste. Hier und da spürte ich Laubstückchen und Gras auf meiner Haut, die sich durch die Kleidung in die Haut drückten, so wie ich das mal bei einer Töpferarbeit gemacht habe. Im Spiegel auf der Toilette entdeckte ich sogar etwas Erde an meinem Hals und wischte sie schnell ab, aber weil das billige Papierhandtuch so rau war, wollte ich nachsehen, ob es einen Kratzer auf der Haut hinterlassen hatte, und in dem Moment begegnete mir mein eigener Blick im Spiegel, und so stand ich einen Moment lang da und versuchte â wie alle Mädchen in allen Spiegeln überall auf der Welt â den Unterschied herauszufinden zwischen einer Liebenden und einer Schlampe. Doch der Spiegel hatte nur eine Antwort für mich parat: FÃR ALLE MITARBEITER GILT â HÃNDE WASCHEN! Also ging ich zurück an unseren Tisch. Die anderen Gäste ignorierten uns oder blickten neidvoll oder bewundernd oder entrüstet zu uns herüber, vielleicht waren aber auch auÃer uns keine da, ich weià es nicht. Um dich nicht immer anzustarren, fing ich an, mit dem Zuckerstreuer zu spielen, bis du deine Hand auf meine legtest, damit ich aufhörte.
»Hat das nicht was von der Rückkehr an den Ort des Verbrechens?«
»Nur dass das Verbrechen noch nicht begangen wurde.«
»Trotzdem solltest du vielleicht nicht die Aufmerksamkeit auf den Zucker lenken, der gleich verschwinden soll.«
Ich hörte auf. »Ich bin noch Jungfrau.«
Du hast fast deinen Orangensaft verspritzt. »Okay.«
»Ich dachte bloÃ, ich sollte es dir vielleicht sagen.«
»Okay.«
»Bisher hatte ich dir ja nichts davon gesagt.«
»Hör zu, das ist ganz okay.« Du hast leicht gehustet. »Einige meiner besten Freunde sind noch Jungfrau.«
»Wirklich?«
»Hm â nein. Inzwischen vermutlich auch nicht mehr.«
»Alle meine Freunde sind noch Jungfrau«, sagte ich.
»Oh!«, sagtest du. »Jetzt weià ich: Bill Haberly â Mist, das sollte doch niemand wissen.«
»Siehst du, die Tatsache, dass es so viel bedeutet â«
»Nein, nein, ich habe viele Mädchen kennengelernt, die noch Jungfrauen waren.«
»Danach waren sie dann keine mehr, soll das heiÃen.«
Du bist knallrot angelaufen. »Das habe ich nicht gesagt, das geht dich auch nichts an â warte mal, du wolltest mich nur aufziehen, stimmtâs? Das sollte ein Witz sein?«
»Anscheinend warâs nicht witzig.«
»Hör mal, ich kann über solche Sachen nicht so locker reden wie du.«
»Bist du überrascht?«
»Dass du darüber redest? Ja.«
»Nein, ich meine, dass ich â«
»Ja, irgendwie schon. Ich meine, du hattest doch letztes Jahr einen Freund, diesen John.«
»Joe.«
»Genau.«
»Das hast du gewusst?« Was ich eigentlich meinte, war: HeiÃt das, du hast mich damals schon wahrgenommen, Ed?
»Annette hat es mir gesagt. Deswegen war ich jetzt schon überrascht.«
»Tja, also nein. Wir haben nicht.«
»Okay, völlig okay.«
»Ich meine, wir wollten. Ich meine, er wollte. Wir beide. Aber ich
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