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43 Gruende, warum es AUS ist

Titel: 43 Gruende, warum es AUS ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Handler , Maira Kalman
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herumhüpfende, brüllende Typen in Trikots, und obwohl ich nicht wirklich hinhörte, habe ich doch jedes einzelne Wort aufgenommen. Weißt du, welches mir gefiel, Ed? Lay-up, euer Wort für den Korbleger. Es klingt einfach sexy. Ich ließ es mir auf der Zunge vergehen – lay-up, lay-up, lay-up – während du immer weitermachtest mit euren Finten und Penaltys, euren Freiwürfen und Shotblocks und den vielen Malen, wo jemand Mist gebaut hat, weswegen dann alles den Bach runterging. Dieses Wort, lay-up, und dazu deine Sprungbewegung, während die Gäste im Haus immer weitersangen For he’s a bitter good fellow, for he’s a bitter good fellow, for he’s a bitter good fellow, which nobody can deny. Den Song würde ich mir merken für meinen Film, so laut drang er durch die Fenster, dass der Rest deiner Sportreportage nur noch ganz undeutlich bei mir ankam. Du hast deine leere Flasche in elegantem Bogen an den Zaun geschmettert, wo sie zersprang, und dann sagtest du:
    Â»Könnte ich dich vielleicht –«
    Ich dachte, jetzt würdest du doch noch fragen, ob du mich Minnie nennen könntest, dabei wolltest du bloß wissen, ob du mich anrufen könntest. Wie hätte dir so was einfallen können, wie hätte ich je zu so etwas Ja sagen können! Aber ich hätte sogar Ja gesagt, Ed, ich hätte dir erlaubt, mich so zu nennen, wie ich es hasse, genannt zu werden, außer von dem Menschen, der mich mehr liebt als jeder andere auf der Welt. Stattdessen sagte ich, ja, klar könntest du mich anrufen, vielleicht um am Wochenende zusammen ins Kino zu gehen, und weißt du was, Ed? Das Seltsame an Herzenswünschen ist, dass dein Herz nicht einmal weiß, was es sich wünscht, bis es genau das plötzlich vor sich hat. Wie eine Krawatte auf dem Flohmarkt, wie irgendein genialer Fund in einer Wühlkiste mit lauter Schrott, genau so warst du auf einmal da, ungeladen, und auf einmal war die Party vorüber, und du warst alles, was ich wollte, das beste Geschenk überhaupt. Ich hatte ja nicht einmal Ausschau gehalten, jedenfalls nicht nach dir, und jetzt warst du mein Herzenswunsch, der Trevor mit einem Tritt weckte und mit ihm in die süße späte Nacht entschwand.
    Â»War das – Ed Slaterton ?«, fragte Lauren, eine Tüte in der Hand.
    Â»Wann?«, fragte ich zurück.
    Â»Frag nicht so dumm. Gerade eben. Das war er doch. Wer hat den denn eingeladen? Der hier – das gibt’s doch gar nicht.«
    Â»Ich weiß«, sagte ich. »Niemand.«
    Â»Und er wollte deine Nummer haben?«
    Ich schloss die Finger um die Kronkorken, damit niemand sie sah. »M-mh.«
    Â»Ed Slaterton will sich mit dir verabreden? Ed Slaterton hat sich mit dir verabredet?«
    Â»Hat er nicht«, stellte ich nüchtern klar. »Er hat bloß gefragt, ob er vielleicht –«
    Â»Ob er vielleicht was?«
    Die Tüte raschelte im Wind. »Ob er meine Nummer haben könnte, um sich mit mir zu verabreden«, gab ich zu.
    Â»Grundgütiger!«, stöhnte Lauren und schob schnell hinterher: »Wie meine Mutter sagen würde.«
    Â»Lauren –«
    Â»Min ist gerade von Ed Slaterton um ein Date gebeten worden!«, rief sie ins Haus.
    Â»Waas?« Jordan kam aus der Tür. Al warf einen erschrockenen Blick durchs Küchenfenster. Über die Spüle hinweg starrte er mich entgeistert an, als wäre ich ein Waschbär.
    Â»Min ist gerade –«
    Â»Nein«, unterbrach ich sie. »Nicht wirklich. Er wollte bloß meine Nummer.«
    Â»Klar, so was kann alles bedeuten.« Mit einem verächtlichen Schnauben hob Lauren feuchte Servietten vom Rasen auf und steckte sie in die Tüte. »Vielleicht arbeitet er ja für die Telefongesellschaft.«
    Â»Hör auf.«
    Â»Vielleicht sammelt er auch Vorwahlnummern.«
    Â»Lauren –«
    Â»Er hat dich um ein Date gebeten. Ed Slaterton.«
    Â»Der ruft nicht an«, sagte ich. »Das war bloß so ein Partygequatsche.«
    Â»Mach dich nicht kleiner, als du bist«, sagte Jordan. »Wenn ich es mir recht überlege – du besitzt all die Qualitäten, auf die es Ed Slaterton bei seinen Millionen Freundinnen ankommt. Du hast zwei Beine.«
    Â»Und: Du bist ein kohlenstoffbasiertes Lebewesen«, ergänzte Lauren.
    Â»Stopp!«, sagte ich. »Er ist nicht – er ist einfach irgendein Typ.«
    Â»Hört euch das an, einfach irgendein Typ.«

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