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43 Gruende, warum es AUS ist

Titel: 43 Gruende, warum es AUS ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Handler , Maira Kalman
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Republikaner verkleidet hatten, mit Ölflecken und Ansteckflaggen. Ich hab dir nie erzählt, was da in der Garderobe passiert ist. Aber jetzt erzähl ich’s dir, da war nämlich nichts. In der Garderobe stand der Früchtepunsch in einer großen Schüssel mit der Aufschrift HOFFNUNG , aber wenn die Aufpasser gerade nicht hinsahen, drehte der Junge mit der Schöpfkelle den Drehtisch einfach herum, und hinter dem Vorhang erschien eine identische Schüssel mit dem aufgepeppten Zeug. Und der Typ mit der Schöpfkelle war Joe.
    Â»Hey, Min.«
    Â»Oh – hi.«
    Â»Als was gehst du? Sieht aus wie Hitler, aber das kann’s ja wohl nicht sein.«
    Ich seufzte. »Als Gefängniswärter. Ich hab meine Kappe verloren. Und du?«
    Â»Als meine Mom. Hab bloß die Perücke verloren.«
    Â»Oh.«
    Â»Allerdings. Punsch? Den echten?«
    Â»Ja«, sagte ich. Ich war sowieso schon total aufgedreht vom Kaffee und diesem Achterbahnabend. Ich setzte mich, und Joe goss mir ein.
    Â»Na, wie ist dein Halloween? Amüsierst du dich?«
    Â»Nie.«
    Â»Darauf trinken wir.«
    Wir stießen mit unseren Plastikbechern an, was eher frustrierend war.
    Â»Und, wie läuft’s so?«
    Â»Was?«
    Â»Mit Ed Slaterton, hab ich vermutlich gemeint.«
    Â»Dachte ich mir doch«, sagte ich.
    Â»Na ja, ihr seid nun mal das Thema Nummer eins.«
    Â»Gib mir noch was von dem Punsch«, sagte ich.
    Joe tat mir den Gefallen. Das war das Problem. »So toll also, wie?«, sagte er.
    Â»Wie meinst du das?«
    Â»So toll, dass du anfängst zu trinken.«
    Â»Sieht so aus.« Ich trank einen Schluck und gestikulierte dramatisch. »Ich bin eine Basketballwitwe.«
    Â»Ist es so schlimm?«
    Â»Nein, nein. Aber manchmal schon. Es ist eben anders.«
    Â»Na ja, ich nehme an, du gibst nicht gleich beim ersten Anzeichen von Problemen auf«, sagte er, aber als ich ihn fragend ansah, wich er meinem Blick aus.
    Â»Und ob«, sagte ich zu ihm, was für meine Verhältnisse einer Entschuldigung schon ziemlich nah kam. »Und was ist mit dir? Ich hab gehört, du und Gretchen Synnit …?«
    Â»Quatsch!«, sagte Joe. »Das war bloß auf einer Abschlussparty von der Theater- AG . Jetzt bin ich mit Mrs. Grosso zusammen.«
    Â»Oh, nett. Allerdings glaube ich, die meisten Sportlehrerinnen sind Lesben.«
    Â»Echt?«
    Â»Na ja«, sagte ich, »ich hab jedenfalls mit jeder gepennt.«
    Â»Genau deswegen bin ich ja mit Grosso zusammen«, sagte Joe. »Um dir näher zu sein.«
    Â»Hör auf. Du willst ja wohl nicht behaupten, dass du mich vermisst.«
    Â»So konkret nicht«, sagte er. »Aber wir hatten doch gesagt, wir wollten Freunde bleiben.«
    Â»Sind wir ja auch«, sagte ich. »Schließlich führen wir gerade eine höchst delikate Unterhaltung. Wenn das nicht Freundschaft ist …«
    Â»Wie wär’s – wollen wir tanzen?«, fragte er und kam leicht schwankend hoch. Der ist schon ziemlich blau, dachte ich, aber wieso eigentlich nicht? Vielleicht wäre Tanzen jetzt genau das Richtige, ein Ventil für meine Wut. Scheiße noch mal, warum nicht? Wieso nicht aus dem Grabe auferstehen und ein bisschen Terror machen, statt für immer tot und begraben auf dem Friedhof liegen zu bleiben? Schließlich war Halloween, und aus den Lautsprechern dröhnte gerade Culture the Vulture , als Joe mich auf die Tanzfläche der Scandinavian Hall führte und schon unterwegs abrockte, er steht total auf dieses Stück, damals haben wir immer die lange Version davon gehört, mit geteiltem Kopfhörer, auf dem Boden in seinem Zimmer, und dabei lag meine Hand unter seinem Hemd auf seinem glatten Bauch, was ihn wahnsinnig machte, das wusste ich. Ich tat etwas Leichtsinniges, das war meine Rache, ich knöpfte zum ersten Mal mein Kostüm auf und zeigte nicht nur das Futter von Dads Mantel, sondern auch, was ich drunter hatte und was eigentlich nur für dich gedacht war, Ed: nichts außer meinem allerbesten BH . Lust auf Provokation, ein Gefühl von Schwindel in meinem Kopf (zwei Becher Punsch machten sich bemerkbar), dazu der aufgeknöpfte Mantel. Joes Atem an meiner Haut, Schweiß, der mir den Nacken hinunterlief, und der Rhythmus der zweiten Strophe dieses Songs. Und du natürlich, verlegen und schuldbewusst standest du da und wartetest, dass der Song zu Ende ging. Und auch Al, der so tat, als

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