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43 Gruende, warum es AUS ist

Titel: 43 Gruende, warum es AUS ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Handler , Maira Kalman
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Namen ihrer konkurrierenden Helden, McGinn! Thomas! Flinty! und, alles übertönend, Slaterton! Slaterton! Slaterton!, die Sträflinge stampften auf die Bühne und legten zu Love Locked Up von Andronika (die aus den Lautsprechern so rüberkam, als hasste sie diesen Scheiß ebenso) mit ihren gefaketen Schwuchtelbewegungen los. Beim Gejohle der Menge wurde mir erst klar, dass du sogar an anderen Schulen berühmt warst. Deine komplette angekettete Gang fasste sich in widerlicher Geschlossenheit in die Schlafanzughose und an den Schritt und zog jeweils eine Whiskeyflasche hervor, genau zu der Textzeile »Drink every drop«, und auch wenn die Trainer sich noch so um eine missbilligende Miene bemühten, die Leute rasten vor Begeisterung, das Gekreische sprengte die Skala auf dem Applausometer, den Natalie Duffin und Jillian gameshowmäßig herumtrugen, und ihr habt gewonnen, triumphierend hieltet ihr eure Gutscheine hoch, bliest Küsse ins Publikum, verbeugtet euch umständlich (wegen der verhedderten Hosenbeine), und dann stürmte Annette die Bühne, in Ketten und silbernen Stiefeln und mit einer riesigen Theateraxt, und küsste die gesamte Gang , muah, muah, muah, dich ein kleines bisschen länger, bevor sie ihre Waffe hob, die Ketten durchtrennte und euch befreite, sodass ihr jubelnd und besoffen von der Bühne gesprungen und in der Menge verschwunden seid, aus der du erst nach achtunddreißig Minuten endlich wieder bei mir auftauchtest, strahlend schön, hinreißend, sexy, ein Sieger durch und durch, für immer.
    Ich habe dich so gehasst.
    Mein Gesicht muss vor Hass geglüht haben wie das von Amanda Truewell in Tanz des Vergessens, in der Szene, als Oliver Shepard unerwartet mit seiner nichtsahnenden Frau den Nachtclub betritt. Kochend vor Wut und rasend verletzt wurde ich von der Menge mitgerissen und fand mich bald neben dem Torpfosten eingeklemmt, zusammen mit einem Typen aus meinem Jahrgang, den ich flüchtig kannte und der mir ausführlich vom Weißweinproblem der neuen Frau seines Dads erzählte. Ich hatte so eine Wut, ich wusste, sie würde sich bald irgendwie Luft machen. Auch wenn ich wie erstarrt und verloren dastand – in mir rumorte es fürchterlich. Derweil tobte die Fete immer weiter, die Stimmung kochte über, die Leute wirbelten in ihren Kostümen herum, und endlich, mitten in dem allerschlimmsten Song, zu dem die Menge Hey! Hey! Get down I say! mitgrölte, bist du wieder aufgetaucht, völlig außer dir, mit verschwitztem Haar und das Pyjamaoberteil halb aufgeknöpft. »Ich muss dir was sagen«, sagtest du, noch bevor ich mich entscheiden konnte, welche der vernichtenden Drehbuchsätze, an denen ich die ganze Zeit gefeilt hatte, ich dir zuerst entgegenschleudern würde. Du hast beide Arme nach vorn ausgestreckt, die Hände (mit einem Schmutzstreifen auf der einen) abwehrend hochgehalten, so als wolltest du einen Felsen aufhalten, den ich gleich auf dich zurollen würde. Ich trat zurück, du bliebst, wo du warst, behauptetest die Stellung auf dem brüllend lauten Schlachtfeld, und dann fingst du an, an den Fingern abzuzählen, du hast gezählt, wie oft du sagtest, was du sagtest, an beiden Händen zweimal und dann das Ganze fast noch einmal. Es war das Einzige, was du sagen konntest, es war genial.
    Es tut mir leid.
    Es tut mir leid.
    Es tut mir leid.
    Es tut mir leid.
    Es tut mir leid.
    Es tut mir leid.
    Es tut mir leid.
    Es tut mir leid.
    Es tut mir leid.
    Es tut mir leid.
    Es tut mir leid.
    Es tut mir leid.
    Es tut mir leid.
    Es tut mir leid.
    Es tut mir leid.
    Es tut mir leid.
    Es tut mir leid.
    Es tut mir leid.
    Es tut mir leid.
    Es tut mir leid.
    Es tut mir leid.
    Es tut mir leid.
    Es tut mir leid.
    Es tut mir leid.
    Es tut mir leid.
    Es tut mir leid.
    Â»Sechsundzwanzig«, sagtest du, bevor ich noch fragen konnte. Alle standen um uns herum, oder jedenfalls waren sie um uns herum wie lauter, schlechter Surf-Rock. Insgesamt war die Menge jetzt leiser, ein paar Aufschreie, ein paar Buhrufe. »Sechsundzwanzig«, sagtest du wieder, dieses Mal in Richtung der Menge, und tatest einen Schritt auf mich zu.
    Â»Untersteh dich!«, sagte ich, obwohl ich unentschlossen war.
    Â»Sechsundzwanzig«, sagtest du. »Ein Mal für jeden Tag, seit wir zusammen sind, Min.« Jemand johlte, jemand anders brachte ihn zum Schweigen.
    Â»Und ich hoffe, eines Tages werde ich wieder etwas Blödes machen und

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