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43 Gründe, warum es AUS ist

Titel: 43 Gründe, warum es AUS ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hanser Verlag
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Lauren schwören, Jean Sabinger die Hand zu halten, während sie sechs Entwürfe ihres Plakats vorstellte und jeder einzelne der Deko-Unterausschüsse seine Kommentare abgab, von denen zwei sie zum Weinen brachten – das war nötig, weil Jean und ich nach dem Zwischenfall beim Freshman-Ball immer noch nicht miteinander reden können.«
    »Das mit dem Weinen stimmt«, sagte Lauren, »ich habe ihr höchstpersönlich die Nase geputzt.«
    »Gar nicht wahr«, sagte ich.
    »Also, dass sie geweint hat, stimmt. Und Jean Sabinger ist wirklich eine Heulsuse. Eine von diesen Künstlernaturen, Min.«
    »Alles, was du geschworen hast«, sagte Al, »war, dass du, um als Ausschussmitglied in den Genuss von Freikarten zu kommen, an einem einzigen Morgen mithilfst, Plakate aufzuhängen. Heute Morgen, genauer gesagt.«
    »Al –«
    »Und erzähl mir jetzt nicht, du fändest es blöd«, sagte Al. »Ich bin zweiter Schatzmeister der Hellman High, ich arbeite an Wochenenden bei meinem Dad im Laden. Mein komplettes Leben ist blöd. Diese ganze Halloween-Sause ist blöd. Und im Festausschuss für den Ball zu sitzen ist der Gipfel der Blödheit, selbst wenn man es nicht freiwillig tut. Vor allem, wenn man es nicht freiwillig tut. Aber dass etwas blöd ist, ist keine Entschuldigung. Auch wenn ich selbst keine Meinung dazu habe –«
    »Oh, oh!«, sagte Jordan.
    »– so würde mancher doch die Meinung vertreten, dass es einer gewissen Blödheit nicht entbehrt, wenn jemand es nötig findet, einem gewissen Ed Slaterton nachzujagen, und trotzdem habe ich erst gestern meine Möglichkeiten als Mitglied der SV dazu genutzt, und zwar auf deine Bitte hin, Min, im Sekretariat seine Telefonnummer herauszusuchen.«
    Lauren mimte einen Ohnmachtsanfall. »Al!«, rief sie mit der Stimme ihrer Mutter, »das ist eine Verletzung des Ehrenkodex der Schülerschaft! Es wird lange dauern, bis ich dir wieder trauen kann, lange, sehr lange – okay, ich vertraue dir wieder.«
    Jetzt sahen mich alle an. Ed, du hast dich nicht eine Sekunde lang je um meine Freunde geschert.
    »Okay, okay, ich häng die Plakate auf.«
    »Ich wusste es doch«, sagte Al und drückte mir seine Tesarolle in die Hand. »Nicht eine Sekunde lang habe ich an dir gezweifelt. Und jetzt bitte Zweiergruppen bilden, Leute. Zwei übernehmen den Bereich von der Turnhalle bis zur Bibliothek, die anderen den Rest.«
    »Ich geh mit Jordan«, sagte Lauren und nahm den halben Stapel. »Ich werde mich hüten, mich in das Festival der erotischen Spannung zu begeben, das zwischen dir und Min heute Morgen abläuft.«
    » Jeden Morgen«, verbesserte Jordan sie.
    »Für euch ist alles erotische Spannung«, sagte ich zu Lauren, »bloß weil ihr von Mr. und Mrs. Super-Christ erzogen wurdet. Wir Juden wissen, dass unterschwellige Spannungen stets mit einem zu niedrigen Blutzuckerspiegel zu tun haben.«
    »Ach ja, stimmt, ihr habt meinen Erlöser umgebracht«, sagte Lauren, und Jordan salutierte zum Abschied. »Pass bloß auf, dass das nicht noch einmal passiert.«
    Al und ich machten uns in Richtung Ausgang Ostseite auf, wobei wir erst über die Beine von Marty Weiss und diesem japanisch aussehenden Mädchen steigen mussten, die händchenhaltend bei den Blumentöpfen mit den abgestorbenen Pflanzen saßen, und verbrachten dann mit offizieller Genehmigung die Klassenlehrerstunde damit, diese Plakate aufzuhängen, so als wären sie wer weiß wie wichtig. Al drückte sie an die Wand, ich riss Tesa vom Roller und klebte die Streifen jeweils über die Ecken. Al erzählte mir lang und breit etwas über Suzanne Gane (Fahrstunde, BH -Verschluss) und sagte dann: »Also, du und Ed Slaterton. Viel über die Sache geredet haben wir eigentlich nicht. Was – was ist –?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte ich. Tesa rechts, Tesa links. »Er – es läuft gut, denke ich mal.«
    »Verstehe, geht mich nichts an.«
    »Das ist es nicht, Al. Es ist nur, er ist – fragil.«
    »Ed Slaterton ist fragil.«
    »Nein, wir. Ich meine, der Stand der Dinge zwischen ihm und mir. So fühlt es sich jedenfalls an.«
    »Okay«, sagte Al.
    »Keine Ahnung, wie das weitergeht.«
    »Aber du wirst jetzt keine von diesen Sportlerbräuten, die immer auf der Tribüne sitzen? Klasse Schuss, Ed!«
    »Du magst ihn nicht.«
    »Ich habe keine Meinung zu ihm.«
    »Übrigens heißt es nicht Schuss .«
    »Oh, oh, ich sehe, du arbeitest dich in die Basketballterminologie ein.«
    »Lay-ups«, sagt man, »oder Korbleger.«
    »Das mit dem Koffeinentzug wird

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