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43 Gründe, warum es AUS ist

Titel: 43 Gründe, warum es AUS ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hanser Verlag
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hundsgemeiner Männer zerstört.«
    »Ich bin noch nicht so weit, sie zu zerstören.«
    »Dann stell sie Ed wenigstens vor die Tür. Das schaffen wir sogar heute Abend noch.«
    »Auch so weit bin ich noch nicht.«
    »Min.«
    »Lass sie«, sagte Al. »Sie ist noch nicht so weit.«
    »Dann sag uns wenigstens, was das allerpeinlichste Teil in dem Karton ist.«
    »Lauren.«
    »Komm schon.«
    »Nein.«
    »Ich fang an zu singen«, drohte sie.
    Ich seufzte leise. Al griff wieder nach der Käsereibe. Die Kondomverpackung? – Unmöglich. Vollidioten III . Ich muss immerzu an dich denken. »Okay, hm, Ohrringe.«
    »Ohrringe?«
    »Ohrringe, die er mir geschenkt hat.«
    Al runzelte die Stirn. »Daran ist doch nichts peinlich.«
    »Doch, schon. Du müsstest sie sehen.«
    Lauren schnappte sich den Notizblock, den Als Mom immer neben dem Telefon liegen hat. »Zeichne sie.«
    »Was?«
    »Das ist eine Therapie. Zeichne die Ohrringe.«
    »Ich kann nicht zeichnen, das weißt du.«
    »Klar, weiß ich, genau deswegen wird es ja eine Therapie für dich sein und total komisch für uns.«
    »Lauren, nein.«
    »Okay, dann spiel sie uns vor.«
    »Wie bitte?«
    »Spiel uns vor, wie sie sind, diese Ohrringe. In einer Pantomime. Oder als Ausdruckstanz.«
    »Lauren, ich glaube nicht, dass das jetzt hilft.«
    »Al, hilf mir.«
    Al sah mich über den Küchentisch hinweg an. Er merkte, dass ich schwankte. Er nahm einen ganz großen Schluck von seinem Minze-Zitronen-Drink, dann sagte er: »Ich glaube tatsächlich, es könnte therapeutischen Wert haben.«
    »Al! Et tu?«
    Doch Al schob bereits einen Stuhl aus dem Weg, um für mich Platz zu schaffen. »Brauchst du Musik?«, fragte Lauren.
    »Natürlich«, sagte Al. »Irgendwas Dramatisches. Da, die Vengari-Konzerte, die mein Dad so gern hört. Track 6.«
    Lauren drehte die Musik voll auf. »Meine Damen und Herren«, verkündete sie dann, »erleben Sie eine große Gestalterin des Freien Tanzes, begrüßen Sie bitte mit uns … La Desperada!«
    Ich hievte mich mühsam hoch, doch dann nahm ich, zusammen mit meinen Freunden, meinen Platz ein. Und deshalb kannst du meine Eintrittskarte behalten. Während die Welt und die Menge dir zujubelten, dem Co-Kapitän und Gewinner der Meisterschaft, erhielt auch ich ein bisschen Applaus.

     

 
     
    Gib das deiner Schwester. Ich bin fertig damit.

     

 
     
    Okay, noch ein allerletztes Teil. Hatte völlig vergessen, dass es auch hier drin war. Ich habe es gekauft, als wir vor einer Million Jahren mal über Erntedank geredet hatten. Du warst der Meinung, dass der Truthahn unbedingt auf althergebrachte Art gefüllt werden müsse, und zwar mit Kastanien aus dem Glas. Und es musste auch unbedingt diese merkwürdige Marke sein, die man kaum noch irgendwo findet. Natürlich liegst du total falsch. Kastanien als Truthahnfüllung schmecken, als hätte jemand sie hoch oben in einem Baum zerkaut und dir mit einem Zungenkuss in den Mund geschoben. Dieses Glas habe ich gekauft, um dir die Füllung an Thanksgiving zu machen. Aber Thanksgiving ist schon vorbei. Al und ich haben an dem Wochenende im Carnelian sieben Griscemi-Filme gesehen. Dafür hatten wir übrig gebliebene Truthahn-Sandwiches hineingeschmuggelt und unseren Minze-Zitronen-Drink in Plastikflaschen. Geküsst haben wir uns nicht, aber uns gegenseitig den Senf vom Mund gewischt, daran erinnere ich mich. Eben hat Al dieses Glas hier gesehen. »Was macht das denn da?«, hat er gefragt, und ich hab ihm erklärt, wozu ich für dich bereit gewesen war. Er hat nur die Nase gerümpft.
    »Kastanien als Truthahnfüllung schmecken, als hätte jemand sie hoch oben in einem Baum zerkaut und dir mit einem Zungenkuss in den Mund geschoben«, hat er gesagt.
    »Iiih! Und …?«
    »Ach so, ja. Und meiner Meinung nach sind Rotkehlchen hübsche Vögel.«
    Wir haben nämlich jetzt eine neue Regel: Jedes Mal, wenn er eine Meinung zu irgendetwas äußert, muss er gleich noch eine zweite hinterherschieben, zum Ausgleich dafür, dass er so lange keine Meinung zu irgendwas hatte. Meinen Teil der Abmachung erfülle ich hiermit, endlich, jetzt, wo ich so weit bin, indem ich diesen Krempel hier aus dem Haus schaffe. »Aber ich meine«, sagt Al gerade, »ich hab da was von einem Amuse-Gueule mit Kastanien gelesen. Man wickelt sie in Prosciutto, glaube ich, beträufelt sie mit Grappa, röstet sie und streut ein bisschen Petersilie darüber.«
    »Oder vielleicht Blauschimmelkäse?«
    »Klingt gut.«
    »Geht das auch mit Kastanien aus dem

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