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43 Gründe, warum es AUS ist

Titel: 43 Gründe, warum es AUS ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hanser Verlag
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den Wagen würde ich nehmen.«
    »Wenn du einundzwanzig wirst«, erklärte ich, »kaufe ich dir den. Heute Abend gibt’s erst mal nur die Krawatte und noch was –«
    Er sah mich an und stieß einen langen, langsamen Seufzer aus. »Du kannst das nicht, Min.«
    »Ich erfülle dir deinen Herzenswunsch. Schau mal, das hat schon einmal funktioniert.«
    »Ich meinte die Krawatte – das kannst du nicht. Man könnte meinen, du willst eine Kordel drehen.«
    »Okay, okay.«
    »Aber danke für deine Bemühungen.«
    Ich strich ihm übers Haar. »Herzlichen Glückwunsch.«
    »Die Jacke liegt da, falls dir kalt wird.«
    »Gut, denn ich werde irgendwo draußen zusammengekauert dasitzen, während du dich in der Welt der Abenteuer und Leidenschaften vergnügst.«
    »Und des Pestos, Min. Vergiss das Pesto nicht.«
    Unten hatte Jordan schon den bitteren Musikmix gestartet, über dem wir stundenlang gebrütet hatten, und Lauren ging mit einem Kaminstreichholz herum und zündete die Kerzen an. Ruhe am Set, so fühlte es sich an, zehn Minuten lang lag ein Knistern in der Luft, und nichts geschah. Dann flog mit Schwung die Tür auf, und eine erste Wagenladung, bestehend aus Monica und ihrem Bruder und diesem Tennistypen, stürmte herein, unterm Arm eine Flasche Wein, die sie bei Monica zu Hause stibitzt hatten (noch in kitschigem Geschenkpapier, sie stammte nämlich von der Hauseinweihung), sie drehten die Musik voll auf, und es konnte losgehen. Was meine eigene Suche anging, hielt ich mich komplett zurück, doch ich sah mich die ganze Zeit nach jemandem für Al um. Leider waren an dem Abend einfach nicht die richtigen Mädchen da, alle hatten sie Glitzer im Gesicht oder waren furchtbar hektisch, hatten keine Ahnung von Filmen oder bereits einen Freund. Irgendwann war es dann schon spät, das Eis in der großen Glasschale war weitgehend geschmolzen und erinnerte an das Ende der Polkappen. Al sagte dauernd, es sei noch zu früh für den Kuchen, und dann, wie ein Song, von dem wir ganz vergessen hatten, dass er auch zu unserem Mix gehörte, tratest du in das Haus und in mein Leben.
    Du wirktest stark, Ed. Vermutlich war das immer schon so. Deine Schultern, dein Kinn, deine Arme, mit denen du dir einen Weg durch den Raum bahntest, dein Hals, von dem ich jetzt weiß, dass du dort gern geküsst wirst. Stark und frisch geduscht, selbstbewusst, sogar freundlich, aber nicht wie einer, der gefallen will. Gewaltig wie ein lauter Ruf, entspannt, athletisch. Frisch geduscht habe ich gesagt. Was ich gemeint habe, Ed, war wohl eher: umwerfend. Ich schnappte nach Luft, so wie Al, als er mein geniales Geschenk sah.
    »Ich liebe diesen Song«, sagte jemand.
    So musst du das immer machen, Ed, wenn du auf eine Party gehst – langsam, lässig durch die Räume schlendern, allen zunicken, aber den Blick immer schon aufs nächste Ziel gerichtet. Einige Leute starrten dich an, ein paar Jungs klatschten dich ab, während Trevor und Christian dich fast wie Bodyguards abschirmten. Trevor war schon völlig blau, und als er durch die Tür verschwand, bist du hinter ihm her. Ich zwang mich, noch so lange abzuwarten, bis der Refrain des Songs wieder losging, dann ging ich hinter euch her. Warum, weiß ich selbst nicht, Ed. Es war ja nicht so, als hätte ich dich bis dahin noch nie gesehen. Jeder kennt dich, du bist so was wie, sagen wir, ein Kinofilm, den jeder irgendwann im Leben mal geschaut hat, alle kennen dich, keiner meint, er hätte dich noch nie gesehen. Es war nur ganz plötzlich so, dass ich dich ganz dringend noch einmal anschauen musste, sofort. Ich quetschte mich also an dem Typen vorbei, der den Preis im Wettbewerb Naturwissenschaften gewonnen hat, warf einen Blick ins Esszimmer und das kleine Nebenzimmer mit den gerahmten Fotos von Al, auf denen er auf den Stufen vor der Kirche steht und sich offensichtlich sehr unbehaglich fühlt. In allen Räumen war es zu voll, zu heiß und zu laut, und ich rannte nach oben, klopfte erst an, für den Fall, dass schon irgendwer in Als Bett gelandet war, schnappte mir die Strickjacke und verdrückte mich unauffällig nach draußen, um Luft zu schnappen und um nachzusehen, ob du vielleicht im Garten warst. Und so war es tatsächlich. Was brachte mich bloß dazu, so was zu tun, dabei zuzusehen, wie du grinsend dastandest, zwei Bier in den Händen, während Trevor ins Blumenbeet von Als Mutter kotzte? Es gehörte sich nicht, dass ich ihn so anstarrte. Es war schließlich nicht mein Geburtstag, dachte ich. Es gab keinen

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