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44 - Die Intrige von Antares

44 - Die Intrige von Antares

Titel: 44 - Die Intrige von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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auf. Es waren nur ein einziger Blick und eine einfache Schlußfolgerung nötig, um die Situation richtig einzuschätzen.
    »Piraten!« kreischte der Gon und stürmte wie ein Besessener zurück in die Schatten der Netze.
    »Numi Hyrjiv! Komm sofort zurück!« rief ihm Ranaj hinterher.
    Der Numim schwang sich wieder in den Sattel, wobei er die ganze Zeit das Kind festhielt. Die Prinzessin rief etwas Unverständliches, dann griff Ranaj nach der Trense ihres Reittieres und riß Freymul und Reiterin gewaltsam herum.
    Fweygo schnappte sich das andere Tier und führte Serinka auf die gleiche Art, wie ihr Ehemann Nandisha führte. Die Gruppe galoppierte auf den Schutz der Hütten zu.
    Die Angreifer schwärmten über die Mauer und ließen sich einfach wie fette schwarze Fliegen fallen. Dabei machten sie laute, platschende Geräusche, als sie in den Schlamm einsanken. Vermutlich hatten sie nicht damit gerechnet, innerhalb der Stadtmauern auf eine so große ungepflasterte Fläche zu stoßen; ich wäre zweifellos überrascht gewesen, denn so etwas war ungewöhnlich. Wie dem auch sei – dieses Hindernis verschaffte uns einen Vorsprung. Das Freymul ist ein gefügsames Tier, auch wenn es nicht so kräftig ist, wie man es sich wünschen würde. Doch die fünf Tiere gehorchten. Wir galoppierten an den Netzen vorbei auf die niedrigen Hütten zu.
    Ein paar Pfeile verfehlten uns; in dieser Nacht würde der Regen zielsicheres Schießen verhindern.
    Die Plünderer mußten nach Einbruch der Dunkelheit den Fluß heraufgerudert sein und wollten nun morden und rauben. Also waren die Piraten der Grund gewesen, warum man Amintin zehn Meilen flußaufwärts von der Küste entfernt errichtet hatte; darum gab es bei den größeren Gebäuden auch keine Fenster im Erdgeschoß. Zweifellos hatten die Wachen, die auf der Stadtmauer patrouillierten, vor dem Regen Unterschlupf gesucht. Doch das war jetzt egal. Nun zählte nur noch, daß Piraten in die Stadt eingedrungen waren und wir keinen Weg nach draußen gefunden hatten.
    Die Hufe der Freymuls hämmerten ein Stakkato auf die Pflastersteine, nachdem sie den Schlamm hinter sich gelassen hatten. Die Nacht wurde von lauten Rufen erfüllt, als die Einwohner Amintins erwachten und entsetzt feststellen mußten, was auf sie zukam.
    Eines war sicher, dachte ich, als wir auf die Hauptstraße zuritten: diese unheilige Horde, die uns brüllend auf den Fersen war, würde nicht die einzige Piratengruppe sein, die in dieser dunklen und stürmischen Nacht über die Stadtmauer kam.
    Und als hätte Pixirr, der Gott des Unheils, meinen Gedanken gelauscht, stürmten aus der nächsten Seitenstraße verängstigte Amintiner, die von einer Bande Plünderer begeistert verfolgt wurden. Die Piraten blockierten uns den Weg.
    »Hier entlang!« brüllte Ranaj.
    Er riß sein Tier herum und zerrte Nandishas Freymul quer über die Straße. Fweygo schloß sich ihm mit Serinka an. Da ich den Platz kannte, den sie mir zugestanden, bildete ich wie gewöhnlich die Nachhut.
    Aus welcher Richtung der Pfeil kam, der sich in Nandishas Freymul bohrte, hätte nicht einmal der erfahrenste und hingebungsvollste Anhänger Erthanfydds sagen können. Vermutlich hatte ihn sogar einer der verängstigten Städter abgeschossen. Nandisha und das Kind stürzten in den Matsch, und Fweygo konnte nur mit Mühe einen katastrophalen Zusammenstoß verhindern.
    Das arme Freymul lag am Boden und trat um sich. Ranaj grollte etwas Unverständliches, und Serinka wollte absteigen, um ihrer Herrin zur Hilfe zu kommen, doch ich war vor ihr an Ort und Stelle. Die Prinzessin erhob sich, wobei sie ihr Kind fest umklammerte.
    »Bist du unverletzt?«
    »Ich – ich glaube schon.«
    Der Lärm hinter unserem Rücken wurde lauter. Uns blieb keine Zeit. Ich hob sie hoch, und um Zair die Ehre zu geben, viel war nicht an ihr dran. Ich setzte sie auf mein Freymul, und die ganze Zeit ließ sie ihr Kind nicht los.
    Fweygo fauchte etwas, und ich rief ihm zu: »Reite los, Fweygo!«
    Ich gab dem Freymul einen gewaltigen Schlag auf die Kruppe, und es galoppierte erschreckt los. Nandisha hielt sich verzweifelt fest; dabei schwankte sie wie ein Betrunkener auf einem Schenkenhocker.
    »Drajak!« rief Fweygo.
    Ranaj ließ die Zügel des verwundeten Freymuls los und jagte Nandisha hinterher. Serinka sagte kein Wort. »Drajak!« rief Fweygo erneut.
    »Reite!« brüllte ich ihn an. »Du weißt, warum!«
    Selbst jetzt spiegelte das Gesicht des Kildois Unentschlossenheit wider. Vielleicht war

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