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44 - Die Intrige von Antares

44 - Die Intrige von Antares

Titel: 44 - Die Intrige von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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brachte mit seinem charismatischen Auftreten Ordnung in das Chaos. Leute liefen zusammen. Khonstanton, Ortyg und Brannomar standen beieinander und hatten einen hitzigen Wortwechsel. Der kleinste Funke würde genügen, damit sich all diese Kämpfer an die Kehle gingen. Prinz Tom und Prinzessin Nandisha trafen ein und gesellten sich zu den anderen. Plötzlich standen Fweygo und Tiri neben mir und redeten auf mich ein.
    »Ich weiß ja nicht, was du dir dabei gedacht hast ...«, fing Fweygo an.
    »Drajak! Dir ist nichts passiert, Cymbaro sei Dank!« Tiri nahm meinen Arm.
    »Fweygo – die Numims?«
    »In Sicherheit.«
    »Ich werde euch gleich alles erzählen. Doch zuerst habe ich noch eine Pflicht zu erfüllen.« Ich drängte mich durch die Leute auf die Adeligen zu.
    Brannomar sah mich. Ich nickte, und zwar so gewichtig, daß er sofort verstand. Auf seinem gebräunten Gesicht zeichnete sich Erleichterung ab. Ich trat vor ihn.
    »Nicht hier«, sagte er drängend. »Kommt alle mit. Bringen wir es hinter uns.«
    Wenige Augenblicke später hatte sich der Adel in Strom Kordens bestem Empfangszimmer versammelt. Nandisha sah aufgeregt aus, und ich versuchte, ihr aufmunternd zuzulächeln. Tom schien die ganze Aufregung wie immer nichts anzugehen. Was nun Ortyg betraf, so zeigte sein schmales Gesicht all die Schattierungen, die mit Gier, Ehrgeiz und Überheblichkeit in Verbindung zu bringen sind. Khonstanton stemmte die Hände in die Hüften.
    »Und? Drajak der Schnelle, du ...«
    »Keine Sorge, Notor«, erwiderte ich. »Es ist alles unter Kontrolle.« Das sollte ihm zu denken geben!
    Brannomar streckte die Hand aus. »Drajak?«
    Ich schnallte den Schwertgürtel ab, den ich aus Strom Kordens Truhe geholt hatte, und überreichte ihn.
    Das war der Gegenstand, der für soviel Schmerz, Blutvergießen und übelsten Streitigkeiten gesorgt hatte. Es war der Schwertgürtel gewesen, um den sich die Intrige gedreht hatte, nicht das Schwert!
    Brannomar nahm ihn, zückte das Messer und machte sich entschlossen an den Säumen zu schaffen. Eine Naht nach der anderen wurde durchtrennt und das Geheimnis enthüllt. Korden und die Priester von Cymbaro hatten das Testament des Königs genommen – es war ein beeindruckendes Dokument aus festem Pergament, wie sich das gehörte – und es in Form eines Schwertgürtels zusammengefaltet. Darüber hatten sie dann das Leder gelegt und es ganz korrekt vernäht. Nun wurden die steifen, gelben Seiten unter unseren faszinierten Blicken glattgestrichen.
    »Überspring die Legate«, fauchte Khonstanton. »Der Erbe!«
    Jeder König verfügt, daß nach seinem Tod freigiebig Legate verteilt werden, und deren Niederschrift nimmt stets viel Raum in Anspruch. Ortyg drängte sich nach vorn, um die widerspenstigen Seiten festzuhalten. Er verzehrte sich förmlich. Die Gier hatte ihn voll im Griff. Falls der König seine Verwandten gekannt hatte, was meiner Meinung sicherlich zutraf, dann – ich verspürte ein gewisses Mitleid mit diesem vermessenen Prinz.
    Nandisha biß sich auf die Unterlippe. Nun ja, ihr Sohn würde einen guten Thronfolger abgeben, und Brannomar konnte das Land als Regent führen. Das würde Vallia und mir gut gefallen. Khonstanton würde hingegen einen noch schlimmeren Erben als Ortyg abgeben. Wer in einer Herrelldrinischen Hölle war es nun?
    Brannomar las. Er schüttelte den Kopf und las es noch einmal von vorn. Er sah auf.
    »Was ist, Mann?« sagte Khonstanton drängend.
    Ortyg versuchte, das für ihn auf dem Kopf stehende Testament zu lesen.
    Hyr Kov Brannomar drehte sich langsam um. Er sah Prinz Tom in die Augen.
    »Lang lebe König Tomendishto!« rief er mit lauter und fester Stimme aus. »Lang lebe der König!«
    Nandisha fiel in Ohnmacht.
    Ortyg fluchte, packte das Pergament, drehte es hastig herum und las stotternd den Text vor, von dem ihm jedes Wort verhaßt war.
    Khonstanton setzte zum Sprechen an, sagte dann nichts und verließ wortlos das Gemach.
    Der neue König sagte zögernd: »Aber ...« Dann schwieg er.
    Um der faulenden Eingeweide und der eiternden Haut Makki-Grodnos willen! Opaz sei Dank, daß diese Angelegenheit endlich geklärt ist! Das waren meine Worte, doch ich sagte sie nur in Gedanken.
    Dann ging ich zu Nandisha herüber, um zu sehen, was ich für sie tun konnte. Soweit es mich betraf, war die Sache erledigt. Die Zukunft mußte sich um das Schicksal der Numim-Zwillinge Rofi und Rolan drehen. Die Herren der Sterne hatten große Zurückhaltung bewiesen, indem sie mir

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