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47 - Die Geißel von Antares

47 - Die Geißel von Antares

Titel: 47 - Die Geißel von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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abzweigenden Gang ein, der aus anderer Richtung zu der leeren Fläche auf Vedas Plan führte.
    Bis jetzt hatte ich nicht ein einziges Anzeichen für einen Eingang zu dem Geheimgang gefunden, der meiner Meinung nach zwischen den Wänden verlaufen mußte. Nach meinen Erfahrungen im Palast von Prebaya zu urteilen, konnte ich sowieso mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, daß diese Gänge schwer bewacht wurden.
    Die stetig wachsende Enttäuschung lag schon wie eine Last auf meinen Schultern, da kam ich in einen recht großen Raum, in dem sich alle möglichen Leute drängten. Diese Seite des Vierecks, dessen Eingang ich suchte, befand sich gegenüber dem Tempeleingang. Die Anwesenden schienen gewöhnliche Bürger zu sein. Es wurde ordentlich gefeilscht, und das allgegenwärtige Geklimper der Münzen verriet, daß hier Opfer für den Gott gekauft und Bestechungen vorgenommen und empfangen wurden; kurz gesagt, hier fanden die ganzen heimlichen, verderbten, habsüchtigen Geschäfte statt, die allen menschlichen Werten nichts als Verachtung entgegenbringen und für diese Art von religiöser Gemeinschaft typisch sind.
    Das hier war also die Autmoil-Halle. Ich bahnte mir unauffällig einen Weg durch die Menge und lehnte die geschlachteten Hühner, Perlenketten, Spiegel und bemalten Tonpuppen, die Leute mit verhängnisvollen Krankheiten oder Entstellungen darstellen sollten, mit einem Kopfschütteln ab. Falls die Priester Dokertys versprachen, einige dieser Leiden kurieren zu können, waren sie entweder Wunderheiler oder Scharlatane der verabscheuungswürdigsten Sorte.
    Ich verließ die Halle der Fremden durch einen der Säulengänge, die an der Wand vorbeiführten und folgte dem Umriß von Vedas geheimnisvollem Viereck.
    Der Lärm und das Geschacher hinter mir wurden leiser, und ich gelangte mit gemessenem Schritt in einen langgezogenen, eindrucksvollen Korridor, dessen Wände von kunstvoll gearbeiteten Mosaiken geschmückt wurden. Viele Lampen verbreiteten Helligkeit. Herausgeputzte Wachen standen dösend auf ihrem Posten vor prächtig verzierten Flügeltüren. Diese Korridorwand grenzte nicht an das besagte Viereck an. Ich durfte mir meine Enttäuschung nicht anmerken lassen. Bei Krun! Wer hatte behauptet, das hier würde einfach werden?
    Am anderen Ende des Korridors gab es eine hohe Flügeltür aus Balass-Holz, und der Wächter, der sich hier befand, gehörte zu einer ganz anderen Sorte. Er war ein Rapa, und seine Ausstattung war schlicht und geschäftsmäßig. Seine Hand ruhte auf dem Schwertgriff.
    »Was hast du hier zu suchen?« fragte er brüsk.
    Da ich mit einer solchen Frage gerechnet hatte, hatte ich eine Antwort parat. Ich sagte ihm, ich sei ein Freund des Priesters Hyslop Nath ti Vernaloin und wünschte ihn in einer Privatangelegenheit zu sprechen. Die strengen Züge meines Gesichts wurden etwas freundlicher, als ich sprach.
    »Ich kenne ihn. Du solltest wissen, daß für Unterpriester hier der Zutritt verboten ist.« Der Rapa hob die Stimme. »Wachen!«
    Nun ja, ein weiterer Versuch, der gescheitert war. Ich hielt mein Gesicht ausdruckslos, als eine Abteilung Wachen von der Art des Rapas aus der Seitentür kam und mich umringte. Ihr Deldar musterte mich von Kopf bis Fuß, brüllte auf typische Deldar-Art einen Befehl, und wir alle marschierten den in imposanter Weise geschmückten Korridor entlang in Richtung Ausgang.
    Ich war so wütend, daß ich mich nicht einmal dazu durchringen konnte, in Gedanken ein paar Makki-Grodno-Verwünschungen in ein gleichgültiges Nichts zu schleudern.
    Blieb nur noch die vierte Seite des rätselhaften Vierecks.
    Bei Djan, diesmal mußte es einfach gelingen!
    Der Deldar ließ seine Audo am Ende des Korridors lautstark stillstehen und befahl mir, mich davonzumachen. Ich nickte demütig und ging langsam auf den geschäftsmäßigen Lärm der Autmoil-Halle zu.
    Irgendwo in der Nähe des vorderen Teils dieses weitläufigen Gebäudes mußte es einen Weg geben, der ins Zentrum führte. Zweifellos würden dort Wachen stehen. Der arme alte Hyslop hatte sich am Ende als nutzlos herausgestellt. Also ...!
    Tatsächlich gab es einen Torbogen, der in die richtige Richtung führte. Ich schritt dreist durch ihn hindurch. Dieser Korridor schien mit Gold verkleidet zu sein. Daß die Wandoberfläche aller Wahrscheinlichkeit nur aus Blattgold bestand, schmälerte die Wirkung keineswegs. Es gab Leute, die eine derart blendende Pracht für verschwenderisch gehalten hätten. Für meinen Geschmack

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