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48 - Die Fehde von Antares

48 - Die Fehde von Antares

Titel: 48 - Die Fehde von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Treibholz.
    »Sie sollten die Truhe zurücklassen, Doktor«, konnte ich mir nicht verkneifen zu sagen. »Ohne Pulver sind die Pistolen völlig nutzlos.«
    Seine Erwiderung erstaunte mich.
    »Dann, mein lieber Mr. Prescot, werden Sie Pulver herstellen müssen«, sagte er völlig ernst und mit beherrschter Stimme.
    Darauf fiel mir im ersten Augenblick keine vernünftige Antwort ein. Also beschränkte ich mich darauf, am Waldrand weiterzugehen. Doktor Brightons Gesicht verzerrte sich mit einer Wut, die er nicht unterdrücken konnte.
    Wenn er glaubte, ich könnte an einem menschenleeren afrikanischen Strand Schießpulver herstellen, war er nicht mehr ganz bei Verstand. Die Idee war lächerlich. Vorausgesetzt, man fand irgendwo Salpeter und Schwefel; die nötige Holzkohle würde in diesem Fall im Wald auf uns warten. Die Absurdität der Vorstellung belustigte mich, denn ich war schon immer ein Mann gewesen, der Situationen komisch fand, die eigentlich alles andere als zum Lachen waren.
    Eine seltsame Beobachtung ließ mich den Knüppel fester fassen. Als ich ihn gepackt hatte, um den Angreifer vom Baum niederzuschlagen, hatte ich den seltsamen und starken Drang verspürt, das Ende des Holzes in beide Hände zu nehmen. Die Idee, den Speer mit dem Arm abzuwehren, war mir ebenfalls merkwürdig vorgekommen – aber erst später, nachdem ich es getan hatte. Ich wurde den undeutlichen Gedanken nicht los, daß ich den Speer mit dem in beiden Händen gehaltenen Knüppel hätte beiseite schlagen und dann zustoßen können. Wie gesagt, es war eine merkwürdige Idee.
    Die Krieger hinter uns verschwanden aus unserem Blickfeld. Ich ging davon aus, daß wir sie nicht zum letztenmal gesehen hatten.
    Doktor Brighton war offensichtlich damit beschäftigt, sich ein paar Worte zurechtzulegen. Ich übernahm die Führung und beachtete ihn nicht, während ich den Waldrand entlangtrottete. Jenseits des Strandes grollte die See, Vögel zwitscherten und flogen durch die Luft; überall waren die Düfte Afrikas zu riechen. Mittlerweile fühlte ich mich entschieden hungrig und dachte darüber nach, was der Wald wohl einem verzweifelten und verhungernden Mann an eßbaren Dingen zu bieten hatte.
    Am Strand waren keine angespülten Trümmer der armen alten Rockingham zu entdecken, wie vielleicht zu erwarten gewesen wäre. Das war seltsam – aber hier geschahen viele seltsame Dinge, die ich nicht verstand.
    Am Mittag, wenn die Sonne in ihrer afrikanischen Unerbittlichkeit vom Himmel brannte, würden uns unsere Dreispitze schützen, allerdings waren unsere Marineuniformen nicht gerade für das Klima geeignet.
    Der Schiffsarzt hielt meinem Schritt stand. Das mußte man ihm lassen, die Anwesenheit feindlich gesinnter Eingeborener mit Speeren schien ihn überhaupt nicht zu ängstigen.
    »Warum wollen Sie kein Schießpulver herstellen, Mr. Prescot?« Er schniefte. »Schließlich brauchen wir es doch dringend, oder nicht?«
    So langsam ging mir der kleinwüchsige, Unsinn redende Bursche auf die Nerven, und so erwiderte ich ziemlich barsch: »So einfach ist das nicht.«
    Als die Rockingham gestrandet war, hatte er die Geistesgegenwärtigkeit besessen, Pistolen einzustecken. Aber dann mußte er doch wissen, daß sie nach dem Kontakt mit dem Meerwasser nicht funktionieren würden, bis man sie gründlich getrocknet und ihre Ladung erneuert hatte. Und wo sollten die Ladungen herkommen? Aus der Eigenproduktion!
    »Was ist daran so schwierig?« Ein scharfer Unterton schlich sich in seine Stimme.
    Ich sagte ihm, wenn er auch nur das geringste über die schwierige Kunst der Herstellung von Schießpulver wisse, müsse ihm eigentlich klar sein, daß uns die nötigen Mittel dazu fehlten.
    »Was brauchen Sie dazu?«
    Langsam wurde es albern. Ich seufzte. »Vermutlich könnte es uns ja gelingen, brauchbar Holzkohle herzustellen ...«
    »Holzkohle?«
    »Aber was den Rest angeht, Doktor Brighton, ist das ziemlich aussichtslos. Tatsächlich glaube ich, verehrter Sir«, sagte ich und bemühte mich, meine Gereiztheit zu unterdrücken, »daß eher eine Kuh über den Mond springt.«
    Die scharfgeschnittenen Linien in seinem Gesicht veränderten sich auf merkwürdige Weise zu einem Ausdruck unbelehrbarer Halsstarrigkeit. Zwar gelang es ihm, den Zorn, der ihn erfüllte, zu unterdrücken, aber ein winziges Zucken des Mundwinkels konnte er dann doch nicht unterdrücken. Er murmelte etwas vor sich hin, schüttelte den Kopf und sah weg.
    Da ich von dem Unsinn endgültig genug hatte,

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