Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
49 - Der Zorn von Antares

49 - Der Zorn von Antares

Titel: 49 - Der Zorn von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
Worte, die ich nicht verstehen konnte – Ahrinyes strenge, giftige Stimme wechselte sich mit dem tiefen Tonfall der Herren der Sterne ab –, schienen den Himmel von Horizont zu Horizont zu füllen.
    Ich wurde noch immer umhergestoßen, hing in dem einen Augenblick kopfüber dort, um im nächsten ein Stück in die Höhe gerissen zu werden und wieder in die Tiefe zu stürzen. »Entscheidet euch endlich, verdammt!« schaffte ich hervorzustoßen.
    Obwohl ich mir nicht wünschen konnte, daß Ahrinye als Sieger aus dieser okkulten Schlacht hervorging. Jeehum! Sollte das geschehen, war es endgültig um mich geschehen. Der grüne Bastard würde keine Gnade walten lassen.
    Ich kann nicht sagen, wie lange es so weiterging. Ich war mir undeutlich bewußt, daß mich anscheinend die ganze Welt in eine Richtung zog. Meine Augen schmerzten – setzte sich das rote Licht durch?
    Im Aufruhr der Farben und des Windes, der Blitze und des krachenden Donners sah ich plötzlich in den Wolken unter mir einen Spalt. Die dicke Masse – wer kann schon sagen, ob es richtige Wolken waren oder übernatürliche Manifestationen – teilte sich wie die Vorhänge in einem Theater. Ich starrte sie an.
    Eine grüne Landschaft kam ins Blickfeld, mit Flüssen und runden Hügeln, Wäldern und Wiesen. Ein paar rote Dächer erschienen, weiße Straßen schlängelten sich mit sanften Windungen um sie herum.
    Der Kampfeslärm donnerte nun weit über mir. Das Rot und das Grün wanden sich, zogen sich zurück, verschmolzen, trennten sich voneinander – und lösten sich auf. Die Herren der Sterne und Ahrinye verlegten den Schauplatz ihrer Auseinandersetzung. Mich hatten sie wohl an irgendeinem übernatürlichen Ort deponiert, um sich später um mich zu kümmern.
    Aber zusammen mit dieser Erkenntnis kam eine andere, viel schlimmere Entdeckung.
    Meine Reise ging weiterhin abwärts. Ich wurde nicht länger ziellos durch die Luft geschleudert. Ich raste nach unten, dem Boden entgegen.
    Alles Strampeln mit den Beinen und Rudern mit den Armen erwies sich als nutzlos. Da blühte ein kräftiger gelber Schimmer unter mir auf. Ein wunderschönes Goldgelb formte sich zu einer riesigen Hand mit nach oben gerichteter Handfläche, die zwischen meinen stürzenden Körper und dem unnachgiebigen Boden fuhr.
    Der Aufprall ähnelte dem Gefühl, in einem Federbett zu versinken. Ich sank immer tiefer, sah ein paar Bäume vorbeihuschen, deren Kronen sich über mir erstreckten, und begriff mit dem letzten zusammenhängenden Gedanken, daß Zena Iztar eingegriffen und mich gerettet hatte. Die Everoinye hatten mich mit boshafter Gewalt aus ihrem Kampf förmlich ausgespuckt. Zena Iztars federweiche Hand dämpfte meinen Aufprall, dennoch schlug ich mit genügend Wucht auf dem Boden auf, daß der allesumhüllende Mantel des Notor Zan nicht als Überraschung kam.

6
     
     
    Das Geschnatter vieler heller Stimmen weckte mich auf. Ich blieb noch für einen Augenblick still liegen und genoß die warme Luft und den großartigen Duft, der allgegenwärtig war. Die Stimmen plapperten weiter, unterbrochen von nervösem Gekicher. Ich öffnete die Augen und setzte mich auf.
    Das Geschnatter verwandelte sich in schrille Schreie, und eine Anzahl Kinder schoß davon wie Pollen aus einer aufplatzenden Blüte.
    Die Kinder blieben in einer Entfernung von etwa zehn Schritten stehen und bildeten einen Kreis um mich; sie starrten mich mit großen Augen an, so als wäre ich von einem der Monde Kregens gefallen. Wieviel sie wohl von meiner Ankunft mitbekommen hatten? Ein schneller Blick in die Runde verriet mir, daß ich in einem Garten gelandet war, in dem sich alle Arten der farbenprächtigsten Blumen drängten. Doch während die Blumen auf einen Garten hindeuteten, schien er von der Größe her doch eher zu einem Bauernhof zu gehören. Kein Wunder, daß die Kleinen so mißtrauisch waren, wenn ich vom Himmel gestürzt war.
    Ich stand auf und stellte befriedigt fest, daß nichts weh tat, kein Schmerz schoß durch irgendwelche mißbrauchten Körperteile. Als ich mich bewegte, klirrten die Schwerter an meiner Seite.
    Die Kinder zuckten zusammen wie von einer Nadel gestochen.
    Ich nickte bedächtig, überzeugt davon, das Rätsel meines Aufenthaltsortes und den Grund für die Schreckhaftigkeit der Kinder gelöst zu haben. Sie waren nicht Zeuge meiner Ankunft geworden. Ich kannte den Namen dieses Landes, zumindest glaubte ich ihn zu kennen. Deutliche Hinweise waren das angenehme Klima, die mit Pech versiegelten

Weitere Kostenlose Bücher