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49 - Der Zorn von Antares

49 - Der Zorn von Antares

Titel: 49 - Der Zorn von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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aber war mir jedesmal regelrecht übel. Das Gefühl war keine Angst; es war die Sorge, was sie mit mir anstellen konnten, wenn ihnen der Sinn danach stand, die mir zu schaffen machte.
    Diese Menschen – denn das waren sie einst gewesen – waren zu Überwesen geworden, sie geboten über Kräfte, die die größten Magier Kregens weit überragten, die sogar die übermenschlichen wenn auch sterblichen Savanti aus Aphrasöe übertrafen.
    Wie oft ich auch zu den Everoinye zitiert wurde, es blieb eine einschüchternde und unheimliche Erfahrung; es war ein Teil meines Lebens, den ich nur mit größter Ehrfurcht betrachten konnte. Aus diesem Grund – und weil ich von Natur aus eine rebellische Seele bin – brüllte ich lautstark in die blaue Unendlichkeit hinaus.
    »Macht schon, ihr Herren der Sterne! Werdet euch einig! Wohin schickt ihr mich jetzt? Oder werdet ihr mich wieder fallen lassen?«
    Denn auch das war schon passiert. Ich dachte oft darüber nach, ob sie durch ihr außergewöhnlich langes Leben langsam senil wurden.
    Ich schrie wieder ins Nichts. »Und wenn ihr schon dabei seid, könnt ihr mich gleich heilen!« Auch das hatten sie in der Vergangenheit getan. »Meine Beulen schmerzen, und meine Wunden brennen! Ihr behauptet, ihr wollt nicht, daß ich in euren Diensten zu Schaden komme – nun, das ist aber verdammt noch einmal passiert!«
    Da schoß links von mir ein roter Feuerstrahl durch das blaue Nichts. Das war vielversprechend. Die rote Farbe verkündete die persönliche Ankunft der Herren der Sterne. Ich öffnete den Mund, um sie wissen zu lassen, daß ich ernstlich verletzt war, als zu meiner Rechten eine giftgrüne Flammenlanze durch die Leere raste. Ich wußte, wer das war. Der Rast!
    Ahrinye! Der Herr der Sterne, der vermutlich ein paar tausend Jahre jünger als seine Kameraden war! Der Rebell, der Übermensch, der die Dinge auf seine Weise erledigen wollte, im ständigen Streit mit dem Rest der Everoinye. Er konnte es kaum erwarten, mich bis an die Grenze meiner Leistungsfähigkeit zu benutzen, wie er es nannte. Wenn ich dann zusammenbrach, würde er mich wegwerfen.
    Das Grün verdichtete sich, bis es die Form eines mit einer breiten Spitze versehenen Speers angenommen hatte. Entsetzt sah ich mich mit einer gewissen wachsenden Verzweiflung nach dem beruhigenden goldgelben Schein um, der die Ankunft Zena Iztars ankündigte. Sie würde mich vor dem verrückten Ahrinye beschützen. Doch kein gelbes Licht flackerte durch das mit roten und grünen Farbpunkten durchsetzte blaue Nichts. Zena Iztar mußte sich auf einer ihrer Reisen in ferne Länder befinden, wo sie sich um Angelegenheiten kümmerte, die kein Sterblicher je richtig begreifen würde.
    Das grüne Licht kam über mich und hüllte mich ein, bis mir die Sicht auf alles andere versperrt wurde. An meinem Sturz durch die Leere änderte sich nichts, aber ich fühlte, wie ein Ruck durch meinen ganzen Körper ging, während ich kopfüber durch das bedrohliche grüne Feuer wirbelte.
    Um mich herum schlugen gezackte Lichtblitze mit verheerender Wut ein. Übernatürlicher Donner krachte und brachte jeden Knochen meines Körpers zum Erbeben. Ich taumelte ziellos umher. Das giftgrüne Licht bahnte sich einen Weg in jede Pore meiner Haut, drang zu den Grundfesten meines Ichs vor. Ich schnappte nach Luft, die meine Lungen brennen ließ, es war, als würde das Leben aus mir herausquetscht.
    Mit einem durch Mark und Bein gehenden Ruck, der weitaus härter als meine sonstigen Landungen war, prallte ich mit dem Rücken auf etwas Festes auf. Der grüne Schimmer blieb bestehen. Ich sah mich um, versuchte aufzustehen und konnte mich nicht rühren. Ich erkannte, daß ich von einer unsichtbaren Kraft auf einer flachen Platte festgehalten wurde und völlig hilflos war.
    Der Schmerz schlug mit den Fängen eines Leem zu. Er war von einer solchen Intensität, daß ich aufschreien wollte, doch ich brachte keinen Laut heraus. Die schreckliche Qual hielt eine Zeitlang an, die mir wie mehrere Lebensspannen vorkam. Sie verschwand so plötzlich und jäh, wie sie gekommen war.
    Die Stimme glich dem Kuß eines Skalpells.
    »Ich bin Ahrinye! Ich habe deine Verletzungen gerichtet. Du solltest dankbar sein, Dray Prescot, und dich unterwürfig zeigen.«
    Ich wollte etwas erwidern und stellte zu meinem Erstaunen fest, daß mein Mund so zitterte, daß nur Gestammel herauskam. Das hätte mich eigentlich nicht überraschen dürfen. Übermenschen konnten derartiges tun. Ich wußte, daß

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