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49 - Der Zorn von Antares

49 - Der Zorn von Antares

Titel: 49 - Der Zorn von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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von der Ecke loszulaufen.
    Als die Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln wieder ihr verschwommenes rosarotes Licht aussandte, atmete ich erleichtert auf. Die Männer waren noch immer in Sicht.
    Ich drückte mich in die Gebäudeecke und wartete einen Augenblick lang, bis ich die offene Fläche zum nächsten Haus überquerte. Da ertönte zu meiner Linken ein schmerzerfüllter leiser Schrei. Ich drehte mich um und blickte hin. In der Gasse wanden sich ineinander verschlungene Schatten.
    Wieder ertönten Schreie, und ich erkannte die undeutliche Gestalt eines Mannes, der eine Frau gegen die Wand drückte, während zwei andere Männer eine weitere Frau zu Boden schlugen.
    Ich dachte nicht nach. Ich lief einfach in die Gasse, stieß wütende Rufe aus und zog das Schwert.
    »Laßt sie los, ihr verdammten doppeläugigen Kleeshes!«
    Ein vereinzelter rosafarbener Lichtstrahl spiegelte sich auf meiner Schwertklinge. Opaz allein weiß, welches Bild ich diesen Cramphs geboten habe. Sie fuhren herum, richteten sich auf, ließen die Frauen los und ergriffen die Flucht. Sie verschwanden in den tiefen Schatten.
    Die Frau an der Wand, ein Apimmädchen, stand einfach reglos da und holte keuchend Luft. Mit einer Hand hielt sie den bunten Stoff ihres Kleides vor der Brust fest. Das Mädchen auf dem Boden, eine Sylvie, drehte sich schluchzend auf den Rücken.
    Ich drohte den fliehenden Schurken mit dem Drexer und kam zum stehen. Das Weinen der Sylvie war herzerweichend.
    »Ihr seid in Sicherheit«, sagte ich und bückte mich nach ihr. »Es ist alles ...«
    Das Rascheln von Stoff, das Flackern eines unerwarteten Schattens über mir, und ich zuckte zurück. Doch es war zu spät! Die Keule traf meinen Kopf mit der ganzen Kraft eines muskulösen Mädchenarms. Ich sackte zu Boden, dabei hatte ich das Gefühl, als schlüge Chandrur noch immer auf mich ein. Vor meinen Augen blitzten Funken und Kometen auf. Ein ungeheurer Schmerz schoß mir vom Scheitel bis zu den Fußsohlen.
    Hier in der Dunkelheit war der Boden noch immer feucht; er roch nach uralten Abfällen und anderen unaussprechlichen Dingen. Meine Nase landete im Schlamm. Ich versuchte mich so schnell zur Seite zu rollen, wie ich nur konnte, und die Keule grub sich mit einem bösartigen Laut unmittelbar neben meinem Ohr tief in den Boden.
    »Bleib unten, du Blintz!« keuchte das Mädchen über mir.
    Jetzt trat die Sylvie in Aktion. Sie warf sich auf mich. Das Schwert wurde zwischen unseren Körpern eingeklemmt. Beim nächsten verfluchten Hieb sprühten noch mehr Funken auf.
    Eine Stimme, so scharf wie eine Klinge aus Eis, sagte: »Das reicht! Laßt ihn los!«
    Gelbes Lampenlicht fiel auf den Boden. Ich rollte mich auf den Rücken. Die Mädchen standen auf und traten zurück. Das Licht zeigte ihre aufgeregten geröteten Gesichter. Sie keuchten. Die Lampen erhellten diese hübsche Szene, und ich begriff, welch ein Onker ich gewesen war, der Onker aller Onker, ein richtiger Get-Onker. Umgeben von seinem Gefolge starrte Khon der Mak auf mich herab, das leichenblasse Gesicht zu einem furchteinflößenden Lächeln der Genugtuung verzogen.
    In meinem Kopf fingen die Glocken von Beng Kishi fröhlich an zu läuten. Sie waren nach Chandrur gerade verstummt, und jetzt hatten diese beiden Schlampen ...
    »Hast du also gedacht, ich würde dich nicht erkennen!«
    Ich machte mir nicht die Mühe, ihm zu antworten. Man hatte mich hereingelegt, nach Strich und Faden über den Leisten gezogen. Ich fühlte mich wie ein ausgelatschter Schuh.
    »Nach allem, was du angerichtet hast, will ich mehr über dich wissen, Drajak der Schnelle. Oh, sogar viel mehr! Schnappt ihn euch!«
    Ich erwischte einen der Männer mit der Faust am Auge und trat einen anderen in den Unterleib. Aber sie versetzten mir noch einen Schlag, und ich sackte zusammen; als ich einen Augenblick lang friedlicher war, fesselten sie mir die Hände zusammen. Khon hatte mit seinen Worten völlig recht. Die Fesseln waren nicht aus Lestenhaut, also mußte er tatsächlich noch viel über mich lernen. Man schleifte mich durch die verwinkelten Straßen. Ich merkte mir den Weg, so gut ich konnte, wobei ich die Gasse, in der man mich in die Falle gelockt hatte, als Ausgangspunkt nahm.
    Doch die ganze Zeit über kam ich mir vor wie der größte Narr Kregens!
    Nach einer ungemütlichen Reise erreichten wir ein bronzebeschlagenes Tor, das von zwei Wachtürmen eingerahmt wurde. Fackeln brannten in der Dunkelheit. Die Tore schwangen auf, und mit Khon an der

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