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49 - Der Zorn von Antares

49 - Der Zorn von Antares

Titel: 49 - Der Zorn von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Spitze betraten wir den Hof. Er wurde von allen Seiten von Wänden mit unzähligen Fenstern und blumenlosen Balkonen eingegrenzt. Es war sehr kalt hier, ein düsterer Vorbote der Dinge, die da kommen würden.
    Die Stallburschen brachten die Zorcas, die die Mähnen schüttelten und mit den Hufen scharrten. Der Weg hierher hatte wenig Zeit in Anspruch genommen. Sonst wäre Khon der Mak geritten. Er verschwand in einem Torbogen und brüllte Befehle. Männer kamen herbeigeeilt, und kurz darauf fand ich mich in einem Gemach mit schmalen Fenstern, einer gewölbten Decke, zwei Stühlen und einem Tisch wieder. Auf dem Steinboden lag ein rotblauer Teppich, der nicht aus Walfarg stammte.
    Die Tür schlug hinter mir zu, während ich auf die Nase fiel. Ich stand auf, befühlte die Prellungen und prüfte die Fesseln. Nun, bei Beng H'Lavini, dem Heiligen aller Knoten, sie würden keine großen Schwierigkeiten bereiten.
    Es bestand kein Zweifel, daß die Spionlöcher in den Wänden alle besetzt waren, und so zog ich eine Grimasse, als wären die Fesseln zu stark, als daß ich sie zerreißen könnte.
    Nun war diese Situation bei weitem gefährlicher als mein kurzer Abstecher in den sogenannten Kerker der Aragorn. Ich hielt mich hier in einem Palast auf, der vermutlich einem adligen Freund Khons gehörte. Oder, was wohl eher zutraf, in einem festungsähnlichen Palast, der einem verführten Narren gehörte, den Khon der Mak mit Versprechungen auf seine Seite gezogen hatte. Er würde im Augenblick wohl kaum mit Drohungen arbeiten, schließlich war er als Adliger aus Tolindrin in Enderli ein Fremder.
    Wie dem auch sei, ich hatte gerade die düstere Lektion lernen müssen, daß der Hyr Kov ein wesentlich geschickterer Ränkeschmied war, als ich angenommen hatte.
    Ich setzte mich auf einen Stuhl, bettete den Kopf auf die Arme und schloß die Augen. Sollte ich einschlafen, würden sie mich schon wecken, wenn sie mit ihrem Verhör beginnen wollten.
    Kurz vor dem Einschlafen und vor dem üblichen letzten Gedanken staunte ich über mein Verhalten. Wo war der Dray Prescot, der vor nicht einmal einer Handvoll Perioden in dem Gemach herumgetobt wäre, wie ein Verrückter gegen die Tür gehämmert und wie ein Dämon gegen die Gefangenschaft gewütet hätte? Warum zerriß ich nicht einfach die Fesseln? Nun, die Stricke würden schon reißen, wenn die Zeit gekommen war. Ich hatte in jenen späteren Jahren auf Kregen eine wunderbare Veränderung durchgemacht. Doch trotz dieses alarmierend sanften Verhaltens war ich mir der traurigen Tatsache bewußt, daß ich noch immer zu einem unheiligen Dämon werden konnte, der gegen die Unterdrücker wütete. O ja, mochte Opaz mir vergeben, ich war noch immer derselbe Dray Prescot, der wie der wilde Clansmann über die Welt tobte, der er war.
    Für kurze Zeit nahm mich der Schlaf gefangen, doch ich hörte sie, als sie vor der Tür stehen blieben. Männer in Rüstung, Wachen, die die geheiligte Person ihres Herren beschützten. Ich schüttelte den Schlaf ab und setzte mich auf.
    Die Tür flog auf, und sie stürmten herein. Für jemanden im Totengräbergeschäft hätten sie einen prächtigen Anblick abgegeben.
    Der Malfsim sprang vor und riß mich dabei vom Stuhl.
    »Nicht so grob, Nangro – für den Anfang!«
    »Für den Anfang, Notor!« Nangro mußte kichern. Das Haar, das das Lebkuchenmann-Gesicht einrahmte, war schwarz, zottelig und strähnig.
    Der mächtige Hyr Kov trat majestätisch vor und setzte sich. Er wurde flankiert von vier Wächtern. Nur einer von ihnen trug einen bronzenen Chavonthkopf. Der Polsim stand seitlich im Hintergrund, was viele Polsim-Charaktereigenschaften auf einen Nenner bringt. Die scharfen Augen in dem rattenähnlichen Gesicht schienen sich derart neugierig an mir festzusaugen, daß ich mich fragte, ob er sich von seinen Artgenossen abhob. Und dann bemerkte ich, daß er meinen Drexer an einem verzierten Gürtel um die schmale Taille trug, bei Krun!
    Khon der Mak tupfte sich die Lippen mit einem gelben Tuch ab. Also hatte der Rast mit dem schwarzen Herzen eine Mahlzeit genossen, während ich hier gedarbt hatte. Hoffentlich waren die Palines schlecht gewesen. Er machte eine Geste. »Pilnor, schreib jeden Satz mit. Laß dir nichts entgehen.«
    »Ja, Notor, ja.« Der Polsim holte seine Schreibutensilien hervor.
    Bei Zair! Ich konnte mir nicht vorstellen, daß dieser hochnäsige kleine Polsim Pilnor viel zu schreiben bekam. Er würde tatsächlich gar nichts zu schreiben bekommen!
    »Setz

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