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49 - Der Zorn von Antares

49 - Der Zorn von Antares

Titel: 49 - Der Zorn von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Fäuste trafen krachend Chandrurs Kreuz, und er grunzte und lockerte den Griff. Ich wollte mich rückwärtsgehend befreien und wurde wieder von der unglaublichen Geschwindigkeit des riesenhaften Chuliks überrascht. Er packte mich erneut, und als mich seine Arme diesmal umschlangen, befand sich sein Kopf nur ein Stück über meinem.
    »Gib auf, Apim, bevor die Sache ein böses Ende für dich nimmt.«
    »Also fühlst du den Schmerz, gelber Stoßzahn, was?« Es ist meistens sinnlos, mit einem Gegner zu reden. Doch ich fuhr mit harter, metallischer Stimme fort: »Ich bin überrascht, daß du noch in Balintol bist. Alle Chuliks im Süden sind auf eure Inseln zurückgekehrt. Die Shanks greifen an. Aber vielleicht gefällt dir ein richtiger Krieg ja nicht.«
    Nun, natürlich gefällt niemandem mit auch nur einem Funken Verstand ein richtiger Krieg. Aber die Andeutung, er sei feige, drang zu ihm durch. Das Publikum brüllte Beleidigungen und verlangte, daß wir mit dem Kampf weitermachten. »Shanks?«
    »Aye.« Die kurze Ablenkung war sein Verderben. Seine Umklammerung löste sich. Ich trat zurück. Sein Kopf war noch immer gesenkt, während er die Neuigkeit verarbeitete. Mein erster Schlag war ein voller Erfolg. Der Hieb landete haargenau auf seiner Kinnspitze. Ich hakte sofort nach, aber da ging er bereits in die Knie. Er landete im Sand und kippte vornüber.
    Chandrur, der riesige Chulik, hatte ein Glaskinn!
    Das Lärmen der Menge verstummte wie abgeschnitten und wurde durch Schweigen ersetzt. Diese unnatürliche Stille hielt vielleicht drei Herzschläge lang an, dann brach die Hölle los. Da ich es für angebracht hielt, mich wie ein siegreicher Boxer zu benehmen, riß ich die Arme über den Kopf. Bei Krun, ich kann Ihnen sagen, ich spürte den Schmerz jeder Prellung!
    Ich blickte mich hochmütig um, als die Betreuer in den Ring kamen, und sah am Eingang einen kleinen Aufruhr. Männer eilten hinaus, während andere wiederum versuchten, sie aufzuhalten. Kurz blitzte die Gestalt eines goldenen Kildoi auf und verschwand dann wieder in der sich stauenden Menge. Vermutlich handelte es sich um Wettbetrüger.
    Ich blickte betont zufällig in die Richtung von Khon dem Mak, um zu sehen, was er tat. Das schmale, bleiche Gesicht trug einen verärgerten Ausdruck. Großartig! Auch er hatte verloren. Zu seiner Rechten saß ein stämmiger Malfsim, der offensichtlich eine Rüstung unter dem Abendgewand trug. Der Kopf eines Malfsim vermittelt den Eindruck, nur aus Gesicht zu bestehen, ohne nennenswerte Züge. Die knopfartige Nase, der verkniffene Mund und die schweinsähnliche Augen sind scheinbar von riesigen Flächen von Haut umgeben. Ein Malfsim erinnert mich stets unwillkürlich an einen Lebkuchenmann. Der Bursche trug drei Schwerter und drei Dolche, doch ich entdeckte an seinem Hals kein goldenes oder silbernes Funkeln.
    Zu Khons Linken saß ein rattengesichtiger Polsim im grellen Gewand. Er war fleißig mit Griffel und Tafel beschäftigt; zweifellos berechnete er gerade die Verluste seines Herrn. Schlechtes Cess für sie alle!
    Och kletterten in den Ring und streuten frischen Sand. Ich verdrückte mich, ging in den Hinterraum, legte mich auf einen Tisch und ließ von den Helfern meine Abschürfungen und Prellungen behandeln, so gut es ging. Das Gebrüll der Zuschauer hallte herein, also hatte der nächste Kampf begonnen.
    Fweygo kam herein. Er sah zufrieden aus. In der einen Hand trug er einen klingelnden Beutel.
    »Sie wollten abhauen«, sagte er und fügte mit erheblicher Zufriedenheit hinzu: »Aber wir haben sie abgefangen und zum Zahlen überredet.«
    »Du hast auf mich gesetzt?«
    »Nun, aber sicher.«
    Ich erzählte ihm, daß Khon der Mak dort draußen saß und unser nächster Schritt darin bestehen werde, dem Rast zu folgen. Fweygo wollte wissen, was mit F'Farhan, Nath der Nase, dem sicheren Versteck, einer Mahlzeit und dem Bett sei.
    »Wir schlagen zu, solange das Eisen heiß ist, wie man in Clishdrin sagt.« Es sah sowieso nicht so aus, als sollten wir heute viel Schlaf bekommen, also war das mit der sicheren Unterkunft zur Nebensache geworden. Das teilte ich Fweygo mit, und als er mir einen merkwürdigen Blick zuwarf, erkannte ich, daß ich viel energischer gesprochen hatte als sonst üblich. Wie viele meiner Kregoinye-Kameraden hatte er das Gefühl, der Anführer zu sein, was mir nur recht war.
    Ich schwang mich von dem Tisch, nicht ohne ein- oder zweimal zusammenzuzucken, und zog mir die geliehenen Kleider mitsamt der

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