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5 Tage Liebe (German Edition)

5 Tage Liebe (German Edition)

Titel: 5 Tage Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adriana Popescu
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ich doch auch mal eine gute Figur machen. Ich kann nichts dafür, dass ich ihrem Schönheitsideal nicht ganz zu entsprechen scheine. Sie fand immer, Patrick wäre ein besonders attraktiver Mann. Das ist auch leicht. Immerhin erinnert er jetzt mit seiner leicht verstrubbelten Haarpracht etwas an David Beckham, die Stilikone der Fußballwelt. Ich hingegen eher an einen hängengebliebenen Surfer-Fan, der sich davor drückt, endlich dreißig zu werden.
    „Wieso? Ich finde das so viel besser.“
    Maya erinnert mich daran, dass ich ja noch eine Beifahrerin habe. Obwohl ich nicht lächeln will, muss ich es doch tun. Sie findet also, ich sehe gar nicht so übel aus, oder? Nun, sie wird von Patrick bei Weitem mehr begeistert sein.
    „Du bist sicher auch der Trauzeuge, oder?“
    „Bin ich. Und das macht mich schon ein bisschen nervös.“
    „Wegen der Rede? Die Verantwortung?“
    „Genau! Ich meine, er ist mein bester Freund. Man wird bestimmt erwarten, ich würde unheimlich viel über uns erzählen, die Mischung treffen zwischen witzig und emotional.“
    „Du redest nicht gerne frei vor Menschen, oder?“
    „Eigentlich habe ich damit kein Problem. Solange es Fremde sind.“
    „Oh, das kenne ich.“
    Sie sieht aus dem Fenster und die Straßenlampen werfen kurze Lichtkegel auf ihr Gesicht. Nach wenigen Sekunden, in denen ich sie unbemerkt beobachte, sieht sie zu mir herüber.
    „Ich ziehe mich vor Fremden sehr leicht aus. Wenn ich die Person aber kenne, dann wird es zum Problem.“
    Wieder dieses helle Lachen, und wieder muss ich mitlächeln. Ich hatte mir das alles doch etwas schwerer vorgestellt. Aber sie macht es mir wirklich leicht. Ich kann gut mit Frauen umgehen. Zumindest rede ich mir das ein. Es ist leicht, einfach nur ein bisschen reden, ein paar Komplimente hier und da und alles schön unverbindlich halten.
    „Ich würde mich nur vor guten Freunden ausziehen. Aber auch das nur mit viel Alkohol im Blut.“
    Sie nickt und grinst frech.
    „So wie alle Männer.“
    Ich will fragen, wie gut sie denn meint, uns Männer zu kennen, aber ich verkneife es mir. Es würde zu anzüglich klingen; irgendwie genieße ich die Tatsache, dass wir miteinander reden können, ohne darüber nachzudenken, dass ich sie am Ende des Abends bezahlen muss. Bezahlen dafür, dass sie sich für meinen besten Freund auszieht.
    „Wie heißt denn der Bräutigam?“
    „Patrick. Ich kenne ihn seit der Schule. Guter Typ.“
    „Und wie hoch ist der Alkoholpegel bereits? Manchmal neigen Jungs dann dazu, sich nicht an Regeln zu halten.“
    Ich spüre ihren Blick auf mir, aber ich habe mit allen gesprochen. Alle haben die Regeln verstanden und akzeptiert. Ich spüre dieses Gefühl in meinem Bauch. Es will sich ausbreiten, aber ich halte die Flamme klein. Würde jemand es wagen, sie anzufassen – ich würde mich als Held aufspielen und sie beschützen. Wieso eigentlich?
    „Keine Sorge, ich habe die alle unter Kontrolle, niemand wird sich daneben benehmen. Ehrlich.“
    Ich schenke ihr mein ehrlichstes Lächeln und sie scheint etwas erleichtert. Wenn man bedenkt, dass sie scheinbar ohne Hemmungen ihren Körper an Fremde verkauft, wundert es mich, wieso sie dann so unsicher ist, wenn sie tanzen soll. Verharmlose ich die Situation vielleicht bewusst?
    „Okay. Ich vertraue dir jetzt, du musst also meinen Retter spielen, wenn was schief geht.“
    Irgendwie gefällt mir die Rolle des Retters immer mehr, auch wenn ich eher selbst einen bräuchte. Ich nicke und versuche, so viel Selbstbewusstsein wie möglich auszustrahlen. Wenn Frauen sich sicher fühlen, dann tut das dem männlichen Ego schließlich gut. Zumindest meinem.
    „Und was machst du sonst so? Wenn du nicht tanzende Frauen für deine Freunde durch die Nacht fährst?“
    Ich lächle, während wir an der nächsten roten Ampel zum Stehen kommen. Eine wirklich gute Frage. Was genau mache ich denn eigentlich? Ich hoffe, sie meint meine Arbeit, denn sonst mache ich nicht viel, womit man Frauen beeindrucken kann.
    „Ich bin selbstständig. Freiberufler.“
    „Selbstständiger Freiberufler? Ist ja interessant. Was machst du genau?“
    „Ich bin Webdesigner.“
    Sie sieht mich an, ich spüre ihren Blick, sehe sie an, und diesmal erkenne ich etwas mehr von ihrem Gesicht. Sie ist ausgesprochen hübsch, würde ich sagen. Sehr sogar.
    „Einer von den kreativen Köpfen?“
    „An meinen guten Tagen, ja.“
    Sie verschränkt die Arme vor der Brust und sieht mich gespielt überrascht an.
    „Wirklich?

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