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50 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 02 - Die Königin der Wüste

50 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 02 - Die Königin der Wüste

Titel: 50 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 02 - Die Königin der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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günstiges Licht gestellt wurde. Sie hörten ihm ruhig zu. Als er geendet hatte, sagte der Anführer:
    „Wir wollen dir in der Hauptsache glauben, obgleich uns manches noch unerklärlich und bedenklich ist.“
    „Fragt mich nur! Ich werde antworten.“
    „Eigentlich sollte ich dir noch nichts sagen, denn ich weiß noch nicht gewiß, ob du es wirklich ehrlich meinst; aber du bist gebunden und also unschädlich. So will ich dir denn mitteilen, daß wir Kundschafter sind. Weißt du nun, was die Krieger der Beni Suef wollen?“
    „Natürlich weiß ich es und freue mich darüber. Ihr wollt die Beni Sallah überfallen?“
    „Ja, denn wir haben euch Blutrache geschworen und wählten die jetzige Zeit dazu aus besonderen Gründen. Wie wir wissen, wird eure Königin baldigst wieder einem Mann gehören –“
    „Sie gehört ihm schon!“ fiel Falehd ein.
    „Wie? Sie hat bereits gewählt?“
    „Das war ja der Kampf, von dem ich erzählte.“
    „So habt ihr um die Königin gekämpft?“
    „Ja, mit einem Fremden. Dieser hat die Königin an Tarik abgetreten.“
    „Meinst du den Sohn des Blitzes?“
    „Ja.“
    „Hört, ihr Männer, hört! Wie gut, wie sehr gut, daß wir den Riesen gefunden haben! Sage uns einmal, Falehd, ob nicht ein Pascha bei euch ist?“
    „Allerdings.“
    „Und dann noch ein Fremdling, den der Sultan der Russen gesandt hat?“
    „Ja.“
    „Beide sind Feinde des Vizekönigs von Ägypten?“
    „So ist es. Sie kamen, um den Stamm für sich zu gewinnen. Dieser andere Fremde aber, der mich besiegte und durch seine Teufelskünste mich blind machte, daß ich seine Streiche nicht sehen konnte, hat den Stamm betört, daß er nun dem Vizekönig helfen will.“
    „Welch eine Dummheit! Die Krieger der Beni Suef sind niemals dem Vizekönig verbündet gewesen und werden auch niemals seine Sklaven sein!“
    „Das weiß ich, und darum komme ich zu euch.“
    „Wir hatten von den beiden fremden Gesandten gehört; wir wußten von der Königin, daß für sie die Zeit gekommen sei, sich einen Mann zu wählen, und wir hatten Blutrache mit euch. Darum wurde ein Kriegszug beschlossen. Wir wollten die Gesandten in unsere Hände bekommen, um mit ihnen zu verhandeln und die Geschenke zu erhalten, die sie wohl für euch bestimmt haben. Wir wollten uns ferner der Königin bemächtigen, daß sie gezwungen sei, einen unseres Stammes zu wählen. Dann wäre die Blutrache erloschen, und die Beni Suef hätten sich mit den Beni Sallah zu einem einzigen Stamme vereinigt, der so mächtig gewesen wäre, daß er die Entscheidung über Krieg und Frieden in den sämtlichen Oasen Ägyptens und Nubiens gehabt hätte. Unser Scheik hat uns ausgesandt, alles zu erfahren und zu erkunden, und wir belauschen euch bereits seit drei Tagen, ohne aber etwas Wichtiges gesehen und gehört zu haben.“
    „Wie gut, daß ihr da mich getroffen habt!“
    „Ja, das ist gut, wenn du uns wirklich nichts als die reine Wahrheit gesagt hast.“
    „Es ist kein Wort unwahr. Ja, ich kann euch noch viel Besseres sagen: Die beiden Gesandten, welche ihr haben wollt, wollen zu euch.“
    „Ah! Wirklich?“
    „Ja, ihr sollt noch heute mit ihnen sprechen. Man hält sie gefangen: sie aber werden heute in der Nacht entfliehen. Suef, mein Diener, den ich von euch gefangennahm, wird sie bringen. Ich habe ihm den Ort angegeben, wo er mich treffen soll.“
    „Allah 'l Allah! Welch ein Wunder!“
    „Die Königin könnt ihr auch noch haben, denn obwohl heute der Kampf stattgefunden hat, so werden doch erst am Tag nach Neumond Tarik und Badija Mann und Frau sein dürfen. Bis dahin fällt sie sicherlich in eure Hand. Und den Abgesandten des Vizekönigs, der sich Masr-Effendi nennt, werde ich euch ebenfalls in die Hände spielen.“
    „Wenn du das tust, so soll dir alles Blut vergeben sein, das du in unserem Stamm vergossen hast!“
    „Oh, ich werde noch mehr tun. Ich liefere euch noch zwei Personen, zwei sehr wichtige Personen aus. Hiluja, die Schwester der Königin, ist bei ihr zu Besuch.“
    „Gott ist groß! Die Schwester der Königin! Ist sie jung und schön?“
    „Jünger und schöner noch als Badija.“
    „Wenn sie in unsere Hand gerät, soll dir Ehre erwiesen werden, wie selten einem widerfährt.“
    „Auch ihr Vater ist da, der Scheik der Beni Abbas.“
    „O Himmel! O Mohammed! Ist's wahr?“
    „Er ist heute gekommen mit einer ganzen Menge von Kriegern.“
    „Wir werden sie fangen! Welches Lösegeld wird das geben! Fast kann ich dir nicht mehr glauben,

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