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50 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 02 - Die Königin der Wüste

50 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 02 - Die Königin der Wüste

Titel: 50 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 02 - Die Königin der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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und werde nicht ruhen, als bis das Verhängnis über sie gekommen ist!“
    „Haben wir lange zu warten?“
    „Vor Mitternacht werden sie sich nicht entfernen können. Das ist mir aber um meines Auges willen nur lieb. Ich kann mich bis dahin ausruhen und pflegen.“
    Falehd stieg auf, und die anderen taten dasselbe. Sie ritten fort und verschwanden im Dunkel der Nacht, ebenso wie ihre Absichten nächtig dunkel waren.

SECHSTES KAPITEL
    Stammesfehde
    Steinbach und Hilal hatten sich nicht weiter um ihren Feind bekümmert. Hätten sie von seiner baldigen Begegnung mit den Kundschaftern eine Ahnung haben können, so wären sie wohl nicht so heiter und sorglos nach dem Lager zurückgekehrt.
    Bereits von weitem bemerkten sie den Schein des Lagerfeuers, um welches sich die Ältesten nun schon versammelt hatten, um ihre Beratung zu halten. Steinbach sollte natürlich an derselben teilnehmen, suchte aber vorher Normann auf.
    Er fand diesen in der Nähe der beiden Zelte, in denen der Pascha und der Graf wohnten. Nachdem er ihm die Weisung gegeben hatte, in seiner Aufmerksamkeit nicht nachzulassen, begab er sich nach dem Versammlungsorte, wo es bereits sehr lebhaft zuging.
    Sein Erscheinen war schon längst erwartet worden. Die wenigen, die als Gegner des Vizekönigs bekannt waren, wagten nach den heutigen Ereignissen nicht, ihre Ansichten zur Sprache zu bringen. Steinbach hielt eine längere, siegreich wirkende Rede, und als er am Schluß derselben mitteilte, was er als Geschenk des Vizekönigs mitgebracht habe, erhob sich ein lauter Jubel, der sich über das ganze Lager fortpflanzte. Man verlangte, die Gewehre zu sehen. Steinbach ließ nur einige kommen, die er den Ältesten verehrte. Die anderen wurden für später vertröstet. Doch hatte er seine Sache vollständig gewonnen.
    Am Schluß der Verhandlung wurden der Graf und der Pascha geholt, um das Resultat derselben zu erfahren. Als sie herbeitraten, ertönten drei Schläge des Muezzin von oben herab. Dann verkündete er:
    „Im Namen des allbarmherzigen Gottes! Preis sei ihm, daß er den Männern Weisheit gegeben hat, das Gute vom Bösen zu unterscheiden! Gelobt sei Taufik Pascha, der Herrscher von El Kahira und Ägypten! Sein Leben währe tausend Jahre, und seinen Schritten möge Glück und Segen folgen! Er ist unser Freund, und wir sind seine Freude. Wer gegen ihn ist, der ist gegen uns und soll unsere Rache kosten. Das haben die Ältesten beschlossen. Hört es, ihr Männer und ihr Frauen! Allah ist die Weisheit, er gibt den Verstand. Er sei gelobt, denn er ist Gott, und Mohammed ist sein Prophet!“
    Nach dieser in echt mohammedanischem Stil erfolgten Verkündigung wußten die beiden nur zu genau, woran sie waren.
    „Verdammt!“ flüsterte der Russe. „Dieser verfluchte Deutsche siegt stets und überall! Erst in Konstantinopel!“
    „Dann in Tunis und nun hier!“ fiel der Pascha ein. „Unseres Bleibens ist nun nicht mehr hier.“
    „Nein. Wäre doch erst Mitternacht vorüber! Kommen Sie mit in mein Zelt. Wir wollen beisammenbleiben, damit Suef keine Mühe hat, uns zu finden.“
    Sie wollten gehen, wurden aber zurückgehalten, da der Scheik noch mit ihnen zu sprechen habe.
    Tarik hatte nämlich heute abend zum ersten Mal in seiner neuen Würde fungiert, indem er während der Verhandlung den Vorsitz führte. Der junge, scheinbar so einfache Mann hatte sich dabei nicht nur keine Blöße gegeben, sondern im Gegenteil allen imponiert. Die beiden hochgestellten Herren ärgerten sich trotzdem nicht wenig, vor dem Forum eines Mannes erscheinen zu müssen, der nicht nur noch ein Jüngling, sondern in ihren Augen auch ein halbwilder Mensch war. Tarik musterte sie mit ernstem Blick.
    „Habt ihr gehört, was der Muezzin verkündet hat?“ fragte er sie.
    „Ja. Wir sind nicht taub!“ antwortete der Pascha.
    „Man kann taub sein und dennoch hören und man hört zuweilen nicht und ist doch nicht taub. Habt ihr der Versammlung der Ehrwürdigen oder auch mir vielleicht noch etwas zu sagen?“
    „Nein, der Versammlung nicht und dir nun erst gar nichts.“
    „Es ist gut, daß du so aufrichtig sprichst, denn nun weiß ich, was ich zu wissen habe. Bei euch werden die klugen Männer, die die Geschicke ihrer Völker lenken, Diplomaten genannt. Man sagte mir, daß auch ihr Diplomaten seit; aber ich erkenne jetzt, daß man euch Unrecht getan hat. Wehe dem einzelnen Menschen, dessen Geschick in eure Hand gelegt wäre! Wehe also millionenmal einem ganzen Volk!“
    „Ich danke

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