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50 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 02 - Die Königin der Wüste

50 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 02 - Die Königin der Wüste

Titel: 50 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 02 - Die Königin der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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hatte heute anderes und besseres zu tun, als sich gar zu sehr um sie zu bekümmern.
    Als sein Nachfolger kam, vertraute er diesem an, daß Suef drin gewesen sei und von ihnen den Wunsch gehört habe, daß man sie nicht stören solle, da sie schlafen wollten. Das sprach sich weiter, von einem Posten zum anderen, bis allmählich das Leben im Lager verstummte und die Feuer erloschen. Selbst ein Fest geht einmal zu Ende, und auch ein Schmaus kann nicht ewig währen. Man suchte die Lagerstätten auf.
    Steinbach war auch müde geworden, denn oben in der Ruine hatten ebenso Freude und Wohlleben geherrscht, wie unten vor derselben. Dann hatten sich die Mädchen zuerst zurückgezogen, und bald darauf gingen ebenfalls die Männer. Als weitgereister, vielerfahrener und vorsichtiger Mann stieg Steinbach jetzt noch einmal die Stufen hinab, um nach dem Wächter zu sehen. Auch er traute dem Lagmi, dem Dattelsaft, nicht recht. Und richtig, als er zu dem Wachtposten kam, saß dieser am Boden und schnarchte ein Solo, das gar nicht energischer und ausgiebiger sein konnte. Natürlich weckte er ihn. Der Mann fuhr empor, rieb sich die Augen, starrte Steinbach an und murmelte, als er ihn erkannte, irgendeine Entschuldigung.
    „Hast du hier zu schlafen oder zu wachen?“ fragte ihn in strengem Ton der Deutsche.
    „Verzeihung, Herr, die Augen fielen mir zu.“
    „Du sollst sie aber offenhalten.“
    „Das tue ich jetzt.“
    „Schön! Wenn aber indessen etwas geschehen ist?“
    „Oh, was sollte geschehen sein?“
    „Die beiden, die du bewachen sollst, können sich entfernt haben.“
    „Die? Nein, nein! Die schlafen.“
    „Woher weißt du das?“
    „Suef ist bei ihnen gewesen. Ihm haben sie gesagt, daß sie schlafen wollen, bis zum zweiten Gebet; man solle sie nur nicht stören.“
    „Bis zum zweiten Gebet? Unsinn! So lange schläft kein Mensch. Wenn sie das wirklich gesagt haben, so ist es höchst auffällig. Suef? Wer ist Suef?“
    „Ein gefangener Beni Suef, der Sklave des Riesen.“
    Steinbach machte eine Bewegung des Schrecks.
    „Was höre ich? Ein gefangener Beni Suef? Der Sklave des Riesen? Hatte er es gut bei ihm?“
    „Ja. Er war seinem Herrn sehr treu.“
    „Und der ist drin bei den beiden gewesen? Wann?“
    „Während der ersten Wache. Er hat ihnen Fleisch zum Essen hineingetragen.“
    „Hast du um die beiden Zelte patrouilliert?“
    „Nein. Ich habe hier gesessen.“
    „Und die anderen wohl auch?“
    „Ja. Warum sollte man um die Zelte herumlaufen? Hinten haben sie doch keine Tür.“
    „Aber sie sind von Leinwand, die zerschnitten werden kann! Wollen einmal nachsehen.“
    Sofort begab sich Steinbach hinter das Zelt. Zwar brannten die Feuer nicht mehr, aber im Osten begann der Tag zu dämmern, so daß man bereits einen hinreichenden Lichtschein hatte, bei dem Steinbach sofort die große Öffnung bemerkte, die in die Leinwand geschnitten worden war.
    „Da, schau her!“ rief er. „Während ihr vorn wachtet, sind sie hinten entflohen.“
    „O Allah!“ stammelte der Mann, indem er vor Schreck seine Flinte fallen ließ.
    „Laufe schnell und wecke den Muezzin! Er soll das Zeichen geben, daß alle sich versammeln.“
    Der Wächter stürzte von dannen. Steinbach aber trat in das Zelt. Es war leer. Nun eilte er nach der Ruine, um auch Normann, Tarik und Hilal zu wecken, und diese hatten sich kaum erhoben, so ertönten auch bereits die Schläge des Muezzin und darauf seine Stimme:
    „Auf, auf, ihr Gläubigen! Schüttelt den Schlaf von euch und jagt die Träume von dannen. Die Zelte der Gäste sind leer. Es ist ein Unglück geschehen im Lager der Söhne und eine Schande in der Wohnung der Väter. Kommt herbei, herbei, um wieder einzufangen die Entflohenen! Eilt mit den Beinen und ruft mit den Stimmen! Allah verderbe die Lügner, die ihr eigenes Wort nicht achten!“
    Natürlich erhob sich ein großer Tumult im Lager. Steinbach wirkte vor allen Dingen darauf hin, daß keiner das Lager verlassen durfte. Es handelte sich zunächst darum, daß die Spuren der Entflohenen nicht verwischt würden. Sodann wurde nach dem Sklaven Suef gesucht. Er war nicht zu finden, und bei näherer Nachforschung ergab es sich, daß mit ihm auch drei der besten Reitkamele verschwunden seien.
    „Er ist fort mit ihnen!“ sagte Tarik zornig. „Aber wehe ihm, wenn ich ihn ereile! Wüßte man nur, wohin sie sind!“
    „Zu den Beni Suef natürlich!“
    „Die beiden wollten doch nach Ägypten!“
    „Sie werden zunächst Schutz suchen bei

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