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50 Sachwerte, die Sie gut schlafen lassen

50 Sachwerte, die Sie gut schlafen lassen

Titel: 50 Sachwerte, die Sie gut schlafen lassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Brückner
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andere Zeitgenossen zumindest auf den ersten Blick in Unkenntnis lässt, ob es sich nun um Stahl, Silber, Weißgold oder Platin handelt.
    Nicht nur in der Schmuck- und Uhrenindustrie gilt Platin als sehr kostbares Material, was sich natürlich nicht zuletzt in den Preisen niederschlägt. Es gehört zu den seltensten und am schwersten zu fördernden Edelmetallen. Um eine Unze Platin zu erhalten, müssen nicht weniger als zehn Tonnen Erz gebrochen werden. Industriell spielt Platin vor allem in der Autoindustrie sowie bei der Krebsforschung eine wichtige Rolle. Aber auch für die Herstellung von Fahrzeugkatalysatoren, Laborgeräten, Zahnimplantaten und Kontaktwerkstoffen braucht man Platin. Nicht zuletzt werden die Turbinenleitschaufeln in Flugzeugtriebwerken mit Platin beschichtet.
    Es ist also von einer stabilen Nachfrage nach Platin auszugehen. Aufgrund seiner besonderen Eigenschaften ist dieses Schwermetall in vielen Bereichen (Ausnahme: Katalysatorenherstellung) nicht substituierbar. Dennoch ist der Preis für dieses Edelmetall stark schwankungsanfällig. Zwischen Anfang 2009 und Januar 2010 stieg der Preis pro Unze Platin von 919 auf über 1.600 Dollar. Auf den ersten Blick eine überzeugende Performance. Doch sollte nicht verschwiegen werden, dass der Preis Mitte 2008 schon einmal um 2.200 Dollar geschwankt hatte, bevor er deutlich abstürzte. Auch in den 1990er-Jahren schien Platin aus Anlegersicht ein großer Langweiler zu sein. Damals verharrte der Unzen-Preis für dieses sehr harte Edelmetall konstant unter 500 Dollar. Im Jahr 2012 – auf dem Höhepunkt der Euro-Krise – überzeugte Platin vor allem im Herbst mit einer glänzenden Performance, doch blieb der Preis trotzdem deutlich unter seinem Allzeithoch.
    Platinbarren und -münzen im Überblick
    Platinmünzen und -barren sind teuer. Dennoch werden gerade Münzen von Anlegern und Sammlern gleichermaßen geschätzt – und das im Übrigen schon seit dem 19. Jahrhundert. Jedenfalls wurden in Russland zwischen 1828 und 1846 die ersten Geldmünzen aus Platin geprägt. Der sogenannte »Platinrubel« bestand aus etwa 10,3 Gramm Platin im Wert von drei Rubeln. Später kamen Münzen mit dem doppelten und vierfachen Wert und den entsprechenden Platingewichten hinzu.
    Aufgrund des hohen Preises dieses Edelmetalls kann man – wie bei Gold – Platinmünzen von sehr geringem Gewicht erstehen, die dann eben nur ein paar Hundert Euro kosten. Die breiteste Palette an unterschiedlichen Größen bieten die Australier mit ihren »Koala«-Platinmünzen. Diese sind bereits ab 1/20-Unze erhältlich, das entspricht etwa 1,55 Gramm. Die zweitkleinste Münze weist ein Gewicht von 1/10-Unze auf, also rund 3,1 Gramm. Es folgen 1/4-Unze, 1/2-Unze, eine Unze, zwei Unzen bis hin zur 1-Kilogramm-»Koala«-Münze, für die der Anleger dann allerdings schon einen Betrag im mittleren fünfstelligen Bereich investieren muss.
    Bereits ab einer 1/10-Unze gibt es die Maple-Leaf-Platinmünze aus Kanada. Die Stückelung reicht bis zur 1-Unze-Münze. In verschiedenen Größen erhältlich ist auch die »Noble«-Münze von der Insel Man mit dem charakteristischen Wikingerschiff. Als relativ selten gilt der chinesische »Platin-Panda«. Er wurde im Jahr 1982 von der Staatsbank der Volksrepublik erstmals herausgegeben. Ebenso wie der Gold-Panda zeigt der Platin-Panda auf der einen Seite einen Tempel und auf der anderen Seite ein jährlich wechselndes Motiv mit einem chinesischen Panda. Vom »American Eagle« sind ebenfalls Platin-Versionen erhältlich. Ob man nun in Münzen oder Barren investiert, bleibt der persönlichen Vorliebe überlassen. In beiden Fällen muss man den in Deutschland geltenden Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent zahlen. In Österreich werden 20 Prozent, in der Schweiz nur 8 Prozent fällig.
    Der Haken dabei: Als steuerehrlicher Bürger muss man seine Barren oder Münzen dann in einem Schweizer Schließfach deponieren. Falls die Schätze legal nach Deutschland eingeführt werden, muss die deutsche Umsatzsteuer nachentrichtet werden.
    Inzwischen bieten aber viele größere Edelmetallhändler eine Alternative an: Sie ermöglichen es ihren Kunden, Platin, Palladium und Silber mehrwertsteuerfrei in der Schweiz zu kaufen und ganz legal in einem Schweizer Zollfreilager aufbewahren zu lassen. Der Eigentümer ist dann allerdings nicht im physischen Besitz seiner Edelmetalle, denn die lagern ja in der Schweiz. Außerdem fallen zusätzliche Kosten an.
    Bleibt am Ende die Frage, ob Platin

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