50 Sachwerte, die Sie gut schlafen lassen
wirklich als Alternative zum Gold taugt. Wie erwähnt, waren die Preise in den vergangenen Jahren von einer hohen Volatilität geprägt. Droht eine globale Rezession, dürften die Preise weiter kräftig sinken. Dann freilich kann sich der Kauf von einigen Barren oder Münzen erst recht lohnen, denn längerfristig ist angesichts der industriellen Nachfrage wieder mit anziehenden Preisen zu rechnen. Bekanntlich ist jede Rezession irgendwann zu Ende und mündet in einen neuen Aufschwung. Platin eignet sich für den Privatanleger als Beimischung, als echte Alternative zum Gold sollte es indessen nicht angesehen werden.
Investmentkompass
Wie investieren?
Wer den physischen Besitz von Platin vorzieht, kann sich für Barren oder Münzen entscheiden. Für den Privatanleger sind Barren in der Stückelung von 10 Gramm bis 1.000 Gramm erhältlich. Aus Sammlersicht sind hingegen eher Platinmünzen interessant. Nachteil: Beim Kauf sind in Deutschland 19 Prozent Mehrwertsteuer fällig, in Österreich 20 Prozent und in der Schweiz 8 Prozent.
Wo kaufen?
Barren und Münzen aus Platin sind in der Regel überall dort erhältlich, wo es auch Gold und Silber gibt, also bei Banken sowie seriösen Edelmetallhändlern.
Perspektiven
Der Platinpreis hat nach Ansicht von Analysten noch Potenzial, wenngleich unter deutlichen Schwankungen. Da rund 38 Prozent des geförderten Platins für Abgaskatalysatoren benötigt werden, ist der Preis in starkem Maße von der Entwicklung der Automobilindustrie abhängig.
Auf der anderen Seite haben kaufkraftstarke Chinesen offenbar ihr Interesse an Platinschmuck und -uhren entdeckt. Dieser steigenden Nachfrage steht ein unsicheres Angebot gegenüber. Experten bezweifeln etwa, dass Südafrika als weltweit größter Platinhersteller sein aktuelles Produktionsniveau halten kann. Die zunehmenden Streiks in den Minen sorgten schon in jüngster Vergangenheit für Preissprünge.
Portweine – Performance nur mit viel Geduld
Es ist vielleicht nicht das charmanteste Statement aus dem umfangreichen Zitatenschatz großer Ökonomen, aber es lässt zumindest ein gesundes Maß an Pragmatismus erkennen: »Langfristig sind wir alle tot«, schrieb der Wirtschaftswissenschaftler John Maynard Keynes einst seinen stets auf lange Sicht planenden Zeitgenossen ins Stammbuch. Tatsächlich braucht, wer in Sachwerte ohne laufende Rendite investiert, in der Regel einen langen Atem, bevor er sich über Wertzuwächse freuen kann. Trotzdem sollte dem Anleger ausreichend Zeit bleiben, um die Früchte seines Investments standesgemäß zu genießen.
Bei Jahrgangsportweinen (Vintage Ports) kann das mitunter schwierig werden. Denn die Spezialität aus Europas Südwesten wird erst nach mehreren Jahrzehnten Lagerzeit interessant – für Anleger ebenso wie für Weinfreunde. »Erst bei älteren Jahrgängen kommt der richtige Trinkspaß durch die enorme Komplexität und Reife dieser Weine voll zum Tragen«, meint Michael Unger, Gesellschafter des Weinauktionshauses Koppe und Partner sowie – gemeinsam mit Bruder Wulf – Chef eines Weinhandels im bayerischen Frasdorf. Wertsteigerungen sind daher nur bei wirklich alten Vintage Ports aus großen Jahrgängen zu erwarten (siehe Investmentkompass). »Grundsätzlich entwickeln sich die Preise für Portweine extrem träge«, sagt Michael Unger. Es handele sich um einen klaren Käufermarkt, was nichts anderes bedeutet, als dass die Preise günstig und die Angebote groß sind. Wer eine Analogie zur Börse sucht, wird sie schnell finden: Wenn Bordeaux-Weine die Standardwerte sind, dann gleichen Vintage Ports eher preisgünstigen Nebenwerten mit spekulativem Potenzial.
Dass man mit gesuchten Bordeaux-Weinen und großen Burgunder-Jahrgängen Geld verdienen kann, hat sich sogar bei weniger vinophil ausgerichteten Anlegern herumgesprochen. Aber die Weine aus den traditionsreichen Port-Betrieben, von denen die meisten in den verwinkelten Gassen von Vila Nova de Gaia unweit der portugiesischen Stadt Porto zu finden sind – gelten eher als »Kaminfeuer-Drink« und nicht unbedingt als Investment. Das jedoch sei eine typisch zentraleuropäische Sichtweise, stellt Stefan Sedlmeyr vom Auktionshaus Munich Wine Company fest. »Vintage Ports spielen in unserem Auktionsgeschäft zwar keine große Rolle. In Großbritannien sieht das aber schon wieder anders aus.« Dort richteten Sotheby’s und Christie’s hin und wieder spezielle Port-Auktionen aus – vor allem im Herbst und Winter.
Sogar im Londoner
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