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50 - Schatten über Kregen

50 - Schatten über Kregen

Titel: 50 - Schatten über Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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ich geendet hatte. »Man kann gar nicht genug hervorheben, wie wichtig dies für Vallia wäre.«
    Das erste rosige Licht kroch über den Himmel. Die dunklen Schatten wichen zurück. Jetzt, da Delia an meiner Seite stand und die Sonnen von Scorpio aufgingen, fühlte ich, wie mich neue Kraft durchströmte, und plötzlich war ich zuversichtlich, daß es zu schaffen war und wir es auch schaffen würden.
    Während des Tages ruhten wir uns aus, aßen und tranken mäßig, und ich erklärte San Mrindaban, was ich wollte. Beziehungsweise, was Delia und ich von ihm wollten.
    Wenn man den San genau betrachtete, konnte einem die Beobachtung nicht entgehen, daß das Gefühl, wichtig zu sein, ihn aufbaute. Sein abgemagertes Erscheinungsbild, das wild abstehende Haar, diese aufrüttelnden Augen, das alles gab ihm einen großen Teil seiner ehemaligen Großartigkeit zurück. Er lehnte sich mit dem Rücken gegen die Höhlenwand und schloß die Augen. »Ich werde die Situation überdenken«, war alles, was er dazu zu sagen hatte.
    Der Rest der Gruppe begab sich auf die andere Seite der Höhle, um den San in Ruhe zu lassen. Er hatte uns gesagt, daß sein Studium des Schannischen Fortschritte machte. Er erklärte, warum der Raubzug wegen der Pashams überhaupt stattgefunden hatte. Noch bis vor kurzem schwebte die Volgendrin über einem Gebiet, das den hier ansässigen Shanks gehörte. Dann kamen die gefürchteten Neeshargs und vertrieben die Fischgesichter. Ohne Volgendrin gab es keine Pashams, also versiegte der Nachschub einer der Zutaten, die man brauchte, um die Flieger anzutreiben. Falls es den Shanks nicht gelang, ihr Territorium innerhalb kürzester Zeit zurückzuerobern, müßten ihre unverzichtbaren Luftstreitkräfte bald am Boden bleiben. Also blieb ein mit einer großen Streitmacht ausgeführter Überfall die einzig logische Alternative, um das Problem zu lösen.
    »Die Fischköpfe hassen die Schlangenköpfe«, sagte Clandi. »Sie kommen zwar mit den Schtarkins aus, die ...«
    »Aye«, grollte Darham, der nicht damit rechnete, daß Clandi seinen Satz zu Ende bringen würde. »Aber bei Hanitcha dem Verheerenden, die Shargs haben Gesichter, vor denen sich jede ehrliche Schlange fürchten würde.«
    In meiner neuen optimistischen Stimmung wollte ich nicht zulassen, daß der übliche schwarze Strom der Verzweiflung über die Torheiten der Menschheit mich überwältigte. Fischgesichter und Schlangengesichter verabscheuten einander. Auch in Paz gab es rassenbedingte Rivalitäten. Eine Nation traute der anderen nicht über den Weg, vor allem wenn sie sich eine Grenze teilten. Und doch hatten mir die Herren der Sterne befohlen, der Herrscher von ganz Paz zu sein und diese ganzen unvereinbaren Mächte zu einer einzigen Nation zu schmieden, damit wir uns den Shanks entgegenstellen konnten.
    Wie lange, fragte ich mich und kämpfte gegen die Verzweiflung an, wie lange würde es dauern, bis die schrecklichen Shargs in Paz einfielen?
    Ein leises Rascheln und ein Räuspern riefen mich in die Gegenwart zurück. San Mrindaban erhob sich. Er strich sich mit der Hand über das nicht zu bändigende Haar, das sofort wieder wirr abstand.
    »Es ist zu schaffen. Und ich kann es tun.«
    Ich, Dray Prescot, lächelte.
    »Ausgezeichnet, San! Ausgezeichnet!«
    Daß seine Fähigkeiten als Pilger gefordert waren, rief ungeahnte Kräfte in ihm wach, und seine hageren Wangen bekamen wieder etwas Farbe. Die erstaunlichen Augen fingen das Licht der Sonnen ein und funkelten. Er streckte sich.
    »Ja. Ich kann es tun. Natürlich wird es nicht leicht sein.«
    »Das hast du doch auch nicht erwartet, San, oder?« So war Delia mit ihrem verständnisvollen, ruhigen Tonfall die imaginäre Hand, die ihm beruhigend über die Stirn strich. Welch eine Frau – und manipulieren konnte sie auch!
    Mrindaban fuhr fort und sagte, wir müßten so nahe an die Mitte der Volgendrin heran wie nur möglich. Es brauchte nicht der geographische Mittelpunkt sein, aber es mußte schon in der Nähe sein. Nicht ohne eine gewisse selbstgefällige Überheblichkeit fügte er hinzu, daß seine Arbeit für die Fischgesichter und sein Studium des Schannischen ihm in vielerlei Hinsicht Vorteile verschafft hätten. Und so wußte er, welchen Weg wir einzuschlagen hätten.
    Das vermengte, strömende Licht Zims und Genodras' fiel in schrägen Bahnen in den Höhleneingang. Die Heckpartien der beiden Voller wurden teilweise beleuchtet, als rote und grüne Sonnenstrahlen über den Boden krochen.
    »Wir

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