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50 - Schatten über Kregen

50 - Schatten über Kregen

Titel: 50 - Schatten über Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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keinen Einfluß auf ihre Entscheidungen.
    Ich ließ Ismeldas berühmten San nicht aus den Augen. Er klammerte sich verzweifelt an der Reling fest, als ginge es um sein Leben. Sein ausdrucksstarkes Gesicht nahm die Farbe alten Kohls an, der zu lange gekocht worden war. Er war ein Pilger. Er kannte die geheimnisvolle Kunst, den Pfaden zu folgen. Er hatte beinahe verächtlich vom Chakarj-Effekt gesprochen, als wäre ihm das ganze Phänomen der Volgendrins vertraut und kaum der Rede wert.
    Und? War der Gedanke, der sich unwillkürlich bei mir einstellte, nicht völlig verständlich?
    Vergessen Sie nie, daß Dray Prescot nicht nur angeblich der Herrscher aller Herrscher ist, der Herrscher von ganz Paz, sondern auch ein erfahrener alter Leem-Jäger, ein wilder Clansmann von Segesthes und vor allem ein einfacher Seemann.
    Jawohl, bei Djan Kadjiryon! Wenn es möglich wäre, würde ich verdammt noch mal dafür sorgen, daß San Mrindaban es auch täte – und sollte die Heilige Dame von Belschutz uns mitsamt ihrer ganzen körperlichen Mängel auf die Köpfe fallen und uns unter sich begraben!
    Die ganze Zeit, während ich darüber nachsann, welche Möglichkeiten sich hier auftaten, bediente sich Delia ihrer magischen Flugkünste und schoß durch die mondlichtdurchtränkte Nachtluft Kregens.
    Mittlerweile hatte Delia den Shank völlig verwirrt.
    Der arme alte Mrindaban klammerte sich noch immer in panischer Angst fest und beugte sich über die Reling. Seine Schultern zuckten. Welch eine Schande!
    Die wenigen Lichtstrahlen, die durch die Lücken in der Wolkendecke stießen, gaben der Volgendrin den Anschein, als würde sie tanzen. Der Shank hatte keine Hoffnung, Delia jemals einzuholen, doch er blieb stur an uns kleben. Typisch für die Fischgesichter! Ich beugte mich vor und sagte Delia etwas ins Ohr. Das darauf folgende Lachen war wie das Plätschern einer Quelle in der Wüste.
    »Aber wenn du fällst ...« Ein kurzes Aufwallen von Sorge brachte das Gelächter in ihrer Stimme beinahe zum Ersticken.
    Kurzerhand ließ meine Delia den Flieger eine neue Reihe von Manövern ausführen. Augenblicke später hatten wir uns hinter den Voller der Fischköpfe gesetzt. Mit präzisem Timing kam Delia schräg von Steuerbord heran, und ich sprang.
    Bei Krun, es krachte ordentlich, als ich auf der Hinterbank landete.
    Die beiden Shanks, die vorn saßen, drehten sich um. Sie waren völlig überrascht. Sie hatten sich nicht vorstellen können, daß jemand so verrückt war und in dem schlechten Licht einen wilden Sprung von Flieger zu Flieger riskierte.
    Wenn ich sage, daß Dray Prescot verrückt genug ist, um eine solche Wahnsinnstat auszuführen, dann kann ich damit nicht prahlen, es ist eher Eingeständnis der Dummheit. Doch Delia hatte dem Sprung ihre Zustimmung gegeben!
    Der erste Shank bekam einen wohldosierten Hieb unterhalb des Ohrs verpaßt, der ihn ausreichend betäubte, damit ich mich um den anderen Fischkopf kümmern konnte. Er fing an zu kämpfen, und in der sich daraus ergebenden Rangelei war ich gezwungen, ihn hochzustemmen. Er flog kreischend über die Reling. Der andere Fischkopf kam wieder zu sich und hieb mit einem kleinen Dolch nach meiner Kehle. Das verflixte Ding hätte mich beinahe erwischt. Mit einem wilden Ruck riß ich den Kopf zurück und entging der Klinge. Der Shank folgte seinem Kameraden über Bord.
    Der Voller taumelte durch den Himmel wie eine Eintagsfliege, die ihr Leben in vollen Zügen genießen will. Ich ergriff die Kontrollen, stabilisierte den Flieger behutsam und zwang ihn in die Waagrechte, bis er friedlich neben Delias Maschine flog. Sie lächelte mich strahlend an. Ich winkte zurück.
    Die anderen Monde waren aufgegangen. In ihrem vermengten Licht erschien ein Gesicht über der Süll. Seine Farbe war eine erstaunliche Mischung aus kränklichem Grün, das von rosarotem und goldenem Mondlicht übertüncht wurde. San Mrindaban öffnete den Mund. »Was ...?« Er starrte mich in unserem neuen Flieger an. »Wo bist du hingegangen, Nath der Hammer? Wie ...?«
    »Oh«, sagte Delia beiläufig, »er liebt solche Kunststücke.«
    Im Stauraum der Vollers, der sich im vorderen Teil befand, lag eine aus Fasern gewobene Tasche, die Shankversion einer Basttasche. Daneben standen vier Weidenkörbe, die der Form nach nur Alekrüge beherbergen konnte, wofür ich Beng Dikkane dankte! Es mußte sich um die Beute eines Überfalls auf ein bedauernswertes pazianisches Schiff handeln. Ich verspürte freudige Erregung.
    Die

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