Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

Titel: 51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
Vom Netzwerk:
eben jetzt drei seiner besten Freunde hierher auf Besuch.“
    „Was Ihr sagt, Mylord! Wer sind die Kerle?“
    „Drei Jäger. Nämlich der dicke Sam und die –“
    „Der dicke Sam Barth etwa?“ unterbrach ihn der Neger rasch.
    „Ja. Kennt Ihr ihn?“
    „Aus Erzählungen.“
    „Die beiden anderen sind die Gebrüder Snaker, die sich als Maultierräuber lange da im Westen herumgetrieben haben. Sie kommen, wie ich glaube, im geheimen Auftrag des jungen Wilkins' hierher. Sie wissen, daß auch ich mich hier befinde, um ihre Absichten zu vereiteln, und so ist es möglich, daß sie nach mir suchen.“
    „Sollen sie Euch nicht finden?“
    „Nein, beileibe nicht! Sie dürfen nicht ahnen, in welcher Weise ich hier gegen sie agitieren will. Ich weiß ganz bestimmt, daß sie bereits heute am Vormittag nach mir suchen werden. Darum ist es mir lieb, zu hören, daß Ihr ein so gutes Versteck habt.“
    „Das habe ich freilich; aber –“
    Er stockte und blickte nachdenklich zu Boden. Das, was ihm Walker gesagt hatte, genügte ihm nicht; es war ihm zu unklar. Walker fühlte das sehr wohl. Was er gesagt hatte, war reine Erfindung. Er mußte einen anderen Grund bringen, und der triftigste der Gründe, der allerüberzeugendste ist stets derjenige, zu dem er jetzt griff. Er langte nämlich in die Tasche und zog eine Börse heraus, durch deren Maschen der Glanz zahlreicher Goldstücke blitzte. Er nahm drei derselben heraus, hielt sie dem Neger hin und sagte:
    „Hier, Bommy, ein kleines Draufgeld, wenn Ihr mein Kumpan sein wollt.“
    Der Schwarze griff gierig zu; der Weiße aber zog die Hand mit dem Gold noch schneller zurück.
    „Was? Warum gebt Ihr es mir nicht?“ fragte Bommy.
    „Ihr habt mir noch nicht geantwortet.“
    „Ja, ja! Ich helfe Euch!“
    „Ihr gebt mir auch Euer Versteck, wenn ich es brauchen sollte?“
    „Freilich, freilich! Gebt nur das Geld her.“
    „Nur Geduld, Geduld! Erst wird eingeschlagen!“
    Er hielt die Hand hin; der Schwarze schlug kräftig ein und erhielt dann das Geld. Er hielt es sich vor die Augen, zog eine Grimasse des Entzückens, tat einen Luftsprung und rief:
    „Gold, Gold, Gold! Und ich kann noch mehr erhalten?“
    „Noch viel mehr, wenn Ihr mir treu dient.“
    „Oh, ich bin treu, sehr treu. Ich kämpfe für Euch! Ich sterbe für Euch! Ich tue alles, alles für Euch! Ist das lauter Gold, was Ihr da in dem Beutel habt?“
    „Lauter Gold. Und ich habe auch noch mehr.“
    „Noch mehr? Wo? Wo?“
    Seine Augen blitzten gierig auf, beutegierig, raubgierig – ja, blutgierig.
    Walker sah diesen Blick und erschrak. Er erkannte, daß er sich in Todesgefahr begeben hatte. Darum beeilte er sich, zu antworten:
    „Nicht hier, sondern auf der Bank.“
    „Oh! Ah! Auf der Bank!“ sagte der Schwarze im Ton der Enttäuschung.
    „Da kann ich es mir stets holen.“
    „Wann werdet Ihr es holen?“
    „Sobald ich es brauche – in einigen Tagen.“
    „So seid Ihr also reich?“
    „Sehr reich. Ihr seht, daß ich Euch belohnen kann und auch belohnen werde, wenn – horch!“
    Es ertönte der Hufschlag eines Pferdes. Der Reiter hielt draußen, an der Front der Hütte, wo sich die Tür aber nicht befand, an und schlug mit der Peitsche an den Rand der Fensteröffnung.
    „Bommy, alter Rabe! Bist du da?“ rief er.
    „Sapperment! Man kommt! Wird dieser Mann vielleicht hier eintreten?“ fragte Walker ängstlich.
    „Nein. Es ist Massa Leflor. Der reitet fast täglich vorüber, kommt aber sehr selten herein.“
    Er ging hin an die Fensteröffnung und antwortete:
    „Ja, Massa, Bommy ist da.“
    „Bringe mir einen Gin heraus, aber schnell!“
    Der Neger füllte ein Glas und trug es hinaus. Walker stand von seiner Bank auf und trat an das Loch. Er sah sich den Reiter an und hörte auch folgende Worte, die dieser mit dem Neger wechselte.
    „Massa will zu Master Wilkins etwa?“
    „Ja, alter Nachtschatten.“
    „Und zu Miß Almy?“
    „Was geht das dich an, Bommy?“
    „Mich? O nichts, nichts!“
    „Aber du machst ein so verschmitztes Gesicht!“
    „Ist mein Gesicht nicht stets so?“
    „Nein. Es ist so, als ob du mit etwas Wichtigem hinter dem Berg hieltest.“
    „Hinter dem Berg? Oh, Ihr macht Spaß, Massa!“
    „Unsinn! Ich kenne dich! Was ist's, was dir auf der Zunge liegt?“
    „Jetzt nicht, jetzt nicht, Massa!“
    „Nun, wann denn?“
    „Wenn, hm, wenn Massa mit Massa Wilkins gesprochen haben, dann!“
    „Gesprochen? Worüber und wovon?“
    „Von Miß Almy.“
    „Sapperment,

Weitere Kostenlose Bücher