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51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

Titel: 51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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trat an das offene Loch, blickte hinein, kniete sodann nieder und tat, als ob er die Etiketten der Flaschen betrachten wolle, untersuchte dabei aber mit den tastenden Händen alle vier Seiten und auch den Boden des Lochs. Ein kurzer Wink benachrichtigte dann die Gefährten, daß er nichts gefunden habe. Er kehrte also an seinen Platz zurück und griff zum Glas.
    „Schenk dir auch eins ein und stoße mit uns an, Schwarzer! Geht dein Geschäft gut?“
    „Leidlich.“
    „Man sieht es! Wer mit Goldstücken bezahlt wird, der hat keine Veranlassung über schlechte Zeiten zu klagen.“
    Walker hörte diese Worte natürlich. Der Angstschweiß brach ihm aus allen Poren. Auch der Neger erschrak. Er hatte in der Eile die letzten Goldstücke, die er erhalten, auf den Tisch gelegt, um beide Hände für die Bewegung des Eichblocks frei zu haben. Dort lagen sie jetzt noch. Er bemühte sich, eine unbefangene Miene zu zeigen, stieß mit Sam an, ergriff dann das Geld, steckte es in die Tasche und antwortete:
    „Ihr hättet recht, wenn dies meine heutige Einnahme wäre. Alle Tage drei Goldstücke, das wäre sehr gut!“
    „Was für Geld ist es denn?“
    „Das wird Euch wohl gleichgültig sein, Master. Ich frage Euch auch nicht nach Eurem Beutel.“
    „Sehr richtig. Aber wenn du es tätest, würdest du eine höflichere Antwort erhalten, als die deinige ist. Hattest du heute schon Gäste?“
    „Ja.“
    „Wie viele?“
    „Es fehlen einige am Hundert.“
    „Das glauben wir dir ungeschworen. Es würde uns aber weit lieber sein, wenn du uns eine bestimmtere Antwort gibst. Wir denken nämlich, hier bei dir mit einem guten Bekannten zusammenzutreffen.“
    „Wer ist es?“
    „Du wirst ihn auch bereits gesehen haben. Sein Name ist Walker.“
    „Walker? Diesen Namen habe ich hier noch gar nicht gehört, Master.“
    „Nicht? Hoffentlich hast du doch die lobenswerte Angewohnheit, deine Gäste nach dem Namen zu fragen!“
    „Nein; ich tue das im Gegenteil niemals. So zum Beispiel werde ich auch euch nicht fragen. Was gehen mich euere Namen an, wenn ich nur bezahlt werde.“
    „So tue uns wenigstens den Gefallen, zu sagen, was für Persönlichkeiten heute bei dir eingekehrt sind!“
    „Massa Leflor war hier.“
    „Wer noch?“
    „Weiter niemand.“
    „Hm! Bist du vielleicht einmal für einen Augenblick von deiner Hütte fortgewesen?“
    „Nein.“
    „Nicht? Sonst dächte ich, es hätte sich während deiner Abwesenheit jemand hier eingeschlichen und ohne dein Wissen versteckt.“
    „Meint Ihr jenen Walker?“
    „Ja.“
    „Das ist eine Unmöglichkeit. Wo sollte sich ein Mensch hier verstecken?“
    „Vielleicht dort unter dem Lager.“
    „Seht nach.“
    „Oder unter dem Brennholz?“
    „Da hätte er sich einen sehr unbequemen Platz ausgesucht.“
    „Freilich; aber wir wollen doch einmal sehen, ob es nicht der Fall ist.“
    Die drei Jäger untersuchten das Laub und das Reisig sehr genau, fanden aber natürlich nichts. Der Schwarze sah ihnen angstvoll zu. Wie, wenn sie auf den Gedanken kamen, auch den Herd zu untersuchen! Das konnte er ja verhüten!
    Er nahm einen Armvoll Reisig warf es auf den Herd, brannte es an und ging sodann mit einem Topf hinaus, um Wasser zu holen.
    „Verdammt!“ sagte Jim. „Wo steckt er? Er muß hier sein!“
    Sam winkte ihm und antwortete:
    „Ich habe euch doch gleich gesagt, daß er gar nicht in Wilkinsfield ist. Wir hätten ja auch das Kanu finden müssen. Er ist weiter flußabwärts gerudert. Nun haben wir hier die kostbare Zeit versäumt und können uns sputen, sie wieder einzuholen. Wenn der Schwarze wieder hereinkommt, werden wir bezahlen und dann sogleich aufbrechen.“
    Bommy kam und stellte den Wassertopf auf das Feuer. Er schürte die Flamme an, um ein lautes Knistern zu erregen, damit man nicht ein etwaiges Husten oder Niesen Walkers hören könne. Dann wandte er sich mit freundlichem Grinsen an Sam:
    „Ich braue mir jetzt ein Glas Grog. Hoffentlich bleiben die Masters hier, um eins mitzutrinken!“
    „Danke für dein Gebräu, Schwarzer! Wir werden machen, daß wir deine rauchige Bude hinter uns bekommen.“
    Sam fragte nach der Zeche und bezahlte. Dann entfernten sich die drei in der Richtung nach dem Wald zu. Dort hinter den Büschen, wo sie von der Hütte aus nicht mehr gesehen werden konnten, blieben sie stehen.
    „Du winktest uns“, sagte Tim. „Du glaubst also auch, daß er drin steckt?“
    „Ganz sicher!“
    „Aber wo?“
    „Das weiß der Teufel! Ein Loch muß es in

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